Die Zahl der Erkrankungen haben sich binnen eines Jahres verzehnfacht. Ein Ebermannstadter Arzt rät, vor allem Kinder unbedingt zu impfen.
dtMasern ist wieder im Kommen. Die Zahl der Erkrankungen in Bayern ist im vergangenen Jahr auf den höchsten Stand seit 2002 gestiegen. Damit verzehnfachte sich auch die Zahl der Erkrankten im Vergleich zum Jahr 2012.
Durch das Infektionsschutzgesetz ist in Deutschland für den behandelnden Arzt die Masernerkrankung ein meldepflichtiger Tatbestand. Gleichzeitig gibt es jedoch hierzulande keine Impfpflicht.
Martin Günther ist Arzt in Ebermannstadt. In seiner Praxis sind seit 2007 keine Masernfälle mehr aufgetreten. Günther führt das in erster Linie auf die verhältnismäßig hohe Impfquote im Landkreis zurück. "Eine hohe Impfrate bedeutet auch einen hohen Schutz für Nichtgeimpfte wie Schwangere, Säuglinge oder einer immungeschwächten Personen. Denn sie selbst können nicht geimpft werden.
Als Symptome, die auf eine Masernerkrankung hindeuten könnten, nennt der Ebermannstadter Arzt Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Erschöpfung, Fieber, Hüsteln oder auch Kopfschmerzen.
Die Kassen bezahlen "Das sind Symptome, die etwa auch bei einem allgemeinen grippalen Infekt auftauchen können", sagt Günther.
Eindeutigere Symptome seien dagegen Veränderung der Mundschleimhaut in Form von weißlichen oder auch tief-rote Flecken oder auch flache Hauterhebungen. "Für den Laien ist dies leicht mit Scharlach oder Röteln verwechselbar", warnt Günther in diesem Zusammenhang vor allzu viel Laxheit bei der Bewertung von Symptomen.
Grundsätzlich empfiehlt Günther unbedingt auf Hygienemaßnahmen wie dem Händewaschen zu achten. Zu mutmaßlich Erkrankten sollte man zudem Abstand halten.
"Bei Schwangeren oder immungeschwächten Personen ist in jedem Fall ein Abstand zu Masern-Infizierten dringend anzuraten", sagt Günther. Ist man selbst oder ein Angehöriger an Masern erkrankt, sollte unbedingt ein Arzt kontaktiert werden. Sollte die Arztpraxis ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt geschlossen sein, kann der nächste Bereitschaftsdienst unter Tel. 116117 oder eine der Kinderkliniken in Erlangen oder Bamberg angerufen werden.
Die Kosten für die Behandlung übernehmen grundsätzlich die gesetzlichen Krankenkassen. Bei fehlender Immunität gilt das auch für eine Impfung von Erwachsenen.