In Ebermannstadt fällt mehr Klärgas an, als im Blockheizkraftwerk zu Energie umgewandelt werden kann. Das Gas wird abgefackelt, 40 000 Euro gingen so bisher bereits verloren. Sandfang und Rechen müssen erneuert werden.
Ganz und gar nicht begeistert zeigten sich die Mitglieder des Bau- und Entwicklungausschusses von der Tatsache, dass auf der Kläranlage der Stadt erneut Investitionen anstehen. "Nach der jüngsten Ertüchtigung hat man uns gesagt, dass jetzt Ruhe ist", erinnerte Stadtrat Ludwig Brütting (FW). Er fragte: "Sollen die Bürger jetzt schon wieder zur Kasse gebeten werden?"
Auch wenn der Umfang der notwendigen Investitionen noch nicht feststeht, ließ Bauamtsleiter Steffen Lipfert keine Zweifel aufkommen, dass die Stadt für die weitere Ertüchtigung der Kläranlage Geld in die Hand nehmen muss. So ist ein neuer Sandwäscher notwendig und auch der Feinrechen muss ausgetauscht werden. Zudem soll das Blockheizkraftwerk erweitert werden, denn momentan werde "Geld verbrannt". "Seit Inbetriebnahme des Blockheitzkraftwerkes wurden 46.140 Kubikmeter Gas abgefackelt.
Das wären 82.800 Kilowattstunden oder 40 000 Euro gewesen", informierte Lipfert.
Auch wenn bei der Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerkes davon ausgegangen wurde, dass die Anlage ausreichend dimensioniert war, habe sich gezeigt, dass die Menge des anfallenden Klärgases die prognostizierte Menge deutlich übersteigt. Diese Restmengen sollen nun energetisch genutzt werden. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Baur Consult sollen nun Überlegungen angestellt werden, wie die Klärgasverwertung optimiert werden kann. Um erhöhte Entsorgungskosten für die Sandfang-Rückstände zu vermeiden, soll ein neuer Sandwäscher eingebaut werden. Auf der Mülldeponie sei die letzte Fuhre nur gegen einen erhöhten Betrag von 158 Euro pro Tonne als Sondermüll angenommen worden. In Zukunft sei aber auch das nicht mehr möglich. Dies gehe aus einem Schreiben des Landratsamtes vom Juli dieses Jahres hervor.
Mit dem Einbau eines neuen Sandfangs für rund 50.000 Euro ließen sich die Kosten wieder deutlich reduzieren. Bisher zahlte Ebermannstadt 40 Euro pro Tonne. Auch diese Kosten ließen sich einsparen, da der gereinigte Sand auf der Sandsack-Füllanlage verwendet werden könne und nicht mehr entsorgt werden müsse.
Auch der Feinrechen lasse zu viele Schmutzstoffe durch, die sich im Belebungsbecken ablagerten. Die Folge: Die Belüftung der Belebungsbecken funktionierte nicht mehr. Das komplette Becken und der Rechen mussten in einer aufwändigen Prozedur gereinigt werden. Bein genauerer Betrachtung habe sich gezeigt, dass die Stab-Abstände des Rechens durch Verschleiß unregelmäßig geworden waren, so dass die Reinigungsleistung beeinträchtigt werde. An einer Erneuerung führe daher kein Weg vorbei.
Wenn das Ingenieurbüro Baur Consult hier schon tätig werde, solle auch gleich eine Schlammtrocknung ins Auge gefasst werden, fand Stadtrat Ludwig Brütting. Hier besteht allerdings noch kein dringender Handlungsbedarf. Noch ist die Ausbringung des Klärschlammes auf Feldern gesetzeskonform.