Das Gesundheitszentrum nimmt Formen an

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Blick vom Kran auf den Rohbau: Derzeit erfolgen die Vorbereitungen, um die nächste Geschossdecke zu betonieren. Foto: Andreas Oswald
Blick vom Kran auf den Rohbau: Derzeit  erfolgen die   Vorbereitungen, um die nächste Geschossdecke zu betonieren.  Foto: Andreas Oswald

Was lange währt, wird endlich gut. Beim Ärztehaus am Klinikum sind die Arbeiten am Rohbau in vollem Gange.

Viele Jahre ging die Stadt schwanger mit der Planung eines Ärztehauses am Klinikum. Nach langen Wehen zeichnet sich jetzt ein Geburtstermin ab: Mitte 2013 soll's soweit sein mit dem Gesundheitszentrum.
Derzeit herrscht Hochbetrieb, gleich neben dem Klinikum. Täglich wächst das Gesundheitszentrum ein Stück weiter aus dem Boden. Wenn es im kommenden Jahr fertig ist, wird alles rund um die Gesundheit unter einem Dach geboten.Von Ärzten verschiedener Fachrichtungen, über eine Apotheke und eine Physiotherapiepraxis, bis hin zum Sanitätshaus.
"Für die Bürger bedeutet dies mehr Service und Komfort durch kurze Wege. Für Forchheim als Gesundheitsstandort ist dies ein weiteres Plus", erklärt der Geschäftsführende Direktor des Klinikums, Reinhard Hautmann, unter dessen Regie das Projekt läuft.
Mitte 2013 ist die Fertigstellung geplant. Das bedeutet Hochdruck für alle am Bau Beteiligten. Dazu gehört von Planungsseite der Forchheimer Architekt Herbert Amtmann. Für sein Büro sei dies "ein bedeutender Bauauftrag", betont er. Mehr noch: Eine besondere Herausforderung. Und zwar deshalb, "weil für einen Planer die Anforderungen der unterschiedlichsten ärztlichen Fachrichtungen unter einem Dach zu realisieren sind".
Herbert Amtmann erläutert: "Das Gebäude wurde von mir so konzipiert, dass es den jeweiligen Bedürfnissen der Nutzer angepasst werden kann.
Das betrifft sowohl die Praxisgrößen sowie die Raumgrößen und -Zuordnungen". Dies gehe so weit, dass die Fassade so flexibel gestaltet worden sei, dass mit drei Grundtypen von Fenstern jede Raumaufteilung hinter der Fassade möglich sei. Das heißt: "Die Praxen können nach Bedarf auch nachträglich noch umgestaltet werden", betont Architekt Herbert Amtmann.
Damit werden an den Statiker Alfred Lang aus Ebermannstadt besondere Anforderungen gestellt. "Da das ganze Untergeschoss fast leer ist, bzw. nur Parkflächen enthält, steht das gesamte Gebäude im Wesentlichen auf Stützen und Punktfundamenten," erklärt der Statiker. In den oberen Geschossen seien größtenteils nur punktförmig gestützte Decken ohne Unterzüge vorhanden. Dies ermögliche die größtmögliche Flexibilität bei der Raumplanung.
Das Gebäude entspricht natürlich den neuesten Verordnungen zur Energieeinsparung. "Eine Investition in die Ökologie, die sich langfristig bezahlt macht", unterstreicht Amtmann. Über die normalen Maßnahmen hinaus ist das Gesundheitszentrum mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Lüftungsanlage ausgestattet. "Die Wärmepumpenanlage ist das Besondere", erläutert Bastian Guck, zweiter Geschäftsführer der Firma Hei-Sa-Plan aus Estenfeld. So erfolge die Wärmerückgewinnung über die Lüftungsanlage. Für die Firma, die für die gebäudetechnische Gesamtplanung für den Sanitär-Heizungs- Lüftungs und Elektrobereich verantwortlich zeichnet, ist das Gesundheitszentrum kein alltägliches Objekt - auch wegen des Operationsbereiches. Hier sei wegen der Hygienerichtlinien besondere Aufmerksamkeit erforderlich, erklärt Bastian Guck. Beispielsweise werden im OP-Bereich so genannte Lüftungsdeckenfelder installiert. Der Effekt: Die Luft strömt darin so ein, dass keine Verwirbelungen entstehen.
"Die Planungen für diese Gebäude", so der Architekt, "runden die Gesamtplanungen mit dem Krankenhaus, dem Parkplatz sowie dem neu errichteten Dialysezentrum auf dem Gesamt-Areal des Krankenhauses ab". In der Gesamtgestaltung passe sich dieses Gebäude der bestehenden Bebauung auf dem Gesamtareal sowohl in der Höhenentwicklung als auch in der Formensprache an.

Alles im Zeitplan


"Wir liegen im Zeitplan", freut sich Architekt Amtmann. Nächstes Etappenziel ist, vor Winterbeginn noch die Deckenabdichtung und die Fassadenfenster einzubauen, um dann über die kalte Jahreszeit die Innen-Installation durchführen zu können.