Das Planfeststllungsverfahren für den ICE-Streckenausbau läuft

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Ein ICE fährt an Kersbach vorbei. Foto: Josef Hofbauer
Ein ICE fährt an Kersbach vorbei. Foto: Josef Hofbauer

Ab 7. Januar sind die Pläne für den Teilstreckenausbau zwischen Forchheim und Eggolsheim im Internet einzusehen. Die Stadt hält am 17. Januar eine Bürgerversammlung und am 13. Februar eine Stadtratssondersitzung ab.

Der Ausbau der Bahnstrecke München-Berlin, den die Bahn unter dem Kürzel vde 8 ( Verkehr deutsche Einheit Projekt 8) führt, tritt im Forchheimer Raum in seine entscheidende Phase. Ab 7. Januar sind die Ausbaupläne der DB im Internet einsehbar. Über einen Link der Regierung von Oberfranken. Die Stadt will ihr Portal auch damit verlinken.
Damit startet das Planfeststellungsverfahren. Bis zum 7. Februar haben die Träger öffentlicher Belange Zeit, ihre Stellungnahmen und Bedenken dagegen vorzutragen. Derselbe Zeitraum steht auch den Bürgern zu, die ihre Einwände gegen das Vorhaben vorbringen wollen. "Das muss jeder einzeln tun", betonte Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) in der Weihnachtssitzung des Stadtrats.
Auf ihrer Tagesordnung standen auch drei Eilanträge von SPD, Freien Wählern und der Forchheimer Grünen Liste, eine Sondersitzung des Rats einzuberufen. Die Terminvorschläge reichten vom 9.
Januar bis zum 23. Januar.

Knappe Frist für Stadt

Die Stadt Forchheim selber hat eine Frist bis zum 21. Februar, um Stellung zu nehmen. Deren Inhalt muss vom Stadtrat beschlossen werden. Acht Ordner voller Material sind dazu durchzuarbeiten. Die Stadtverwaltung rechnet damit, dass die wichtigen Stellungnahmen des Landratsamts wegen des Lärmschutzes und der Ausgleichsflächen frühestens Ende Januar vorliegen werden, eben wegen der Fülle der zu prüfenden Fakten. Eine Kernfrage ist dabei, ob die Lärmberechnungen der Bahn richtig sind.
Neben dem eigentlichen Bauvorhaben sind die Menschen im Raum Forchheim auch während der Bauzeit beeinträchtigt. Beispielsweise muss die Eisenbahnbrücke bei Piasten gesperrt werden. Womöglich auch während des Annafestes.

Beispielloses Ausmaß

Obwohl im Nachgang klar geworden war, dass alle Stadträte möglichst transparente Informationen für Bürger und Rat wollten, verzettelte man sich zuerst in einer Diskussion, wie man das in dem eng gesetzten Zeitrahmen bewältigen könne. Stumpf schlug als richtigen Ort eine Bürgerversammlung vor. Das schien Annette Prechtel (FGL) zu wenig: "Die Brisanz des Themas ist dafür nicht geeignet; es sind Baumaßnahmen von für Forchheim beispiellosem Ausmaß", sagte sie.

Konsequenzen für 100 Jahre

Karl-Heinz Fleckenstein (CSU) warnte davor, "ein Schauspiel zu veranstalten". Ihm schien ein Januar-Termin zu früh, weil die Bürger auch die Stellungnahmen der Fachbehörden kennen sollten. Deswegen plädierte Lisa Hofmann (SPD) für zwei Veranstaltungen: "Jeder muss schauen, wie er betroffen ist, nicht nur Leute, die direkt an der Bahn wohnen."
Die Rolle der Bürger, aber auch der Stadt sah Albert Dorn(SPD) wie einst David gegen Goliath. Die Bahnpläne hätten Konsequenzen für 100 Jahre; mit dem Studium der acht Aktenordner seien Bürger überfordert. Im Konsens mit Eduard Nöth (CSU) bat er die Verwaltung um "jede erdenkliche Hilfestellung, auch für solche, die noch gar nicht wissen, dass sie betroffen sind."
Bauamtschef Gerhard Zedler will das Seine tun, dass ab 7. Januar in seinem Amt Ansprechpartner für die Fragen der Bürger zur Verfügung stehen. Sie erläutern auch die Karten.