Breitband für den ganzen Landkreis

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Der erste Teil der Serie: Breitbandausbau im Landkreis Forchheim, Grafik: Dagmar Klumb
Der erste Teil der Serie: Breitbandausbau im Landkreis Forchheim, Grafik: Dagmar Klumb

Bis 2018 soll in ganz Bayern ein flächendeckendes Hochgeschwindigkeits-Netz entstehen. Im Landkreis Forchheim werden bereits Glasfaser-Kabel verlegt.

Schnell etwas im Internet überprüfen - für viele Menschen im Landkreis Forchheim kaum möglich. Denn: Die meisten Haushalte sind, was die Übertragungsgeschwindigkeit des Internets betrifft, unterversorgt.
Das soll sich bis 2018 bayernweit ändern, indem ein flächendeckendes Hochgeschwindigkeits-Netz geschaffen wird mit einer Download-Menge von mindestens 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) - eine Maßeinheit für eine digitale Datenmenge, die innerhalb einer bestimmten Zeit übertragen wird. Den Ausbau lässt sich der Freistaat Bayern einiges kosten: Eineinhalb Milliarden Euro werden in die digitale Zukunft investiert.

Der Breitbandausbau in den Gemeinden des Landkreises Forchheim wird mit bis zu 80 Prozent gefördert. Das macht für die einzelnen Gemeinden eine Fördersumme zwischen 500 000 und 950 000 Euro.
In Härtefällen werden sogar 90 Prozent der Gesamtkosten vom Freistaat übernommen.
Für die Übertragung von Breitband wurden in den letzten Jahren immer Kupferleitungen genutzt. Das Problem: Bei weiten Strecken wurden die Signale schneller und stärker gedämpft. Bei Glasfasern hingegen, eine dünne Faser aus Quarzglas, werden die Daten als Lichtsignale codiert und gesendet. Dadurch werden sie schneller und verlustärmer übertragen.

Bayernweit und auch im Landkreis werden unterschiedliche Formen des Breitbandausbaus unterschieden. Die wichtigsten hierbei lauten: "Fiber to the curb" (FTTC) und "Fiber to the building" (FTTB). Bei Ersterem werden die Glasfaserkabel bis zu einem Kabelverzweiger verlegt und von dort aus gehen Kupferleitungen zu den unterschiedlichen Gebäuden. Effektiver ist da die zweite Variante, bei der die Glasfasern bis zu den Grundstücken verlegt werden.

Eine Kombination aus beiden Varianten wird zum Beispiel in den Gemeinden Heroldsbach und Hausen angestrebt. Die Mehrheit wie etwa Wiesenthau und Langensendelbach setzen auf die einfachere Variante.
Vorreiter ist der Markt Eggolsheim. Dort werden die Bewohner seit Ende 2014 mit höheren Übertragungsgeschwindigkeiten versorgt. Etwa 96 Prozent der Gemeinde sind bereits ausgebaut, die restlichen Haushalte werden in den kommenden zwei Jahren mit den nötigen Glasfaser-Kabeln ausgerüstet. Im zweiten Teil der Serie, der am Dienstag, 27. September, erscheint, stellen wir die südlichen Gemeinden des Landkreises Forchheim vor: Kunreuth, Gräfenberg, Neunkirchen, Kleinsendelbach, Hetzles, Effeltrich, Dormitz, Igensdorf, Weißenohe und Hiltpoltstein.

Zahlen und Fakten zum Breitbandausbau in folgenden Gemeinden:

Eggolsheim: Einwohnerzahl: ca. 6500
Ortsteile: 13
Förderung: ca. 618 900 Euro
Gesamtkosten: ca. 773 600 Euro
Eigenanteil: ca. 154 700 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 17 020 Meter
Fertigstellung: Seit Ende 2014
Ausbaustand: Der Breitbandausbau ist abgeschlossen. Derzeit gibt es Übertragungsgeschwindigkeiten von 30 Mbit/s, teilweise 50 Mbit/s. Vorher lag die Versorgung unter 16 Mbit/s. 96 Prozent wurden ausgebaut, der Rest folgt in den nächsten zwei Jahren.

Forchheim: Einwohnerzahl: ca. 32 400
Stadtteile: 7
Förderung: ca. 540 000 Euro
Gesamtkosten: ca. 675 000 Euro
Eigenanteil: ca. 135 000 Euro
Betreiber: Stadt: Kabel Deutschland und Telekom. Randgebiete: Bewerbungen laufen
Glasfaser: unbekannt
Fertigstellung: Stadt: Herbst 2018, Randgebiete: Herbst 2019
Ausbaustand: 14 500 Haushalte profitieren vom Ausbau. Beginn war im Herbst 2015. Serlbach und Sigritzau werden gefördert, wo derzeit unter 15 Mbit/s möglich sind. Im Rest Forchheims gibt es eine heterogene Versorgung mit zum Teil 30 Mbit/s. Nach dem Ausbau sind überall Geschwindigkeiten von mindestens 30 Mbit/s geplant.

