Bestandsaufnahme im Streitberger Freibad

2 Min
Die Marktgemeinderäte nahmen mit Vertretern des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg bei der ersten Badbegehung am Dienstagnachmittag auch die Umkleidekabinen unter die Lupe.Thomas Weichert
Die Marktgemeinderäte  nahmen mit Vertretern des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg bei der  ersten Badbegehung am Dienstagnachmittag auch die Umkleidekabinen unter die Lupe.Thomas Weichert

Der Förderverein des Streitberger Familienbads und der Marktgemeinderat haben sich gemeinsam umgeschaut, was alles instandgesetzt werden muss, damit der Betrieb zum Saisonstart beginnen kann.

Dass das historische und in dieser Form in Deutschland einzigartige Familienschwimmbad Streitberg umfangreich saniert werden muss, steht außer Frage. Für diese Generalsanierung hat sich der Marktgemeindeart auch schon einstimmig ausgesprochen. In der Sitzung am Dienstagabend und der Bauausschusssitzung davor ging es wieder ums Streitberger Freibad.

Diesmal war die Frage jedoch vor allem, wie das Bad für die bevorstehende Badesaison fitgemacht werden muss. Die Ortsbegehung fand deshalb erstmals mit Vertretern des Fördervereins Familienschwimmbad Streitberg statt, mit dem die Gemeinde eng zusammenarbeitet um das Bad zu retten.

Die Fördervereinsvorsitzende Doris Kraus und die Vorstandsmitglieder Georg Körfgen und Rainer Schnabl besprachen beim Rundgang durch das Badareal zunächst mit den Räten, welche Reparaturen und Aufräumarbeiten durchgeführt werden müssen, um das Bad rechtzeitig zum Saisonstart wieder aufmachen zu können; auch ging es arum, wer diese Arbeiten erledigt.

Bürgermeister Helmut Taut (FWW) stellte unmissverständlich klar, dass man jetzt nicht viel Geld investieren könne. "Wir müssen uns rüberretten, bis der große Kracher kommt", so Taut, der damit die Generalsanierung meinte. Auf Wunsch Körfgens kommt in die sogenannte Vereinskabine ein Bücherregal, damit die Badbesucher während des Besuchs Lesestoff ausleihen können.

Zugang ermöglichen

Die fehlende Treppe von der Vereinskabine auf die Badewiese soll ersetzt werden. Im Abseifraum der Frauen werden schadhafte Fliesen ausgebessert. Im Badcafé werden die Toiletten auf Vordermann gebracht, ebenso der Umkleideraum für Familien, der wieder geöffnet werden soll. Ein Problem ist die Liegewiese hinter dem Badcafé, da dort der Aushub durch sehr steiniges Bodenmaterial ersetzt wurde. Nun soll Humus aufgefüllt und dieser mit Gras angesät werden. Später soll auf einem Teil dieser Wiese ein Beachvolleyballfeld vom Förderverein errichtet werden, um das Bad für Kinder und Jugendliche attraktiver zu machen.

Da es für Kinder aktuell weder ein Kinderplanschbecken noch einen Sandkasten gibt, wird der Förderverein aus Vereinsmitteln zeitnah zumindest einen abdeckbaren Sandkasten am alten Platz links vom Eingangsbereich aufstellen. Auch die Sitzbänke müssen gestrichen und teilweise ausgebessert werden.

Wie der frühere Vereinschef und jetzige Schriftführer des Fördervereins, Georg Körfgen, erfreut feststellte, sei die Wasserqualität des Badewassers noch nie so gut wie während der letzten Badesaison gewesen. Die Verbesserung des Badewassers entstand durch eine Filteranlage, deren Pumpe vom Förderverein mit 5000 Euro bezuschusst wurde. Über 35 000 Euro hat der Förderverein außerdem für die Wiederherstellung der Umkleidekabinen nach altem Vorbild investiert.

Regelmäßiger Austausch

Badbegehungen der Marktgemeinderäte mit Vorstandsmitgliedern des Fördervereins sollen künftig zweimal im Jahr stattfinden, "damit es keine Missverständnisse gibt" (Bürgermeister Taut). Fördervereinschefin Kraus dankte den Räten für ihren einstimmigen Beschluss, das Bad zu sanieren.

Inzwischen ist der Förderverein auf 212 Mitglieder angewachsen. Allein im letzten Jahr traten dem Verein 56 neue Mitglieder bei. Auch sei es sehr erfreulich, dass sich immer mehr Gäste mit dem Bad identifizieren.

Wie Taut erklärte, habe das Familienschwimmbad Streitberg ein Alleinstellungsmerkmal, weil es das einzige denkmalgeschützte Freibad in Oberfranken ist. Die Kombination Gemeinde und Badverein sei perfekt, betonte Taut, den es am meisten freut, "dass der Druck und die Angst nun weg sind, dass das Bad geschlossen wird".

Gerhard Kraus betonte dass es das Bad heute nicht mehr geben würde, wenn man damals den Förderverein nicht gegründet hätte .