Deutlicher kann ein Durchgangsverbot kaum aussehen. Fünf Wanderer aus Nürnberg ignorierten es trotzdem und brachten sich in Lebensgefahr. Fotos: privat
Der erfahrene Jäger Peter Stumpf brach die Jagd nach reiflicher Überlegung ab. Aus Sicherheitsgründen. Foto: privat
Weil fünf Wanderer auf ihrem Weg nach Eschlipp egoistisch und uneinsichtig handelten, schauten die Jäger in die Röhre. Sie mussten ihre Jagd abbrechen, weil die Spaziergänger sämtliche Warnschilder ignoriert hatten.
Zunächst vielleicht unbedarft oder unwissend, dann aber uneinsichtig und sogar unverschämt verhielt sich eine fünfköpfige Wandergruppe am vergangenen Samstag. Weil das Quintett Absperrungen und Verbotsschilder offenbar ignorierte, brachte es sich selbst in Lebensgefahr.
Zu diesem Zeitpunkt fand nämlich auf der Flur zwischen Weigelshofen, Drosendorf und Niedermirsberg eine revierübergreifende Drückjagd statt, an der sich 40 Jäger beteiligten. "Die Wanderer waren an der Kreuzung Kalkgasse und Judenweg in Richtung Fluggaststätte auf dem Feuerstein unterwegs. Sie hatten die eindeutigen Hinweise ignoriert und kümmerten sich auch nicht um die Jäger, die am Wegesrand auf ihren Drückjagdböcken saßen und auf die Wildschweine warteten, die von Drosendorf aus Richtung Niedermirsberg getrieben wurden", erinnert sich Jagdleiter Peter Stumpf.
Schlechte Sicht durch Nebel und Regen: Gruppe uneinsichtig
Die durch Nebel und Regen schlechte Sicht machte das Ganze noch gefährlicher für die unbefugten Passanten, die zum Glück entdeckt und angesprochen wurden, aber unwirsch reagierten. "Vor allem eine Frau wurde giftig und erklärte sinngemäß, dass sie keine Umleitung angeboten bekommen hätten und deshalb auf dem kürzesten Weg bleiben würden", berichtet Stumpf. Die Gruppe hätte sich nicht zu einer Umkehr bewegen lassen und unbeirrt ihren Weg nach Eschlipp fortgesetzt, um dort an einer Schlachtschüssel teilzunehmen. Nach reiflicher Überlegung verständigten die Jäger die Polizei. Diese wollte die Personalien der Wanderer in der Gaststätte in aufnehmen und gegebendnfalls für jeden der fünf ein Ordnungsgeld von zehn Euro verhängen.
Mein Mitleid mit den Jägern hält sich ebenfalls in Grenzen. Dass eine Jagd bei schlechter Sicht abgebrochen wird, halte ich durchaus für sinnvoll. Interessant ist auch die Aussage, dass der "erfahrene Jagdleiter" nicht verstehen kann, warum sich Menschen in Lebensgefahr begeben, weil wohl durchaus die Gefahr besteht, durch einen Querschläger ums Leben zu kommen. Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher, warum es nach wie vor keinen Sicherheitsabstand zur Wohnbebauung gibt, so dass solche Treibjagden nach wie vor unmittelbar neben Wohnhäusern stattfinden dürfen. Aber wahrscheinlich sind die Anwohner selbst Schuld, wenn sie ein Haus haben, das unglücklicherweise an ein Jagdgebiet angrenzt. Aber auch Wanderer und andere Naturnutzer sind offensichtlich nicht länger gewillt, den Alleinnutzungsanspruch der Jägerschaft in der Natur zu akzeptieren. Der Widerstand gegen die Jagd wächst. Die Menschen sind wohl nicht mehr bereit, sich von testosterongesteuerten Alphamännchen mit Waffen schikanieren zu lassen und fangen an, sich zu informieren. Und wer über die Jagd informiert ist, kann über die angeblichen Argumente der Jägerschaft (angefangen von der afrikanischen Schweinepest bis zum ach so gefährlichen Fuchsbandwurm) nur noch lachen. Und damit kommen die Jäger halt so gar nicht zurecht. Man kann nur hoffen, dass sich der Trend fortsetzt und die Jäger zunehmend unter Druck geraten. Letztendlich muss die Hobbyjagd abgeschafft werden und das Wildtiermanagement in die Hände entsprechend ausgebildeter Wildhüter gelegt werden. Diese würden mit Sicherheit auch mehr Akzeptanz in der Gesellschaft finden.
