Der Erzbischof feiert mit den Leutenbachern

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Leutenbacher Kinder begrüßen Erzbischof Ludwig Schick. Fotos: Franz Galster
Leutenbacher Kinder begrüßen Erzbischof Ludwig Schick. Fotos: Franz Galster
 
 
Umzug in Tracht und Uniform
Umzug in Tracht und Uniform
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Leutenbacher Kirchlein St. Moritz beging seinen 550. Geburtstag. Im Mittelpunkt des Festtages stand der Bamberger Erzbischof. Er verlieh der Besinnungsklause seinen Segen.

Eine Sternstunde erlebte das romantische St.-Moritz-Kirchlein, das reizvoll in der Natur oberhalb von Leutenbach liegt. Es feierte sein 550. Jubiläum, parallel dazu stand am Sonntag auch die Segnung der benachbarten Kultur- und Besinnungsklause an. Grund genug für Erzbischof Ludwig Schick, an diesen Ort der geistigen Einkehr zu kommen.

Die Bevölkerung der Umgebung bereitet ihm und den Ehrengästen einen großen und bunten Empfang. Dazu trugen die Kinder in ihrer schönen alten Tracht genauso bei wie die Königlich Bayerische Landwehr aus Leutenbach. Pfarrer Alfred Beißer und der Kirchenpfleger der Filialgemeinde St. Moritz, Reinhard Weber, hießen den hohen Gast aus Bamberg bereits am Parkplatz willkommen.
"Wir haben uns aufrichtig gefreut, dass Sie so spontan ihren Besuch zusagten", wandte sich Weber an den Erzbischof.


Patenschaft im Senegal

Vor 550 Jahren ist St.
Moritz zum ersten Mal erwähnt worden. Tatsächlich gehen Fachleute aber davon aus, dass sie einige hundert Jahre älter ist.

Am Sonntag überreichte Weber dem Erzbischof eine Patenschaft für Senegal. "Dort haben die Kinder oft nicht einmal eine Tafel", sagte Schick, dem die Senegal-Hilfe ein großes Anliegen ist. Gleichzeitig freute sich der Erzbischof auch, dass zum Empfang mit MdB Thomas Silberhorn, MdL Michael Hofmann, Landrat Hermann Ulm (alle CSU) sowie der Leutenbacher Bürgermeister Florian Kraft (FW) zur Feier gekommen waren. Lydia Heilmann entbot die Grüße der Pfarrgemeinde St. Jakobus Leutenbach. "Dies ist ein großer Tag für unser kleines Kirchlein", sagte sie und blickte kurz in die Geschichte zurück.

Sie verwies auf die benachbarte Kultur- und Besinnungsklause, die, eingebettet in die starke Umfassungsmauer, eine harmonische Anlage mit St. Moritz bildet.
Lydia Heilmann vergaß auch nicht, allen zu danken, die hier immer wieder nach dem Rechten schauen. Der Erzbischof hieß alle in der Kirche zum Festgottesdienst willkommen, den er in Konzelebration mit Pfarrer Beißer und Pfarrer Josef Graser feierte. Er habe sich vorgenommen, alle Kirchen der Erzdiözese kennenzulernen. 800 sind es, 700 habe er schon besucht. Kunstvoll ausgestattete Kirchen wie St. Moritz erfreuten das Auge. Sie geben laut Schick aber auch eine Lebensordnung von kulturellem Leben und Christentum. Mit dem Jubiläum würde auch bewusst gemacht, was uns prägte und was wir deshalb auch bewahren müssten.

"Bevor wir reden - auf Gott hören", so beschrieb Erzbischof Schick die tiefe Bedeutung der Einsiedelei, der jetzigen Kultur- und Besinnungsklause. Er segnete sie nach dem Gottesdienst und nutzte die Gelegenheit zur umfangreichen Begegnung mit den Gläubigen. Die Klause ist organisatorisch dem Wallfahrtsmuseum Gößweinstein angeschlossen. Regina Urban von der Museumsleitung gab einen Einblick in die einfachen Verhältnisse der Eremiten. Sie sprach von Bedingungen, die man sich heute kaum noch vorstellen könne und führte Interessenten durch die kleinen Räume des Häuschens.

Um St. Moritz finden die Bewohner von Ortspitz, Seidmar und Hundsboden ihre letzte Ruhestätte. Er bedeutet für sie, aber auch für viele Freunde des Kirchleins Romantik, vor allem jedoch tiefe Volksfrömmigkeit und geistige Heimat. Dazu bildet die Kultur- und Besinnungsklause, die vorwiegend mit Geldern der Europäischen Union aus dem Programm "Leader plus" renoviert und ausgestattet worden ist, eine ideale Ergänzung.
Bis Ende Oktober sind Kirche und Besinnungsklause sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Dabei steht Mesner Eustach Kern zu Auskünften und Führungen zur Verfügung.