Die Reinhardsvilla in Forchheim wird runderneuert

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Fotos: Josef Hofbauer
Fotos: Josef Hofbauer

Der 94 Jahre alte Sozialbau nahe des alten Friedhofes wird bis Mitte 2015 zu einem modernen Mietshaus umgebaut. Speziell Familien sollen hier in 32 Wohnungen ein Domizil zu tragbaren Preisen finden.

Sie haben schon mit der Sanierung der Hornschuchvilla in der Bayreuther Straße, mit der Renovierung des Endres- Hauses in der Zweibrückenstraße und zuletzt mit der Wiederauferstehung des verfallenen Gerbereigebäudes am Marktplatz bauliche Akzente gesetzt in Forchheim. Jetzt wollen die Sanierungsspezialisten Viola und Thomas Korneli einen maroden Sozialbau der 1920er Jahre, die sogenannte Reinhardsvilla in der Birkenfelder Straße, in ein familienfreundliches Wohnhaus mit Vollwärmeschutz verwandeln.

Anders als bei ihren bisherigen Projekten in Forchheim, die die Kornelis alleine gestemmt haben, ist diesmal ein Partner mit im Boot: die städtische Sanierungsgesellschaft GWS.

Wie Viola Korneli berichtet, sei die Idee der Zusammenarbeit geboren worden, als sich ihr Mann bei der GWS nach leer stehenden Objekten erkundigt habe. So sei man auf die Reinhardsvilla gekommen und habe die vordere Haushälfte erworben.
Die Sanierung sei als reines "Familienprojekt" geplant, erläutert Viola Korneli. 32 Mietwohnungen mit drei bis vier Zimmern sollen hier entstehen - 16 davon gehören der Firma Korneli, die die Gesamtsanierung durchführt, die anderen 16 Wohneinheiten bleiben der GWS.

Energiesparende Ausstattung

"Wir werden Energie sparend sanieren", erklärt Viola Korneli. Das fängt mit einem Vollwärmeschutz für das gesamte Gebäude an - im unteren Bereich mit Innen- und oben mit Außendämmung - und reicht bis zu ressourcenschonenden Pellet-Heizungen. Außen bleibe der Stil des Hauses, mit seinem typischen Sandsteinsockel mit Mauerwerk aus der Stadtmauer, erhalten - innen jedoch werde das gesamte Gebäude entkernt, erklärt die Sanierungsexpertin. Die Treppenhäuser würden komplett erneuert und an der hinteren Fassade Balkons angebracht. Zur Investitionshöhe will sich Viola Korneli nicht äußern, auch nicht zu den Mietpreisen ("über Geld spreche ich nicht") - aber sie versichert, dass es ihr mehr auf zuverlässige Mieter ankomme "als um ein paar Cent mehr oder weniger".

Das Quartier wird aufgefrischt

"Die Struktur dieses Areals muss unbedingt aufgefrischt werden", betont Viola Korneli im heruntergekommenen Innenhof, in dem nur ein paar Plastikspielgeräte für etwas Farbe im tristen Umfeld sorgen. Die Reinhards-Villa war schon immer ein Quartier für Menschen in prekärer Lage, wie die in Stein gehauene Inschrift bezeugt: "Gebaut in Zeiten großer Wohnungsnot - A. D. 1920." Später, in den 50er Jahren, wurde gegenüber, an der Birkenfelder Straße, die so genannte Steinmetz-Villa gebaut. Das ganze Quartier soll ein geschlossenes Ensemble werden - "das heißt, mit der Reinhardsvilla hören wir nicht auf", verspricht Korneli.