Ebermannstadt muss fünf Kindergartengruppen auslagern

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Der Kindergarten St. Marien in Ebermannstadt muss saniert und erweitert werden. Archivfoto: Barbara Herbst
Der Kindergarten St. Marien in Ebermannstadt muss saniert und erweitert werden. Archivfoto: Barbara Herbst

Die Generalsanierung des Kindergartens St. Marien Ebermannstadt steht bevor. Drei Varianten zur Unterbringung der Kinder standen zur Debatte.

"Bei der Kleinkindbetreuung stehen wir mit dem Rücken an der Wand", sagte Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) in der Sitzung des Stadtrates Ebermannstadt. Sie berichtete, dass es im Landkreis Forchheim aktuell Standard sei, Notgruppen in den Kindergärten einzurichten.

"Ab August 2020 wird der Kindergarten St. Marien saniert und um einen Erweiterungsbau ergänzt", trug die Bürgermeisterin vor. Die Bauzeit beträgt etwa zwei Jahre. Seit Anfang des Jahres bemüht sich nun die Verwaltung, für fünf Kindergartengruppen - das sind etwa 115 Kinder - eine angemessene Unterbringung für diese Zeit zu finden.

"Bei den Gesprächen mit dem Träger war der Wunsch geäußert worden, dass die Gruppen nicht zerstückelt werden sollen", berichtete Andreas Kirchner, Leiter des Bürgermeisteramtes. Er stellte dem Gremium drei Varianten vor. "Man könnte fünf Raummodule für je eine Gruppe und eines für Mehrfachnutzung aufstellen", zählte Kirchner auf. "Diese erste Variante scheidet jedoch aus, weil die Stadt über kein geeignetes Grundstück verfügt, um die Raummodule aufstellen zu können", ergänzte er.

Zur zweiten Variante fand eine Begehung von Leerständen am Kirchenplatz statt, denn die Idee war, diese als Interimslösung zu nutzen. "Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass die Gebäude für eine Nutzung, selbst als Übergangslösung, im jetzigen Zustand ungeeignet sind und mit erheblichem Aufwand umgebaut werden müssten", erläuterte Kirchner.

Die dritte Variante sieht eine Nutzung des benachbarten Mehrzweckgebäudes am Hasenberg vor, das aktuell von der Bücherei, dem Hort und dem Mütterzentrum genutzt wird. "Wir könnten hier alle fünf Gruppen unterbringen, den vorhandenen Spielplatz des Kindergartens nutzen und in Gebäude der Stadt investieren", zählte Kirchner auf. In diesem Zusammenhang würde auch gleich die notwendige brandschutztechnische Ertüchtigung erfolgen.

In der ersten Umsetzungsphase würden dann bis Ende des Jahres die Bücherei und der Hort in das Zieglerische Gebäude am Kirchenplatz umziehen und das Mütterzentrum in Räume im Bürgerhaus. In der zweiten Umsetzungsphase soll ab Januar das Gebäude am Hasenberg brandschutztechnisch saniert werden, so dass ab Mitte Juli die Kindergartengruppen nach und nach einziehen können. In der dritten Umsetzungsphase sollen bis Mitte 2022 vier Kindergartengruppen in die generalsanierte Heimstätte zurückziehen.

"Für die fünfte Kindergartengruppe wird weiterhin eine Unterbringungsmöglichkeit benötigt", sagte Kirchner. Das Mütterzentrum und der Hort wollen dann ebenfalls wieder zurückziehen. Die Bücherei könnte im Zieglerischen Gebäude bleiben, da dieses besser erreichbar ist. Ludwig Brütting (FW/BB) glaubte nicht ganz daran, dass der Zeitplan so eingehalten werden könne. "Die Beteiligten müssen in der Zeit viel Verständnis füreinander haben und verstehen, dass sie mit Abstrichen leben müssen", sagte er und äußerte, dass für ihn die dritte Variante nur Lösung sein könne, da die Stadt in eigene Gebäude investiere. Dritter Bürgermeister Rainer Schmeußer (CSU) stimmte dem zu und fragte nach, ob genügend Fläche beim Spielplatz vorhanden sei. "Da haben wir Puffer für zwei weitere Gruppen", antwortete Bürgermeisterin Meyer.

Erwin Horn (NLE) überlegte, ob für die Umsetzungsphasen nicht eine zusätzliche befristete Stelle im Bauamt interessant sein könnte, da dieses am Limit sei. Christiane Meyer will hierzu alle Beteiligten zu einem Gespräch an einen Tisch bringen. Dann entschied sich das Gremium einstimmig für die vorgetragene dritte Variante.