Der Zuspruch für Gewerbe am Oberen Tor in Ebermannstadt wächst.
Thorsten Becker, Geschäftsführer des Handelsverbandes Bayern, brachte die Situation auf den Punkt. Der jetzige Rewe-Markt in
Ebermannstadt, bislang der große Frequenzbringer, das Geschäft, das Kunden anlockte, sei zu klein. Deshalb habe er für sich genommen, auf Dauer keine Überlebenschance, behauptete der unternehmenspolitische Interessenvertreter des bayerischen Einzelhandels. Becker bezeichnete es deshalb als großen Glücksfall, dass sich Rewe am Oberen Tor zusammen mit dem Discounter Aldi neu aufstellten.
Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE), die bekannte: "Mein Herz schlägt für den Einzelhandel", erinnerte an die Vorgeschichte dieser Entwicklung. Erst durch die Ablehnung des geplanten Edeka-Marktes in den Frühgärten vor den Toren der Stadt sei die jetzige Entwicklung möglich geworden.
Das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept habe eine Diskussion angestoßen, wo in der Stadt welche Entwicklung gewünscht und sinnvoll ist. Aufgrund dieses Konzeptes habe der Stadtrat die Leitlinien festgelegt. Dadurch sei es gelungen, Strukturveränderungen und Konzentrations-Tendenzen aktiv begleiten zu können. Zielgerichtetes Handeln sei auch zur Voraussetzung geworden, um weiterhin in den Genuss von Städtebauförderungsmitteln zu gelangen.
Meyers Fazit: Das Flächenpotenzial am Oberen Tor, sei "alternativlos". Und: Den gegenwärtigen Zustand einzufrieren, bedeute Rückschritt. Darüber habe in der sogenannten Lenkungsgruppe zum Thema Isek, der alle Fraktionssprecher angehörten, Konsens bestanden. Die Bürgermeisterin räumte auch ein, dies ähnle ein Stück "Wünsch Dir was". Aber hier habe die Stadt Glück gehabt.
Warum, erklärte der Forchheimer Johannes Pohl, Geschäftsführer des Projektentwicklers Sontowski und Partner. Ebermannstadt sei im Fokus des Unternehmens gewesen, weil es als "im Lebensmittelbereich laut Cima-Gutachten aus dem Jahr 2013 als unterversorgt eingestuft war", erklärte Pohl.
2016 die Flächen gesichert
Als Peugeot die Auflagen für das Ehepaar Göller und deren Werkstätte am Oberen Tor die Auflagen drastisch erhöht habe, sei dies ein Wendepunkt in Leben der Unternehmer gewesen. Das Ehepaar habe sich im Mai 2016 entschlossen, das Areal an Sontowski zu verkaufen. "Die Verfügbarkeit von Flächen ist ein Hauptkriterium, um Entwicklungen realisieren zu können", erklärte Pohl.
Der gelernte Zimmermann und Architekt versicherte, dass Sontowski von Anfang an Wert darauf gelegt habe, dass der bisherige Rewe-Markt weiterentwickelt wird und auf Dauer erhalten bleibt. Dies sei mit der vorzeitigen Verlängerung des Mietvertrages und einer Bestandsgarantie bis zum Jahr 2030 mit weiteren Optionen gelungen. "Es geht darum, einen Vollsortimenter zu haben, der nach außen ausstrahlt und Kaufkraft nach Ebermannstadt bringt", unterstreicht Roland Wölfel, Chef der Beratungsfirma Cima. Eine Million Touristen und sieben Millionen Übernachtungen in der Fränkischen Schweiz seien ein Kunden-Potenzial, das es zu bedienen gelte.
Auch die Verbraucher vor Ort wollten sich nicht länger durch enge Gänge quälen. Es gelte, den Kunden Bequemlichkeit zu bieten.
Mit Neubau in die Zukunft
Das könne dem Vollsortimenter Rewe, betrieben von der Familie Meier nur mit einem Neubau am "Oberen Tor" gelingen. Der bisherige Supermarkt werde weiterentwickelt zu einem Frische-Markt mit einer Nahversorger-Funktion. Diese Entwicklung sei schlicht und einfach dem Konsumentenverhalten geschuldet, analysierte Becker. Die positive Folge für Ebermannstadt: Das Zentrum wird von zwei Seiten erschlossen. Deshalb sei die Grundstimmung überaus positiv, versicherte Christian Schlee, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Ebermannstadt. Um Kunden in die eigenen Geschäfte zu bekommen, müsse sich jeder für sich selbst etwas einfallen lassen. Die Ansiedlung von Rewe und Aldi am Oberen Tor wertete Schlee als "positiv für die Stadt".
