Bleibt von Klinik Fränkische Schweiz nur ein Altenheim übrig?

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In diesem Teil der Klinik in Ebermannstadt sind die Innere Medizin und die Kariologie untergebracht. Was bleibt davaon nach der Fusion mit Forchheim? Foto: Josef Hofbauer
In diesem Teil der Klinik in Ebermannstadt sind die Innere Medizin und die Kariologie untergebracht. Was bleibt davaon nach der Fusion mit Forchheim? Foto: Josef Hofbauer
IIn diesem Teil des Klinikums sind die Innere Medizin und die Kariologie untergebracht. Was bleibt davaon nach der Fusion mit Forchheim? Foto: Josef Hofbauer
IIn diesem Teil des Klinikums sind die Innere Medizin und die Kariologie untergebracht. Was bleibt davaon nach der Fusion mit Forchheim? Foto: Josef Hofbauer
 

Stadträte aus Ebermannstadt zeigen sich besorgt über die Zukunft der Klinik Fränkische Schweiz. Das Fusionierungs-Team, das über den Zusammenschluss mit dem Klinkum Forchheim verhandelt, soll dem Gremium schon bald Rede und Antwort stehen.

Seit Monaten wird im engsten Kreis über die Fusion der Klinik Fränkische Schweiz mit dem Klinikum Forchheim beraten. Mit zunehmender Dauer brodelt die Gerüchteküche immer mehr. Es geht die Angst um, es drohe ein Ausverkauf der Klinik Fränkische Schweiz.

"Übrig bleibt dann ein besseres Seniorenheim" , erklärte Brigitte Dörfler (FW) in der jüngsten Stadtratssitzung in Ebermannstadt. So jedenfalls werde es im Ebermannstadter Krankenhaus derzeit kolportiert.

Angesprochen hatte das Thema Stadtrat Bernhard Hübschmann (NLE). Er wollte wissen, was die Stadt tun könne, damit die Notfall-Versorgung erhalten bleibe. Auch er zeigte sich verunsichert, was die Zukunft der Klinik Fränkische Schweiz betrifft. Immerhin gehe es auch um den Erhalt von möglichst vielen Arbeitsplätzen.


Herz wird verpflanzt

Daraufhin berichtete Brigitte Dörfler von dem, was sich die Bediensteten in der Klinik Fränkische Schweiz erzählen. So stehe bereits fest, dass im Zuge der Fusion das Herzstück der Klinik, die Kardiologie, nach Forchheim verpflanzt werden soll. Auch die Innere Abteilung werde wohl nach Forchheim ausgelagert. "Dann fährt der Notarzt mit dem Schlaganfallpatienten aus der Fränkischen Schweiz am Krankenhaus in Ebermannstadt vorbei nach Forchheim. Dabei heißt es immer, dass jede Minute zählt", sorgte sich Dörfler. Noch schlimmer: Vielfach würden die Patienten von Angehörigen ins Krankenhaus gebracht. Die müssten dann deutlich weitere Wege in Kauf nehmen, klagte die FW-Stadträtin.

Rainer Schmeußer (CSU) ergänzte, er habe in der Kreistagsfraktion immer Wert darauf gelegt, dass bei einer Fusion beider Häuser die Notfall-Medizin in Ebermannstadt erhalten bleibeh müsse. Es könne nicht sein, dass die Bürger im östlichen Teil des Landkreises Forchheim medizinisch abgehängt würden, indem sie weitere Wege in Kauf nehmen müssten.

Der Vizebürgermeister Sebastian Götz (MOG) schloss sich der Argumentation an: Es sei höchste Zeit, dass die "Task Force" aus dem Forchheimer Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO), Landrat Hermann Ulm (CSU), den Geschäftsführern Reinhardt Hautmann (Klinikum Forchheim) und Uwe Möller-Ühlken (Ebermannstadt) sowie dem Forchheimer Stadtrat Ulrich Schürr (JB) und Kreisrat Gerhard Schmitt (CSU) dem Stadtrat in Ebermannstadt Rede und Antwort stehen. "Sind die Verhandlungen erst einmal abgeschlossen, ist es zu spät", meinte Götz. Es gelte, noch rechtzeitig die Interessen von Ebermannstadt anzumelden.

Schnell auf die Tagesordnung

Die Ebermannstadter Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) unterstrich ihrerseits die Dringlichkeit dieser Thematik. Die medizinische Grundversorgung sei ein wichtiges Thema für die Region. Deshalb solle das Fusions-Team bereits zur nächsten Stadtratssitzung nach Ebermannstadt eingeladen werden, um Rede und Antwort zu stehen.

Passend dazu kommt eine Meldung aus Coburg: In einer Presseverlautbarung heißt es, dass die Schwesternschaft Coburg vom BRK-Marienhaus (Bayerisches Rote Kreuz) ihre über 1150 Beschäftigten in der professionellen Pflege einsetze. Die Mitglieder und Angestellten seien nicht nur in eigenen Altenhilfeeinrichtungen und Berufsfachschulen tätig, sondern arbeiteten auch in Pflegeeinrichtungen anderer Träger in Ober- und Mittelfranken.

Vertragspartner aus Coburg

So habe die Schwesternschaft Coburg jüngst mit der Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt einen weiteren Vertragspartner gewonnen. "Das neue Einsatzfeld besteht aus einem Fachkrankenhaus für Innere Medizin sowie einem Zentrum für Altersmedizin", erklärt Barbara Ocker, Vorsitzende der Schwesternschaft. Von einer psychosomatischen Abteilung ist keine Rede.