Biber bringt Traktor in Forchheim-Burk zu Fall

1 Min
Geistesgegenwärtig gelang es Heinz Söhnlein, rechtzeitig vom umkippenden Traktor abzuspringen. Foto: Peter Kraus
Geistesgegenwärtig gelang es Heinz Söhnlein, rechtzeitig vom umkippenden Traktor abzuspringen. Foto: Peter Kraus
Das einen Meter tiefe Loch brachte den Traktor zum Umkippen. Der Hanomag fuhr am Ufer des Regnitz-Altarmes im Burker Wöhrd entlang und urplötzlich versank das rechte Vorderrad in einem Loch. Foto: Peter Kraus
Das einen Meter tiefe Loch brachte den Traktor zum Umkippen. Der Hanomag fuhr am Ufer des Regnitz-Altarmes im Burker Wöhrd entlang und urplötzlich versank das rechte Vorderrad in einem Loch. Foto: Peter Kraus
 
Biber sind mittlerweile auch am alten Schwedengrabenarm angekommen. Laut Regierung von Oberfranken befinden sich zehn Reviere in Forchheim. Foto: Stefanie Hellmann
Biber sind mittlerweile auch am alten Schwedengrabenarm angekommen. Laut Regierung von Oberfranken befinden sich zehn Reviere in Forchheim. Foto: Stefanie Hellmann
 
Diesen Baum wollte der Landwirt aus dem Wasser ziehen. Foto: Josef Hofbauer
Diesen Baum wollte der Landwirt aus dem Wasser ziehen. Foto: Josef Hofbauer
 
Der Biberbau Foto: Josef Hofbauer
Der Biberbau Foto: Josef Hofbauer
 
Foto: Josef Hofbauer
Foto: Josef Hofbauer
 

Der Regnitz-Altarm in der Burker Wöhr ist ein Paradies für "Meister Bockart". In den angrenzenden Feldern gehen die Nager auf Nahrungssuche. Und sie graben gefährliche Röhren. Dies führte nun zu einem Traktorunfall. Der Fahrer konnte sich gerade noch durch einen Sprung vom umkippenden Fahrzeug retten.

Noch Stunden später steckt dem Burker Landwirt Heinz Söhnlein der Schock in den Gliedern. Als er mit seinem Hanomag am Ufer des Regnitz-Alt armes im Burker Wöhrd entlangfuhr, versank das rechte Vorderrad urplötzlich in einem Loch. Der Traktor kippte auf die Seite.

"In letzter Sekunde konnte ich abspringen", erzählt Söhnlein, der einen Baum aus dem Altarm der Regnitz ziehen wollte, den ein Biber gefällt hatte - in der klassischen Sanduhr-Technik. Einem Loch, das der Pflanzenfresser gegraben hatte, konnte Söhnlein noch rechtzeitig ausweichen. Doch wenige Meter weiter war die zweite, doppelt so große Röhre. Die hatte der Nager gegraben, der sich auf dem Feld offenbar an "Bienenweide" bedient.

Der Klügere gibt nach

Biberberater Willfried Schwarz aus Marloffstein, ein vom Bund Naturschutz bestellter Vermittler zwischen Landwirten und Naturschützern, findet es "schon ein wenig verwunderlich", dass "Meister Bockart" Tunnel angelegt hat. Weiter als zehn, zwölf Meter wage sich der Biber ja nicht aus dem Wasser heraus. Doch die Feldfrüchte neben dem Wasser wirken wie ein gedeckter Tisch. "Das versteht der Biber als Einladung", weiß Schwarz. Und weil der tierische Dammbau-Experte den Uferstreifen nicht zum ersten Mal untergraben hat, rät Schwarz dem Landwirt, den Randstreifen stillzulegen, frei nach dem Motto: "Der Klügere gibt nach." Freilich gegen eine Entschädigung.

"Elektrozäune und Blinklichter bringen da gar nichts" , sagt der Biberberater, der für den östlichen Teil des Landkreises Erlangen-Höchstadt und die angrenzenden Gebiete im Kreis Forchheim zuständig ist. In Sachen Biber-Management sei "ganz schön was los". Denn: "Die Biber werden immer mehr."