Der Bau möge "lieber heute als morgen" beginnen. Damit werde es auch gelingen, die Kaufkraft-Abflüsse von derzeit 5,37 Millionen Euro aus dem Einzugsgebiet von Ebermannstadt zurückzuholen, zeigte sich Roland Wölfel optimistisch.
Herausforderungen stellen
Der Edeka-Markt in Weilersbach sei dabei keine große Konkurrenz. "Der Frequenzbringer ist der neue Vollsortimenter am Oberen Tor und der bisherige Rewe-Markt bleibt als ergänzendes Angebot erhalten" unterstrich Wölfel. Der Edeka-Markt in Weilersbach dagegen habe nur regionale Bedeutung.
Damit Ebermannstadt den Weg in die Zukunft erfolgreich beschreitet, wird Annika Eckert als Quartiersmanagerin am 13. Mai vorgestellt. Unterstützt von Jörg Dettmar soll sie mit den Geschäftsleuten Ideen entwickeln, wie die Gewerbetreibenden aus Ebermannstadt den Herausforderungen der Zukunft erfolgreich begegnen können.
Erstaunlich wie man selbst das größte Desaster noch versuchen kann schön zu reden. Insofern stellt sich hier auch die Frage, ob das einfach nur sehr naiv recherchiert ist oder eher ein Gefälligkeitsartikel. Die Verhinderung des Edeka am Ebser Westrand war ein wahrer Schildbürgerstreich. Die Weilersbacher werden sich noch in Hundert Jahren totlachen. Ein echter zweiter Supermarkt in einer gutachterlich bestätigt unterversorgten Stadt und noch dazu am Westteil, das hätte einen wirklichen Zuwachs an Frequentierung bewirken können. So bleibt sowohl standort- als auch wettbewerbstechnisch alles genau beim Alten und darum ging es wohl auch schlußendlich. Die Peripherie des Ostens ging mangels Alternative auch vorher schon nach Ebermannstadt zum Einkaufen, es wäre aber darum gegangen die Peripherie des Westens (Kirchehrenbach, Pretzfeld, Rüssenbach, Niedermirsberg, Neuses-Poxstall, Weilersbach, Wiesenthau, Pinzberg und vielleicht sogar noch Stadtrand Forchheim/Reuth (wieder-) zu gewinnen. In diesem Zusammenhang davon sprechen zu wollen, dass der nun in Weilersbach direkt an der B470 entstehende Edeka keine wirkliche Konkurrenz für Ebermannstadt sein werde, ist an Absurdität und Realitätsverkennung wohl kaum zu überbieten. Solche Aussagen muss man im Zeitalter der alternativen Fakten wohl ertragen, aber es klingt mehr wie das Pfeifen im dunklen Keller. In Ebs und Umgebung arbeitet ja auch nicht fast jeder zweite im Raum Erlangen/Nürnberg/Fürth oder auch Forchheim und Bamberg zB bei Siemens und anderen Großarbeitgebern. Die werden auf dem Heimweg bestimmt alle direkt am Edeka vorbeifahren und lieber in den verkehrstechnisch viel günstiger gelegenen Ebser REWE-Märkten einkaufen. Ernsthaft?
Aber Ebs ist ja reich und kann sich so einen Unsinn leisten, naja egal dann lässt man halt den Bürger bluten - siehe Ausbaubeitragssatzung
Phantastische Antwort und perfekte Gedanken zu diesem Artikel.
Hallo marmue, immer noch zu feige oder wie seh ich das?
Schreiben Sie endlich unter ihrem richtigen Namen und geben Sie sich als NLE Mitglied oder NLE Freund zu erkennen.
Nur das würde mir erklären, wie man so verblendet wie ein Sektenmitglied sein kann.
Frau Meier möchte nur das Beste für ihre Freunde von Sontovski und Rewe, aber natürlich auch für die lieben Bürger Ebermannstadts. Nur der Bürger und die Einzelhändler der Hauptstraße merken davon derzeit nichts.
Verwundern tut mich dies nicht, ist doch der Wahlkampf 2020 schon in Sichtweite und will ja schließlich auch gut finanziert sein. 😆
Die Infrastruktur am vorhandenen REWE-Markt, die alleinige Zufahrtsstraße “Am Kirchenplatz“ entspricht nicht den Anforderungen für einen so stark frequentierten Markt, hätte längst dem dortigen Verkehrsaufkommen angepasst werden müssen. Es wird ständig über das Verkehrschaos in Ebermannstadt gejammert, welches auch dort mit ausgelöst wird, aber entgegen gehandelt wird nicht!
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