Die Mundwerk-Crew kommt nach Ebermannstadt

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Die Mundwerk-Crew kommt nach Ebermannstadt. Foto: p
Die Mundwerk-Crew kommt nach Ebermannstadt. Foto: p

Die Mundwerk-Crew aus dem südbayerischen Chiemgau spielt am 4. Juli als Hauptgruppe auf dem Soundfeel-Festival in Ebermannstadt. Sie verspricht eine spektakuläre Live-Schau.

Die Mundwerk-Crew flitzt zurzeit in ganz Deutschland von Festival zu Festival und versprüht dort gute Stimmung. Ganz gemäß ihrem Motto "Lass dir die Sonne auf den Bauch scheinen und genieß den Tag".
Dabei versuchen die lässigen Jungs aus Traunstein erst gar nicht einem Musikgenre zu entsprechen. Sie wollen ihr Publikum einfach nur zum Tanzen und Feiern auffordern. Im Interview berichtet Sänger Touze alias Tobias Klauser, wie er auf die Ideen für ihre Songtexte kommt und warum er gern das Beamen erfinden würde.

Kommen wir gleich einmal zu Eurer Biografie. Ich denke einige Leser werden Euch noch nicht kennen. Wie hat das 2007 mit der Mundwerk-Crew angefangen?
Touze: Mein Kumpel Sebaino und ich haben schon früh mit der Musik angefangen und in Schüler-Bigbands oder Coverbands gespielt. Sebaino am Saxophon und ich am Schlagzeug. Dann kam unser DJ Maximilian Niedergünzel mit ins Boot. Zusammen nahmen wir die erste CD "Reimwandfrei" auf. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch kein Label, sondern haben die CDs auf Konzerten und quasi aus dem Rucksack verkauft.

Mittlerweile seid ihr zu acht.
Ja. Während der vielen Konzerte kamen Kontakte mit guten Musikern zustande. Und schnell bildete sich die jetzige Besetzung unserer Live-Truppe mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Trompete. Nach nur zwei Proben spielten wir unser erstes großes Festival, das Chiemsee Reggae Summer. Das war für uns natürlich ein riesiges Ereignis. Im Anschluss packte uns die befreundete Band LaBrassBanda auf Deutschland-Tournee mit ein. Hier durften wir das erste Mal Tour-Luft schnuppern, was uns auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht hat.

Auf Eurer Homepage steht, dass ihr Euch nicht in eine Schublade stecken lassen wollt. Wie würdest Du die Musik dennoch bezeichnen?
Unsere Musikrichtung entwickelt sich von Album zu Album. Was immer gleich bleibt, ist der Sprechgesang. Die Musik bewegt sich zwischen Hip-Hop, Funk sowie rockigen und poppigen Elementen. Das ist es, was unseren Stil ausmacht. Bei uns wird es nie langweilig. Man findet vielleicht für einzelne Songs ein Genre, aber für das ganze Album wird das schwierig.

Im April habt ihr Euer neues Album "#logoamstart" herausgebracht, an dem Ihr ein ganzes Jahr geschraubt habt. Worin besteht der große Unterschied zum ersten Album?
Bei diesem Album haben wir alles komplett mit unserer Band eingespielt und alle Songs vorproduziert. Was wir bei den ersten Platten nicht gemacht haben. Das haben wir stattdessen mit Samples und programmierten Beats sowie hier und da mal mit Live-Instrumenten gearbeitet. Um vor allem bei den Schlagzeug-Aufnahmen, die ja im Hip-Hop knallen müssen, nicht bei Null anfangen zu müssen, haben wir den Tontechniker David Perchermeier ins Boot geholt. Mit ihm zusammen haben wir zig Nächte durchgearbeitet, bis die CD endlich fertig war.

Wie seid Ihr auf die Ideen für eure Songtexte gekommen?
Sebaino und ich schreiben alle Songtexte selbst. Bei diesem Album sind sehr viele persönliche Themen dabei, da es für uns wichtig war, uns weiterzuentwickeln und nicht nur den typischen Hip-Hop-Battle-Rap zu machen. Texte entstehen bei uns oft in Alltagssituationen, wie zum Beispiel der "Kleine gelbe Zettel", der uns immer eine gute Erinnerungsstütze ist.

In kurzer Zeit habt Ihr den Sprung vom überraschenden Support national angesagter Künstler wie LaBrassBanda zu eigenen Shows gemeistert und begeistert auch auf großen Festivals mehrere tausend Leute. Haben kleinere Festivals für Euch noch einen Reiz?
Das Schönste an kleineren Festivals oder auch Clubs ist die Nähe zum Publikum. Man fühlt sich dann gleich eins mit den Leuten. Natürlich ist es überwältigend, wenn 4000 Leute vor dir stehen, tanzen und mitmachen. Aber auch die kleinen Feste haben ihren Reiz und den werden sie für uns auch nie verlieren.

Hamburg, Berlin und sogar eine Russland-Tournee im vergangenen: Ihr seid wahnsinnig viel unterwegs. Was gefällt Dir am Tour-Alltag und auf was könntest Du verzichten?
Ein Leben zu führen mit Konzerten an jedem Wochenende und Party am Abend ist schon immer mein Traum gewesen. Was dann aber doch oftmals ein wenig nervt ist, dass wir schon sehr viel Zeit auf der Straße verbringen. Leider wurde das Beamen noch nicht erfunden. Aber ansonsten genießen wir gerade unser Musikerleben auf Tour.

Was machst du so, wenn du nicht gerade auf der Bühne stehst?
Sebastian Riepp und ich managen, drehen Musikvideos für die Band und kümmern uns um Promotion sowie alles, was für die Band wichtig ist. Wir machen das sozusagen hauptberuflich. Der Rest der Band, bis aufFabian Jungreithmayr, arbeitet noch in normalen Berufen.

Ihr habt kürzlich ein Konzert in Bamberg gespielt. Am 4. Juli spielt ihr auf dem Soundfeel-Festival in Ebermannstadt. Was habt Ihr für einen Eindruck von Franken?
Das Open-Air war für uns ein super Konzert, die Location, die Leute alles war perfekt. Viel von Bamberg haben wir leider nicht mitbekommen, da wir pünktlich zum Soundcheck gekommen und abends wieder nach Hause gefahren sind. Wir freuen uns auf das Soundfeel-Festival und bringen auf jeden Fall gute Stimmung mit. Bis jetzt war der Eindruck einwandfrei.

Was wird noch in Zukunft auf uns zukommen?
Dieses Jahr spielen wir so viel wie geht. Im Herbst wollen wir dann auch wieder an neuen Songs arbeiten. In den nächsten Wochen wird auch ein neues Video zu dem Song "Connected" erscheinen. Gerade sitzen wir noch am Schnitt. Ob nächstes Jahr schon eine neue CD erscheinen wird, ist noch nicht sicher. Aber wir werden auf alle Fälle weiterhin die Bühnen dieser Welt rocken.

Das Gespräch führte Miriam Och.