Das der "erfahrene Jagdleiter" Peter Stumpf die komplette Drückjagd abbrechen musste uns somit alle 40 beteiligten Jäger erfolglos heimfahren mussten ist sehr schade. Auch seine eigenen Jagdhelfer waren darüber sicherlich nicht sonderlich erfreut. Was mich allerdings etwas wundert, alle anderen beteiligten Jagdreviere haben meines Wissens ordentlich Strecke gemacht, nur der erfahrene Peter Stumpf vom Niedermiersberger Revier scheinbar mal wieder nicht. Da kommen die bösen Wanderer als Sündenbock gerade Recht.
newsticker
Mein Mitleid mit den armen Jägern hält sich aber auch in Grenzen.
ronja4711
Wie kann es sein, dass dann bei so einer schlechten Sicht eine Jagd stattfindet? Auch wenn an allen wegen Schilder usw stehen - wer sagt denn auch, dass jeder auf den Wegen bleibt? Wenn man nicht auf den offiziellen wegen unterwegs ist, kommt man wohl auch nicht an einem Schild vorbei. Und irgendwie muss ich den Leuten recht geben: warum wird keine Umleitung angeboten? Auch als Wanderer plant man seine Touren - am Ende dann ggf mehrere Stunden länger unterwegs zu sein, ist auch kein Spaß.
Mein Mitleid mit den Jägern hält sich ebenfalls in Grenzen. Dass eine Jagd bei schlechter Sicht abgebrochen wird, halte ich durchaus für sinnvoll. Interessant ist auch die Aussage, dass der "erfahrene Jagdleiter" nicht verstehen kann, warum sich Menschen in Lebensgefahr begeben, weil wohl durchaus die Gefahr besteht, durch einen Querschläger ums Leben zu kommen. Vor diesem Hintergrund ist es umso unverständlicher, warum es nach wie vor keinen Sicherheitsabstand zur Wohnbebauung gibt, so dass solche Treibjagden nach wie vor unmittelbar neben Wohnhäusern stattfinden dürfen. Aber wahrscheinlich sind die Anwohner selbst Schuld, wenn sie ein Haus haben, das unglücklicherweise an ein Jagdgebiet angrenzt. Aber auch Wanderer und andere Naturnutzer sind offensichtlich nicht länger gewillt, den Alleinnutzungsanspruch der Jägerschaft in der Natur zu akzeptieren. Der Widerstand gegen die Jagd wächst. Die Menschen sind wohl nicht mehr bereit, sich von testosterongesteuerten Alphamännchen mit Waffen schikanieren zu lassen und fangen an, sich zu informieren. Und wer über die Jagd informiert ist, kann über die angeblichen Argumente der Jägerschaft (angefangen von der afrikanischen Schweinepest bis zum ach so gefährlichen Fuchsbandwurm) nur noch lachen. Und damit kommen die Jäger halt so gar nicht zurecht. Man kann nur hoffen, dass sich der Trend fortsetzt und die Jäger zunehmend unter Druck geraten. Letztendlich muss die Hobbyjagd abgeschafft werden und das Wildtiermanagement in die Hände entsprechend ausgebildeter Wildhüter gelegt werden. Diese würden mit Sicherheit auch mehr Akzeptanz in der Gesellschaft finden.
Das der "erfahrene Jagdleiter" Peter Stumpf die komplette Drückjagd abbrechen musste uns somit alle 40 beteiligten Jäger erfolglos heimfahren mussten ist sehr schade. Auch seine eigenen Jagdhelfer waren darüber sicherlich nicht sonderlich erfreut.
Was mich allerdings etwas wundert, alle anderen beteiligten Jagdreviere haben meines Wissens ordentlich Strecke gemacht, nur der erfahrene Peter Stumpf vom Niedermiersberger Revier scheinbar mal wieder nicht. Da kommen die bösen Wanderer als Sündenbock gerade Recht.
Mein Mitleid mit den armen Jägern hält sich aber auch in Grenzen.
Wie kann es sein, dass dann bei so einer schlechten Sicht eine Jagd stattfindet?
Auch wenn an allen wegen Schilder usw stehen - wer sagt denn auch, dass jeder auf den Wegen bleibt? Wenn man nicht auf den offiziellen wegen unterwegs ist, kommt man wohl auch nicht an einem Schild vorbei.
Und irgendwie muss ich den Leuten recht geben: warum wird keine Umleitung angeboten? Auch als Wanderer plant man seine Touren - am Ende dann ggf mehrere Stunden länger unterwegs zu sein, ist auch kein Spaß.