5000 jubelten dem Festzug zu

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Der Festzug am Pfarrberg in Muggendorf
 

Des is der schönste Festzug neben der Fürther Kerwa," so die Worte einer Besucherin am Straßenrand. Sie war eine der rund 5000 Gäste, die den 52 Gruppen des Erntefestzuges applaudierten.

Wiesenttals Bürgermeister Helmut Taut freute sich bei der Begrüßung im vollbesetzten Festzelt, "dass sie sich trotz vieler Feste im Umkreis für das Erntedankfest in Muggendorf entschieden haben".
Es ist mittlerweile eine 37-jährige Tradition, dass der Bauernverband sein Kreiserntedankfest in das Muggendorfer Brauchtumsfest einbindet. Unter den vielen Prominenten war auch der höchste Repräsentant des oberfränkischen Bauernverbandes, Dr. Wilhelm Böhmer, nach Muggendorf gekommen. BBV-Kreisobmann Hermann Greif bekannte, "dass sich der Bauernverband in Muggendorf wie zu Hause fühlt." Greif brach "eine Lanze" für die heimische Landwirtschaft. Die Landwirte und ihre Familien seien mit dem Boden ihrer Heimat verwurzelt und aufrichtige Partner bei der Nahrungsmittelversorgung der hier lebenden Bevölkerung.
Kirche und Landwirtschaft seien untrennbar miteinander verbunden, sprach Greif die Volksfrömmigkeit der fränkischen Bevölkerung an.
Festredner beim Kreisbauerntag war MdB Thomas Silberhorn. Es sei wichtig, "dass die Landwirtschaft in der Fränkischen Schweiz eine Zukunft hat", sagte Silberhorn. Der Bauer sei hier nicht nur Nahrungsmittelproduzent sondern auch Landschaftspfleger. Die Landwirtschaft sei in der Region ein elementarer Wirtschaftszweig. Es müssten aber auch europaweite Rahmenbedingungen geschaffen werden, das eine flächendeckende Landwirtschaft möglich bleibt. Kreisbäuerin Rosi Kraus dankte den Vereinen aus Wiesenttal und der Region für die Ausrichtung des Muggendorfer Festes. "Es macht dem BBV Spaß, mit euch zusammenzuarbeiten." Der Erlös aus dem Verkauf von Kaffee, selbst gebackenem Kuchen und tausend "Küchla" geht heuer an die Forchheimer Lebenshilfe.
Der zweite Teil des Muggendorfer Heimatfestes, das abendliche Kürbisfest, hat bereits eine 150-jährige Tradition. Die Kinder schnitzen ihre Kürbisse ab dem Grundschulalter bereits überwiegend selbst, wie zum Beispiel Tobias und Natalie Wunder. Dabei ritzen sie wahre Kunstwerke in die Kürbishaut. Sogar das "Apfelessen" im verlorenen Paradies zierte heuer die größte Frucht des heimischen Gartens.

Kunst des Schnitzens


Grundkentnisse in der Kunst des Kürbisschnitzens vermittelte Tobias und Natalie Mutti Inge bereits im Kindergartenalter. Grundschule und Elternbeirat tragen zudem dazu bei, dass der ureigenste Muggendorfer Brauch des Kürbisfestes von Generation zu Generation weitergetragen wird.
Wiesenttals Bürgermeister, Helmut Taut eröffnete das Kürbisfest mit einem Dank an alle, die zum Gelingen dieser "in der Region einmaligen Veranstaltung" beigetragen haben. Dekan Günther Werner lud die zahlreichen Gäste (auch am Abend waren es rund 4000) ein, nachdenklich zu werden, und die Schöpfung als Geschenk Gottes als die wichtigste Lebensgrundlage zu erkennen und zu bewahren. Nach dem Zug durch den Luftkurort und dem großen Feuerwerk spielten die Juramusikanten aus Hohenmirsberg im Zelt noch zum Erntetanz auf.
Bereits am Samstag fand ein fränkischer Heimatabend mit dem Trachtenverein D'Wiesenttaler, dem Trachtenverein Igensdorf, den Trachtlern aus Pegnitz sowie "Franken-mix" statt.