20 Bewerbungen für eine Bauparzelle in Weißenohe

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Das Baugebiet "Weber" in Weißenohe Foto: Petra Malbrich
Das Baugebiet "Weber" in Weißenohe Foto: Petra Malbrich

Das Baugebiet "Weber" in Weißenohe ist noch nicht endgültig beschlossen, aber schon liegen sehr viele Bewerbungen für die Bauplätze vor.

Mit dem Baugebiet "Weber" wurden in Weißenohe neue Bauplätze ausgewiesen. Bereits hier gibt es schon 20 Bewerbungen für eine Parzelle. Nach welchen Kriterien die Bauplätze vergeben werden, dafür hatte die Gemeinde schon im Jahr 2000 einen Grundsatzbeschluss gefasst. Dieser wurde nun überarbeitet, da einige Passagen nicht dem aktuellen Stand entsprachen.

"Es darf nicht mehr auf Einheimische begrenzt sein", erklärte Bürgermeister Rudolf Braun (WGA) gleich den ersten Grundsatz, warum die Gemeinde finanzierte Wohnbauflächen auch für Neuzuzüge bereitstellt. Innerhalb von fünf Jahren zu bauen ist nicht neu, die Baupflicht ist künftig abgesichert durch ein vertragliches Wiederkaufsrecht.

Das Gremium besprach auch die Änderungen bei den Richtlinien, nach denen die Baugrundstücke in Weißenohe vergeben werden. Die Empfehlungen der EU wurden dabei berücksichtigt, wenn sie auch für Weißenohe nicht notwendig wären. Eine der gravierenden Änderungen ist, dass nur noch natürliche Personen ein Grundstück erwerben dürfen. Vorher hätten auch Bauträger die Möglichkeit gehabt. Die Privatleute dürfen keinen bereits bebauten Grundbesitz haben oder Grund, auf dem noch gebaut wird. Eine Ausnahme ist Wohneigentum, das verkauft wird, um das neue Bauvorhaben zu verwirklichen. Für den Verkauf muss eine Bestätigung vorgelegt werden.


Punkte werden vergeben

Dann werden unter den Bewerbern Punkte vergeben. So soll eine Rangliste erstellt werden können, um den am meisten Berechtigten den Bauplatz zuteilen zu können. Maximal 50 Punkte können durch die Ortsbezugskriterien erreicht werden. Am meisten punkten können hier Einheimische oder ehemalige Weißenoher, die wegziehen mussten, weil kein Grundstück frei war, und nun wieder in die Heimat zurückkehren wollen. Mindestens fünf Jahre mussten sie in Weißenohe oder Dorfhaus gelebt haben. Bei jedem weiteren Jahr erhält der Bewerber ab dem sechsten Jahr einen weitern Punkt für die Rangliste.

Punkte gibt es ebenfalls, wenn man aus den Nachbarkommunen Gräfenberg, Hiltpoltstein oder Igensdorf kommt. Bevorzugt werden auch Interessierte und deren Kinder - auf Wunsch des Gemeinderats Reinhard Schuhmann (WGA) -, die der Gemeinde Weißenohe Bauland zur Verfügung stellen.

Ehrenamtliche Arbeit zahlt sich aus. "Wir wollen das Ehrenamt und wohnortnahe Arbeitsplätze stärken", sagte Bürgermeister Rudolf Braun (WGA/FW). Punkte gibt es deshalb für Menschen, die nachweislich Vereinsarbeit betreiben. Aber auch sonstige Ehrenämter wie Gemeinderat oder Seniorenarbeit zählen.

Dritter Bürgermeister Thomas Windisch (UWG) regte an, auch Kommandanten und deren Stellvertreter aufzunehmen. Wenn der Bauinteressent in Weißenohe oder den Nachbarkommunen arbeitet, wird das berücksichtigt. Es werden Familien mit kindergeldberechtigten Kindern gefördert, aber auch Alleinerziehende mit Kindern. Bauherren, die Angehörige ab Pflegegrad 3 im Haus aufnehmen, erhalten auch zusätzliche Punkte.

Bei Punktegleichheit entscheidet dann, ob der Wohnsitz in Weißenohe ist, dann, wer die höhere Kinderzahl hat, schließlich die Dauer des Hauptwohnsitzes in der Gemeinde und zuletzt, wer das niedrigere Einkommen hat.

Zweiter Bürgermeister Raimund Schwarz (WGA) wunderte sich, dass die Sozialkriterien genauso hoch bewertet würden wie die Ortsbezugskriterien. Aber: "Der Ortsbezug darf nur 50 Prozent sein", erklärte Braun.

Die Räte werden über die Bauwerber informiert werden, sicherte Braun auf Norbert Webers (Grüne) Anregung zu. Einstimmig entschied der Rat, nach dieser Satzung die Baugrundstücke zu vergeben.