Der Pinzberger Alltag in seiner überspitzten Form

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Auf der Bühne kommt es zu Verwicklungen. Fotos: Franz Galster
Auf der Bühne kommt es zu Verwicklungen. Fotos: Franz Galster
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Eine gelungene Uraufführung erlebten die Zuschauer beim Auftakt zu den 29. Theatertagen der Wintersport- und Wanderfreunde in Pinzberg.

Vorsitzender Arnold Zametzer begrüßte im Sportheim ein Publikum weit über den Landkreis hinaus.
Auf dem Programm stand der lustige Dreiakter "Auf gute Nachbarschaft" von Regina Pötsch. "Unsere Gruppe lebt vom Applaus, wir werden es mit Engagement zurückgeben", versprach Zametzer.


Deftige Ausdrücke

In der Tat erlebten die Zuschauer ein Feuerwerk von lustigen Anekdoten. Sie werden unter der Regie von Anja Hofmann entführt in einen Pinzberger Alltag in überspitzter Form. Es gab wunderbare Wortspiele. Deftige, aber durchaus heimische Ausdrücke würzten die Aufführung und rissen die Zuschauer zu Lachstürmen hin. Aber die Handlung hatte daneben auch ihre bewegenden Augenblicke, hatte sich doch der Bischof aus Bamberg angekündigt. Das war Grund für die Pinzberger, eine "Soko Vatikan" einzurichten.
Aber auch diese konnte nicht verhindern, dass die Ereignisse ungeahnte Wendungen nahmen.

Der Beamte Hans-Peter Aumüller alias Roland Moertel und sein Freund Ernst-Wolfgang Dürr alias Oskar Grau mussten von guten Gewohnheiten Abschied nehmen. Ihre Frauen Rosemarie Müller alias Petra Sponsel und Irmtraud Dürr alias Renate Schertel entdeckten derweil ihren zweiten Frühling. Dazu gesellten sich die so unterschiedlichen Rocker Klaus Küster und Friedhelm Bischoff, gespielt von Kilian Eger und Daniel Albrecht. Für manche Überraschung sorgten zwischen all dem noch die Schwestern Ulrike und Margarete Henneberger, dargestellt von Ann-Kathrin Schrüfer und Sonja Kreller. "Ich war schon in vielen Theatern. So professionell und urig sieht man es selten. Die Schauspieler sind so locker und realistisch", lobte Eldi Mühleisen aus Forchheim. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtete es Monika Bock aus Elsenberg: "Wir kennen die Spieler, sie spielen die Rollen so überzeugend. Natürlich bin ich jedes Jahr da."

Lisa-Marie aus München verband den Theater- mit einem Verwandtenbesuch und bewunderte die Leistung der Schauspieler. "Ihr geht heim und erzählt von der sagenhaften Unterhaltung in Pinzberg von der ersten bis zur letzten Minute", wünschte sich Zametzer. Das dürfte den Besuchern angesichts der ansteckenden Begeisterung der Schauspieler nicht schwer fallen. "Der verlorenste aller Tage ist der, an dem man nicht gelacht hat", zitierte Theaterleiter Manfred Moertel den französischen Dramatiker Nicolas Chaufat in seinem Vorwort zu den 29. Theatertagen in Pinzberg. In diesem Sinne musste sich keiner der Besucher über einen verlorenen Tag grämen.
Weitere Aufführungen finden statt am Freitag, 18., und Samstag, 19. November um jeweils 19 Uhr. Am Sonntag, 29. November, stehen die Pinzberger um 18 Uhr auf der Bühne.