Der Gemeinderat in Egloffstein sucht nach einem Weg, die Wasserleitungen in Mostviel zu verlängern. Ein Ingenieur brütet über der besten Trassenführung.
Rund 60 000 Euro soll das neue Ortsnetz für die Wasserleitung in Mostviel kosten. 4230 Euro beträgt der Egloffsteiner Anteil an der Drehleiter, die Egloffstein zusammen mit anderen Kommunen von der Stadt Forchheim kaufen möchte. Das hat der Egloffsteiner Gemeinderat jetzt abgesegnet. Und dann war da noch die Sache in Rothenhof.
Beim Ausbau der Staatsstraße von Egloffstein nach Mostviel vor einigen Jahren hat die Gemeinde in weiser Voraussicht gleich eine neue Wasserleitung verlegen lassen. Derzeit reichte sie bis auf Höhe der Diakoniestation.
Jetzt aber wird es höchste Zeit für den zweiten Bauabschnitt, sagte Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU). Nur wenn das Projekt zügig auf den Weg gebracht wird, kann die Gemeinde laut Förtsch damit rechnen, dass das Wasserwirtschaftsamt fast 50 Prozent der anrechnungsfähigen Baukosten übernimmt.
Start soll im Frühjahr sein Alexander Dürrschmidt vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Nürnberg war zur jüngsten Gemeinderatssitzung gekommen, um die geplante Trassenführung zu erläutern und zu erklären, warum sein Büro die Methode der Spülbohrung favorisiert.
Das Problem dabei ist, dass entlang der S-förmig verlaufenden Straße tief gebohrt werden muss, damit ein für 2016 geplanter Ausbau der Straße in diesem Bereich nicht die Trasse der Wasserleitung tangiert. Die gewährleistet laut Dürrschmidt nun diese notwendige Bohrtiefe.
Noch ist auch eine zweite Variante im Spiel: Diese sieht vor, die Leitung offen verlegen zu lassen. Dabei bestünde allerdings die Gefahr, dass die Leitung bei einem Neubau der Straße in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
Im Gespräch mit Anwohnern wurde noch eine weitere Trassenführung erörtert. Diese könnte hinter den Häusern am Hang in Richtung Äpfelbach verläuft.
Zum Teil könnte dafür auch die alte Leitungstrasse genutzt werden.
Da der Wirtschaftsweg in diesem Bereich der Gemeinde gehört, wäre das eventuell sogar eine vergleichsweise preiswerte Alternative.
Einstimmig haben die Egloffsteiner Räte anschließend Dürrschmidt den Auftrag erteilt, die Varianten zu prüfen und mit einer Ausschreibung die kostengünstigste auszuwählen. Der Leitungsbau soll spätestens Mai 2014 beginnen und innerhalb von rund acht Wochen beendet werden.
Die Kosten werden vom Ingenieurbüro, die sich auf Wasserleitungsbau spezialisiert hat, derzeit auf rund 60 000 Euro geschätzt.
Genauso lange und genauso einstimmig wie die Abstimmung zum Wasserleitungsbau, nämlich eine Stunde, dauerte die Diskussion über Egloffsteins Beteiligung an der interkommunalen Aktion "gebrauchte Drehleiter". 4230 Euro muss die Gemeinde Egloffstein investieren, will sie gemeinsam mit fünf anderen Gemeinden die gebrauchte Drehleiter der Feuerwehr Forchheim kaufen und in Gräfenberg für die nächsten acht Jahre stationieren.
Kreisbrandmeister Marc Meier hielt einen langen Vortrag zur Notwendigkeit der Drehleiter in diesem Gebiet. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die nächsten Leitern derzeit in Ebermannstadt und Forchheim stationiert sind.
Ein weißer Fleck Das Gebiet um Gräfenberg, Igensdorf, Hiltpoltstein, Weißenohe, Obertrubach und Egloffstein sei in Sachen Drehleiter dagegen ein "weißer Fleck". Meier sprach sich dafür aus, die Leiter samt Fahrzeug in Gräfenberg zu stationieren und mit Feuerwehrleuten aus Gräfenberg und Igensdorf zu besetzen.
"Rothenhof liegt im Außenbereich, weil es da keinen geschlossenen Flächennutzungsplan (FNP) gibt", sagte Bürgermeister Förtsch nicht ohne Lakonie. Darauf gekommen ist die Gemeinde, als der Bauantrag eines Gräfenbergers eintrudelte, der im Außenbereich der Ortschaft ein neues Wohnhaus samt Garage bauen will.
Dabei stellte sich heraus, dass der Flächennutzungsplan wegen des Bauvorhabens geändert und angepasst werden müsste.
Das Landratsamt Forchheim jubelte und gab laut Förtsch der Gemeinde die folgende Empfehlung:
"Wenn ihr schon ändert, dann macht es richtig und gleich für den ganzen Ort."
Aber genau hier liegt die Krux: Wenn die Gemeinde Egloffstein den kompletten Ort in den FNP aufnimmt, dann werden in den Worten des Bürgermeisters "aus Wiesen Baugrundstücke, und die müssen entsprechend mit Erschließungskosten berechnet werden".
Das würde den Grundstückseigentümern erst einmal einiges an Geld kosten. Auf der anderen Seite würde eine Umwidmung den Wert der Grundstücke natürlich auch steigen lassen.
So kurz vor der Kommunalwahl im kommenden März ist das für die Gemeinde aber offenbar ein zu heißes Eisen.
Das Risiko, die Egloffsteiner zu verprellen, möchte keiner eingehen. Deshalb bleibt es bei der Anpassung für den einen Bewerber. Er muss nun die Kosten alleine tragen.
Er muss sich wohl auf einen Betrag zwischen 3000 bis 4000 Euro einstellen.