Niemand in der UGL will gegen den amtierenden Egloffsteiner Bürgermeister antreten. Und auch die anderen Wählergemeinschaften bringen keinen Kandidaten auf die Beine.
Die Unabhängige Liste für Egloffstein und Umgebung (UGL) wird bei der Kommunalwahl am 16. März keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Da auch die anderen Wählergemeinschaften der Gemeinde keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen, ist Amtsinhaber Stefan Förtsch (CSU) von der Freien Wählergemeinschaft Affalterthal (FWA) der einzige Bewerber.
"Wir haben keinen gefunden, der das Amt übernehmen wollte", bekannte Gemeinderat Wolfgang Wiesenhütter. Wahrscheinlich liege das an den schwierigen Problemen, die auf die Gemeinde zukommen. Nickolaus Thäter, bisher Zweiter Bürgermeister, nennt einige: der Erhalt des Arztstandortes und damit verbunden auch der Apotheke. Der Erhalt sei verbunden mit der Sanierung des Ortskerns. Es gehe das Gerücht um, dass die vor einiger Zeit erst wieder eröffnete Metzgerei demnächst wieder schließen wird.
Ähnliche Ambitionen würden dem Bäcker am Marktplatz nachgesagt. Zusammen mit dem Verlust der Arztpraxis und der Apotheke wäre dann der Ortskern Egloffsteins "tot", eine massenhafte Abwanderung vor allem der älteren Bevölkerung wird dann befürchtet. Ein weiterer wichtiger Punkt sei der Straßenbau in Egloffstein. Die Straßen sind so marode, dass etwa am Neubau des Paradiesweges niemand vorbeikommt, meint Thäter. Diesen Neubau müssten dann die Anlieger zum Großteil bezahlen, weil die letztmalige Sanierung der Straße länger als 25 Jahre zurückliegt. "Da kommen sehr hohe Umlagen auf die Bürger zu, was wiederum eine Abwanderungswelle erzeugen könnte."
Da auch die Wählergemeinschaft Schweinthal-Schlehenmühle-Äpfelbach (WSSÄ) keinen Bürgermeisterkandidaten präsentiert, ist das Rennen um den Bürgermeister-Sessel schon vor der Wahl entschieden.
Sieger ist die "Freie Wählergemeinschaft Affalterthal (FWA)", eine parteiübergreifende Bürgergruppierung. Sie hat den bisherigen Bürgermeister des Marktes Egloffstein, Stefan Förtsch (43), erneut als Kandidaten aufgestellt. Bei der gut besuchten Aufstellungsversammlung im Gasthaus Dietel in Affalterthal zog Förtsch eine Leistungsbilanz der letzten sechs Jahre. Trotz vieler Investitionen in die Schule, die Wasserversorgung, in die Feuerwehr und in den Straßenbau konnte die Verschuldung der Gemeinde um 37 Prozent verringert werden.
Bei der Nominierung konnte Förtsch dann 96 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Zuvor war die Liste für die Gemeinderatswahl gewählt worden. Angeführt wird sie von Marktgemeinderätin Regina Löhrl. Gemeinderat Ulrich Ummelmann schied auf eigenen Wunsch hin aus. Bürgermeisterkandidat Förtsch verzichtete getreu seinem Credo einer "guten Zusammenarbeit mit allen" aus Fairnessgründen auf einen Platz auf der Liste.