Die Problemlöser

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Mirko Doerk und Rolf Eberhardt, die ebiden Geschäftsführer der Inka System GmbH in Heiligenstadt , vor einer Sondermaschine Fotos: Carmen Schwind
Mirko Doerk und Rolf Eberhardt, die ebiden Geschäftsführer der Inka System GmbH in Heiligenstadt , vor einer Sondermaschine  Fotos: Carmen Schwind
In der Werkhalle werden individuelle Lösungen beim Bau von Sondermaschinen gesucht und gefunden. Der Aufbau wird für jeden Auftrag passend gemacht.
In der Werkhalle werden individuelle Lösungen beim Bau von Sondermaschinen gesucht und gefunden. Der Aufbau wird für jeden Auftrag passend gemacht.
 

Im Vorrichtungsbau und in der Automatisierungstechnik ist Inka System GmbH in Heiligenstadt tätig. Die Geschäftsführer setzen auf kreative Mitarbeiter.

"Das ist eine Perle der Provinz, die die wenigsten kennen", sagt Mirko Doerk, Geschäftsführer der Inka System GmbH, über sein Unternehmen. Die Firma für Vorrichtungsbau und Automatisierungstechnik hat ihren Sitz in Heiligenstadt.
"Inka ist ein Huh
n, das goldene Eier legen kann, wenn man es richtig aufpäppelt", stimmt der zweite Geschäftsführer, Rolf Eberhardt zu. Und Bürgermeister Helmut Krämer ist froh, dass sich die beiden des Unternehmens angenommen haben, denn es hatte vor Jahren finanzielle Schwierigkeiten gegeben. "Ich habe erkannt, dass Potenzial in der Firma steckt, deshalb sollte sie hier gehalten werden", erzählt Krämer und sagt weiter, dass er den früheren Besitzer Hans Kanzberger und den jetzigen Geschäftsführer Mirko Doerk unterstützt habe, damit es zu einem Verkauf kommen konnte.

So blieben Arbeitsplätze in Heiligenstadt erhalten. Inka hat aktuell 65 Mitarbeiter, die aus Heiligenstadt und der Umgebung sind.

Bei der Übernahme im März letzten Jahres wies das Unternehmen einen Umsatz von sieben Millionen Euro aus. "In diesem Jahr haben wir immerhin schon einen Umsatz von zehn Millionen Euro. So soll die Reise weitergehen", informiert Mirko Doerk und zeigt eine Maschine, die die Firma für Kunden - Autozulieferer - konstruiert und gebaut hat.

In hellen Büros mit Blick auf Schloss Greifenstein sitzen acht Konstrukteure und finden individuelle Lösungen für Sondermaschinen, die die Kunden bestellt haben. "Ja, man könnte sagen wir sind Problemlöser. Das ist das Besondere bei uns, denn wir stellen uns jeden Tag neuen Herausforderungen", erzählt Rolf Eberhardt. Deshalb brauchen sie auch Mitarbeiter, die kreativ sind.

"Ich habe hier eine Menge ungeschliffener Diamanten im Personal gefunden, die an der richtigen Stelle viel bewegen", erzählt Eberhardt. Die Mitarbeiter sollten Kenntnisse im Maschinenbau haben, wichtiger seien aber ihre persönlichen Kompetenzen, ihre sogenannten Soft Skills.

Wichtig sei, dass die Angestellten selbstständig arbeiten, etwas bewegen wollen und sich um Probleme und Lösungen kümmern. "Das macht dann aber ihre Führung anspruchsvoller", sagt Rolf Eberhardt und lacht.
Man nehme sich viel Zeit bei Bewerbungsgesprächen und gehe individuell auf den Bewerber ein. Ein Vorteil sei auch, dass die Mitarbeiter aus der Gegend kommen und sich kennen.

"Zum Beispiel habe ich erfahren, dass ein Mitarbeiter Zugführer bei der Feuerwehr ist. Der hat damit Führungserfahrung und bleibt bei uns nicht lange hinter der Maschine", erklärt Eberhardt und stellt Florian Langer vor, der aus Heiligenstadt stammt, jetzt aber in Hirschaid lebt.

Langer hatte bei Inka gelernt, wollte aber auch woanders Erfahrung sammeln. Nach einiger Zeit kam er aber wieder zurück. "Man muss sich ständig neuen Herausforderungen stellen. Aber an denen wächst man und es wird nie langweilig. Und ich kann eigene Ideen einbringen. Das macht Spaß", sagt Langer.

Wie dynamisch das Geschäft ist, sieht man an der Halle, die sich immer wieder verändert, je nach Bedarf, je nachdem, wie groß die nächste Sondermaschine wird, die Inka für den Kunden baut. Da das Unternehmen Teil der Stemas-Gruppe ist, hat es ein Schwester-Unternehmen, die HTG High Tech Gerätebau GmbH. Die wiederum stellt Serienmaschinen und -anlagen her.


Dependance in China

"Damit können wir uns ergänzen und verstärken, können uns bei Fragen unterstützen und nach außen ganz anders auftreten", berichtet Mirko Doerk. Außerdem ist das Unternehmen dabei, den zweiten Stock auszubauen, um sich zu vergrößern.
Da die Firma mehrere große Kunden in China hat, soll im Herbst eine Dependance in Qingdao eröffnet werden.