B 470: Vorschläge des Staatlichen Bauamts "viel zu wenig berücksichtigt"

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Christiane Meyer Archivfoto: Josef Hofbauer
Christiane Meyer Archivfoto: Josef Hofbauer

Stau in der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 470 in Ebermannstadt ist alltäglich. Bauliche Veränderungen sind auf Eis gelegt. Ein Interview mit der Bürgermeisterin.

In der jüngsten Stadtratssitzung in Ebermannstadt schlug die Verwaltung vor, den Beschluss für eine Fahrbahnaufweitung der B 470 in der Ortsdurchfahrt auszusetzen. Christian Sponsel (WGO) hatte beantragt, alles zu belassen, wie es ist. Beide Anträge wurden vom Gremium abgelehnt. Unklar war danach, wie es nun weitergeht.

Frau Meyer, in der vergangenen Stadtratssitzung gab es zum Thema "Ertüchtigung der Ortsdurchfahrt B 470" keine Einigung durch den Stadtrat. Was wollte die Verwaltung mit ihrem Beschlussvorschlag bewirken?

Christiane Meyer: Ziel aller Bemühungen muss es sein, sowohl für die Benutzer der Ortsdurchfahrt als auch für die Anwohner eine Verbesserung zu erreichen. Es geht darum, die Staus, die in den Stoßzeiten, also vor allem im Berufsverkehr morgens und abends entstehen, zu verkürzen. Dadurch wird die Belastung mit Abgasen und Feinstaub verringert. Für die Autofahrer, insbesondere auch die von den Ebermannstadter Hochflächenorten und aus dem Ortsteil Breitenbach, ergibt sich eine Verkürzung der Wartezeiten. Das Staatliche Bauamt Bamberg hat dazu eine Lösung vorgelegt, die mit relativ geringen Baumaßnahmen auskommen würde. Für die Stadt würden keine Kosten entstehen. Die Verwaltung wollte jedoch dem Stadtrat auch weitere Alternativen vorlegen, die sich ergeben könnten, wenn man im fraglichen Abschnitt der B 470 die Zahl der Einfahrtsmöglichkeiten begrenzt. Dazu müsste über Einbahnregelungen in den Seitenstraßen nachgedacht und Auswirkungen geklärt werden. Entsprechende Untersuchungen wären von der Stadt zu finanzieren, dazu braucht es die Zustimmung des Stadtrats. Es fand sich aber bekanntlich keine Mehrheit dafür. Das Staatliche Bauamt wäre bereit gewesen, einen entsprechenden Aufschub zu gewähren.

Was dachten Sie nach dieser Abstimmung?

Ich bedauere es nach wie vor, dass der Stadtrat in dieser Frage auf die Möglichkeit verzichtet hat, selbst aktiv zu gestalten. Das Staatliche Bauamt hatte sich größte Mühe gegeben, alle aufgeworfenen Sachfragen zu klären und ausführlich zu beantworten. Dies wurde aus meiner Sicht viel zu wenig berücksichtigt. Der abgelehnte Beschlussvorschlag der Verwaltung sah unter anderem eine Untersuchung einer alternativen Verkehrsführung der Schulstraße vor. Hierbei hätte das wichtige Thema Schulwegsicherheit einfließen können. Insgesamt betrachte ich die Diskussion und Entscheidung im Rat als Teil eines Klärungsprozesses.

Und wie geht es jetzt weiter?

Es bleibt nun zumindest vorläufig alles beim Alten. Man muss wissen, dass das Staatliche Bauamt als Maßnahmenträger Herr des Verfahrens ist, nicht etwa die Stadt Ebermannstadt. Andererseits kann uns - das habe ich bereits vor der Abstimmung betont - das Thema B 470 schneller einholen als uns lieb ist. Bei künftigen Verfahren zur Baulanderschließung oder zum Flächennutzungsplan wird sich die Frage nach einer zusätzlichen Belastbarkeit der Ortsdurchfahrt aller Voraussicht nach wieder stellen.