Die Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt steigt bei der Software auf einen neuen Anbieter um. Das neue System sei benutzerfreundlicher und eine Arbeitserleichterung für alle Mitarbeiter.
650 Gemeinden, 24 Landratsämter und einige Zweckverbände für Wasserversorgung oder Kanalisation vertrauen auf das Geo-Informationssystem des Kemptener Anbieters Riwa. "Wir sind damit der Marktführer in Bayern", unterstrich Niederlassungsleiter Artur Brei, der den Mitgliedern der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebermannstadt die Einsatzmöglichkeiten des Systems erläuterte. Die VG Ebermannstadt plant nämlich bei der Software der Verwaltung einen Umstieg von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) auf den Mitbewerber Riwa.
So zeigt das neue System nicht nur die Flurkarte mit allen 2342 Flurstücken der Gemarkung Ebermannstadt, sondern liefert auch noch sämtliche Flurnummern und deren Besitzer. Auf Knopfdruck bekommt der Mitarbeiter der Verwaltung eine Liste aller Anlieger einer Straße oder eines Baugebietes.
In dieser Art ist auch das gesamte Kanalnetz einer Gemeinde in dem Computersystem hinterlegt. Verwaltung und Ingenieurbüros können auf die Bestandsunterlagen, die im Maßstab 1:500 ausgedruckt werden können, jederzeit zugreifen. Die Denkmäler können ebenso einfach verwaltet werden wie die Spielplätze, Mietgebäude, Grünflächen, Brücken oder Friedhöfe. Das System, mit dem die Nachbargemeinde Gößweinstein bereits seit einiger Zeit arbeitet, hilft auch bei der Aufstellung oder Überarbeitung von Bebauungsplänen. Ebenso wichtig ist die regelmäßig Kontrolle des Baumbestandes der Stadt im Baum-Kataster. Wie bei der Wartung des Kanal-Systems erweise es sich als Vorteil, dass die Flurkarte mit sämtlichen Bäumen und dem jeweiligen Zustand auch offline verwendbar ist.
Dank der Kompletterfassung mit Foto und Situationsbeschreibung zeige ein Blick auf das Tablet die zu erledigenden Arbeiten. Hinzu kommt: der Mitarbeiter muss keine Zettelwirtschaft mehr führen, sondern kann erledigte Wartungsarbeiten an den Bäumen, auf Kinderspielplätzen oder dem Kanalnetz sofort in das Tablet eingeben. Steht wieder eine Internetleitung zur Verfügung, werden diese Informationen übertragen und der bestehende Datensatz aktualisiert. Gerade dort, wo nicht überall ein funktionierendes Handy-Netz verfügbar sei, erweise sich dies als großer Vorteil.
"Ob Friedhofskataster, Brücken, Straßenschäden oder Straßenbeleuchtung, es gibt Module für nahezu alle Bereiche", erklärte Riwa-Niederlassungsleiter Brei. So gewähre das Geo-Informationssystem auch einen schnellen Überblick über verkehrsrechtliche Anordnungen, den Grad der Versiegelung oder den aktuellen Stand beim Straßen- und Winterdienst.
Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) unterstrich die Arbeitserleichterung bei der Umstellung auf den neuen Software-Anbieter. Zwar bedeute dies auch eine veränderte Arbeitsweise der Mitarbeiter, doch der Schulungsaufwand sei gering, versicherte Brei. In wenigen Stunden könnten die Nutzer des Systems mit den neuen Funktionen vertraut gemacht werden. Da es bereits Test-Zugänge für einzelne Bereiche gibt, könnten sich die Nutzer schon vorab mit dem neuen System vertraut machen.
Der Beschluss über die Bestellung des Systems folgte in nicht öffentlicher Sitzung. Den Zuschlag erhielt erwartungsgemäß das Unternehmen Riwa.