15 bis 18 Wohnungen sollen am ehemaligen Brauhaus Forchheim entstehen. Das Projekt haben der alte und der neue Eigentümer gemeinsam entwickelt.
In der Mitte gähnt ein riesiges Loch,wo ehemals der kupferne Braukessel im Sudhaus stand. Eine hohe, halbblinde Glasfront und die Ecke mit dem markanten Sandsteingliederungen, an denen der Verkehr vorbeifließt - dieses Bild prägt das nordwestliche Eck des Marktplatzes seit Jahrzehnten.
Es wird sich 2015 ändern, denn die Stadtbau GmbH, eine Tochtergesellschaft von Sontowski & Partner, sowie die I. Schneider Liegenschaften GmbH wollen in den 20 Jahre ungenutzten Gebäuden modernen Wohnraum schaffen; Schneider im Bereich des historischen Wirtshauses. Die restliche Bebauung auf dem nur 1250 Quadratmeter großen Grundstück steht nicht unter Denkmalschutz. Sie wird der Spitzhacke zum Opfer fallen, wie das der Stadtrat "in seiner grenzenlosen Weitsicht" , so Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO), bereits 1985 mit der Aufstellung des Sanierungsgebiets I beschlossen hatte.
Glänzender Kupferkessel Stumpf erinnert sich auch als Straßenbewohner an den Bau des Sudhauses in den 60er Jahren. "Das war damals eines der schönsten Gebäude - mit dem glänzenden Kupferkessel." 16.000 bis 18.000 Hektoliter hat seines Wissens die Brauerei pro Jahr ausgestoßen.
In den 90er Jahre, so wusste Stumpf weiter, gab es Pläne für einem Einkaufsmagneten von der Heka an der Hauptstraße eben bis hinter zum Brauhaus. