Ein sagenumwobenes Wäldchen bei Wohlmannsgesees - der Druidenhain - ist der Höhepunkt einer besonderen Rundtour. Vom Wiesenttal aus führt sie vorbei an mystischen Karstfelsen und blühender Natur. Für den Wanderer gibt es viel zu entdecken.
Ein bisschen gruselig wirken die moosbehangenen Felsbrocken und von Baumwurzeln umschlungenen Steine schon. Nicht umsonst ranken sich viele Sagen und Geschichten um das kleine Wäldchen bei Wohlmannsgesees - dem Druidenhain. Wer diesen einzigartigen Ort in Mitten der Fränkischen Schweiz zu Fuß erkunden will, für den gibt es eine rund 12 Kilometer lange Rundtour von Muggendorf aus. Und sie lohnt sich: Die Wanderung bietet sogar mehr als nur die keltische Kultstätte.
Meine Tour startet bei sommerlichen Temperaturen am Muggendorfer Brückla. Zunächst wandere ich gemütlich das Tal die Wiesent aufwärts, bis mir nach rund zwei Kilometern ein Schild den Weg in Richtung Wohlmannsgesees weist. Schon beim Blick in den Wald wird klar: Der Weg bergauf wird kein Zuckerschlecken. Der steile Aufstieg über Stock und Stein bringt mich wirklich ganz schön ins Schwitzen. Auf der Höhe bei Wohlmannsgesees aber kann der Wanderer wieder Verschnaufen und die blühende Landschaft samt summender Bienen und duftender Obstbäume genießen. Kurz nach dem Örtchen ist der Druidenhain nicht mehr weit.
Grün schimmerndes Labyrinth
Im Wäldchen begegnen dem Wanderer zunächst kleinere bemooste Steine und Felsbrocken. Dann weitet sich der Weg und ich stehe plötzlich inmitten von unzähligen meterhohen Dolomit-Felsen. Ich fühle mich wie in einem Labyrinth aus grauen und grün schimmernden Felsbrocken, umgeben von hohen Fichten und Buchen.
Ob hier wirklich keltische Druiden ihre Rituale zelebrierten, ist nicht gesichert, aber es gibt wohl keinen passenderen Ort in ganz Franken. Das dachten sich wohl auch diejenigen, die mit Stöcken und Ästen kleine Höhlen in einige Felsen gebaut haben. Nach ein paar Kletterübungen auf den Felsen, verlasse ich diesen mystischen Ort wieder.
Außerhalb des Waldes heißt es für mich "Kopf einziehen": Denn der Weg führt ein Stück am Golfplatz von Kanndorf vorbei, auf dem gerade ein Pärchen ihre Bälle über das weite Grün schlägt.
Blühende Natur
Ein Höhepunkt der Tour erwartet mich in Birkenreuth: Der beeindruckende Osterbrunnen in dem markanten, historischen Brunnenhäuschen. Im Innern ist aktuell die liebevoll gestaltete "Osterkrippe" ausgestellt. Nach einer angenehmen Wanderung durch die blühende Natur rund um Trainmeusel, steht der Abstieg nach Muggendorf an. Kurz vor der Ankunft erwartet einen dann noch ein toller Ausblick ins Wiesenttal am Felsen "Frauenstein".
Mit einigen Panoramafotos von Muggendorf im Gepäck sind es nur noch ein paar Stufen hinab zurück in den Ort.