Franz Hartmann hat Freunde der historischen Räder mit Motor zu einem Treffen eingeladen.
Beides haben sie gemeinsam, sie unterstützen den Radler beim "Strampeln": die ersten Fahrräder mit Hilfsmotor um 1950 und die super modernen E-Bikes von heute.
Dazwischen liegen allerdings 60 Jahre revolutionärer Zweirad-Entwicklung. Wer anders als Franz Hartmann aus Wüstenstein - bekannt als Oldtimer- Enthusiast - sollte auf die Idee kommen, Zweiradfreunde mit ihren Rädern aus der Nachkriegszeit zu einem Treffen mit anschließender Rundfahrt in die Fränkische Schweiz einzuladen. 13 Liebhaber von alten Rädern mit Hilfsmotor aus dem Großraum Nürnberg waren mit ihren Vehikeln in den Wiesenttaler Gemeindeteil gekommen. Der älteste "Drahtesel", ein Victoria-Farrad, stammte aus dem Jahr 1948. Mit einem Rex-Motor FM 34 mit 0,8 PS wurde das Fahrrad zwei Jahre später nachgerüstet. Der unterstützende Antrieb erfolgt über einem Keilriemen auf das Vorderrad.
Stolzer Besitzer ist Kurt Stieglitz aus Büchenbach. "Natürlich kann ich mit meinem Fahrrad mit Hilfsmotor alleine die Steigungen in der Fränkischen Schweiz nicht überwinden. Da muss ich eben in die Pedale treten und Unterstützung leisten."
Dem Rex-Motor am Fahrrad folgten dann ab 1952 beispielsweise die "Rabeneick CM 32" und die Victoria-Mopeds , die auch den schönen Namen "Vicki" hörten. Oder das tolle NSU-Quickly.. Allein die Namen - einfach herrlich.
Alle Typen waren in Wüstenstein zu bestaunen. Eine echte Revolution mitten in diese Zeit hinein war dann das von Norbert Riedel als Prototyp in Muggendorf entwickelte Leichtmotorrad mit 98 Kubikzentimeter. Norbert Riedel taufte sein Gefährt auf den passenden Namen "Mugge". Dieser Prototyp aus der Fränkischen lief seit den 50er Jahre als "Imme" in Immenstadt vom Band. "Wir sind ein loser Haufen und kein organisierter Verein, denn die ,Verrückten' kennen sich alle," bekennen sich die Zweiradfans zu ihrem Hobby.