Hallerndorf: Einwohnerzahl: ca. 4200
Ortsteile: 9
Förderung: ca. 290 000 Euro
Gesamtkosten: ca. 369 000 Euro
Eigenanteil: ca. 79 000 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 6300 Meter
Fertigstellung: März  2017
Ausbaustand: In den Ortsteilen Hallerndorf, Pautzfeld, Willersdorf, Schlammersdorf und Trailsdorf sind bereits 30 bis 100 Mbit/s möglich. Der Rest hat Geschwindigkeiten unter 6 Mbit/s. Nach dem Ausbau sind überall mindestens 30 bis 50 Mbit/s möglich.

Hausen: Einwohnerzahl: ca. 3800
Ortsteile: 2
Förderung: ca. 127 300 Euro
Gesamtkosten: ca. 159 200 Euro
Eigenanteil: ca. 31 800 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 12 000 Meter
Fertigstellung: April 2017
Ausbaustand: Die meisten Leitungen werden genutzt, lediglich die Hauptleitung wird erneuert. Derzeit sind in Hausen 30 Mbit/s und Wimmelbach 12 Mbit/s möglich. 480 Haushalte profitieren vom Ausbau. Künftig sind bis zu 50 Mbit/s möglich.

Heroldsbach: Einwohnerzahl: ca. 5120
Ortsteile: 4
Förderung: ca.139 000 Euro
Gesamtkosten: ca. 174 000 Euro
Eigenanteil: ca. 35 000 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 10 500 Meter
Fertigstellung: März oder April 2017
Ausbaustand: Beginn Ende September oder Anfang Oktober. 360 Haushalte profitieren davon. Aktuell 6 Mbit/s, danach bis zu 50 Mbit/s. Thurn und Heroldsbach, wo 16 Mbit/s möglich sind, werden Ende 2017 vom Telekommunikationsunternehmen ausgebaut.

Langensendelbach: Einwohnerzahl: ca. 3050
Ortsteile: 2
Förderung: ca. 117 800 Euro
Gesamtkosten: ca. 147 300 Euro
Eigenanteil: ca. 29 500 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 1960 Meter
Fertigstellung: 30.11.2017
Ausbaustand: Die Übertragungsrate betragen meist 16 Mbit/s und weniger. Im Ortsteil Langensendelbach sind derzeit schon Geschwindigkeiten bis zu 30 Mbit/s möglich. Momentan werden die Multifunktionskästen gelegt.

Pinzberg: Einwohnerzahl:
ca. 1900
Ortsteile: 5
Förderung: ca. 155 300 Euro
Gesamtkosten: ca. 172 600 Euro
Eigenanteil: ca. 17 300 Euro
Betreiber: M-net Telekommunikations GmbH und Telekom
Glasfaser: 4900 Meter
Fertigstellung: 30.11.2017
Ausbaustand: In den Ortsteilen Dobenreuth, Pinzberg und Teilen von Gosberg bis zu 30 Mbit/s möglich. Der Rest nur Geschwindigkeiten bis zu 16 Mbit/s. Vom Ausbau sind mindestens 198 Haushalte betroffen.

Poxdorf : Einwohnerzahl:
ca. 1610
Ortsteil: 1
Förderung: ca. 63 500 Euro
Gesamtkosten: ca. 79 300 Euro
Eigenanteil: ca. 15 800 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 7400 Meter
Fertigstellung: August 2017
Ausbaustand: Derzeit werden die Kunden mit Geschwindigkeiten um die 16 Mbit/s versorgt, in kleinen Teilen auch schon 50 Mbit/s. Nach dem Ausbau werden flächendeckend Geschwindigkeiten zwischen 30 und 50 Mbit/s möglich sein — im Erschließungsgebiet Gräbig bis zu 200 Mbit/s. 20 Haushalte sind betroffen, der Rest verfügt schon über 30 Mbit/s. In Poxdorf gibt es zwei Erschließungsgebiete: Gräbig und Steinweg.

Wiesenthau Einwohnerzahl:
ca. 1600
Ortsteile: 2
Förderung: ca. 210 700 Euro
Gesamtkosten: ca. 263 300 Euro
Eigenanteil: ca. 52 700 Euro
Betreiber: Telekom
Glasfaser: 4900 Meter
Fertigstellung: 30.11.2016
Ausbaustand: Derzeit werden die Leitungen in Wiesenthau verlegt. Nach dem Ausbau sollen in acht Gebäuden Übertragungsgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s und in 182 Gebäuden 30 Mbit/s möglich sein. Derzeit sind in den Ortsteilen etwa 16 Mbit/s möglich.