Bibliothek Forchheim: Die Treppenteile schweben ein

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Immer wieder wird gemessen. Die Betonteile werden ganz exakt verankert.
Immer wieder wird gemessen. Die Betonteile werden ganz exakt verankert.
 
In die Betonteile werden Stahlseile geschraubt, um sie transportieren zu können.
In die Betonteile werden Stahlseile geschraubt, um sie transportieren zu können.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auf dem ehemaligen Krankenhausgelände wurden gestern die Einzelteile der Treppe zur Bibliothek geliefert. Ein Autokran hievte die tonnenschweren Teile über die Dächer der umgebauten Immobilie im Stadtzentrum.

Wie riesige Bausteine schweben die Beton-Fertigteile für die Treppe zur Bibliothek aus luftiger Höhe auf die Baustelle am alten Krankenhaus. 100 Tonnen, so viel wie etwa 60 Autos, wiegen die monströsen Puzzleteile alle zusammen, die vor Ort zusammengesetzt und vergossen werden.

Wegen der beengten Platzverhältnisse werden die mit einem Tieflader angelieferten zwölf Elemente, die jeweils ein Gewicht zwischen sieben und neun Tonnen haben, mit einem riesigen Kran über die Bibliothek hinweg gehievt. Auf dem rückwärtigen Teil des Geländes, auf dem einst das Schwesternheim stand, hätte das Schwerlastfahrzeug auch aus einem anderen Grund Probleme bekommen. Der Boden dort ist nämlich wenig tragfähig. Deshalb mussten die 70 Zentimeter langen Streifenfundamente auf eine so genannte Tiefgründung gesetzt werden.


Dies sind acht Ringe mit einem Durchmesser von 1,20 Metern, die drei Meter tief in den Boden gerammt, mit einer Eisenbewehrung versehen und mit Beton ausgegossen wurden. Zuvor mussten diese künstlichen Schächte aber leer gepumpt werden, weil sie sich mit Grundwasser gefüllt hatten. "Schwierige Bedingungen", räumt Architekt Martin Lutz ein. Der Bau der Treppe funktioniert nach einem Baukastensystem. In die 50 Zentimeter tiefen und 30 Zentimeter breiten Streifenfundamente sind Aussparungen eingearbeitet, in die nun die von einem Betonwerk in Crailsheim gefertigten Wandscheiben der Treppe eingehängt und befestigt werden. Das ist Millimeterarbeit für Carsten Steinmetz und Iwan Baikalov. . Immer wieder muss der Koloss bewegt werden, bis er endlich senkrecht steht. Dann werden die Brüstungen und Treppenteile eingepasst. Obwohl die Teile sehr schwer sind, geht das relativ schnell. In zwei Tagen soll die Treppe zur Bibliothek fertig sein.