Alte Spinnerei in Forchheim lebt auf

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Das ehemalige Spinnereigelände bietet viele Gestaltungsräume: Das Gebäude soll ein Wohnhaus werden. Fotos: Josef Hofbauer
Das ehemalige Spinnereigelände bietet viele Gestaltungsräume: Das Gebäude soll ein Wohnhaus werden. Fotos: Josef Hofbauer
 
 
 
 
 
 

100 neue Wohnungen sollen im Wiesent-Center entstehen. Mit seinem Sanierungsplan will der Forchheimer Architekt Herbert Amtmann dem Areal ein neues Antlitz verleihen.

Das alte Spinnerei-Gelände verändert sein Antlitz. Aktuell wird das Wiesent-Center entlang der Trettlachstraße vor allem von Geschäftsleuten genutzt. Wie der Forchheimer Architekt Herbert Amtmann dem Planungs- und Umweltausschuss am Montag sagte, sei es der Wiesent Center AG aber in den letzten zehn Jahren nicht gelungen, das Areal wirklich zum Leben zu erwecken.
Das könnte sich nun - so das Ergebnis von Amtmanns Voruntersuchungen - durch eine massive Wohnnutzung ändern. Rund 100 Wohnungen sollen rund um das Wiesent-Center und nordöstlich der Wiesent-Insel "eine Adresse finden". Wie Amtmann zeigte, müssen in diesem Gebiet unterschiedlichste Interessen nebeneinander existieren: Gewerbe, Wohnen und Freizeitgestaltung.
Darüber hinaus sei das Areal reich bestückt mit Industriedenkmälern, die nicht abgerissen werden können.

Kampfschreie im Wohngebiet

Obwohl Amtmanns Untersuchung Bestätigung fand, wurden im Ausschuss auch Bedenken laut. Manfred Hümmer (FW) fragte, ob sich etwa der Lärm einer Kampfsportschule mit dem Bedürfnis der Mieter nach Ruhe vereinbaren lasse.
Tatsächlich gebe es solche "Zielkonflikte", sagte Architekt Amtmann; deutete aber an, dass durch Umzüge auf dem Gelände eine deutlichere Trennung von Wohn- und Geschäftsleben möglich sei.
Reinhold Otzelberger (SPD) begrüßte die Planung, "weil ein städtebaulicher Missstand beseitigt wird". Gleichzeitig forderte der SPD-Rat einen stärkeren Rückbau alter Gebäude, um Freiflächen für die neuen Bewohner zu schaffen. Bei diesem Rückbau gebe es "Konflikte mit der Denkmalpflege", sagte Amtmann. Stefan Schick (CSU) empfand die "Konzentration aus Gewerbe und Wohnbebauung" alles andere als störend: "Das Gelände hat Innenstadt-Charakter." Auch Udo Schönfelder (CSU) sprach von einer "schlüssigen Weiterentwicklung" des Spinnerei-Geländes.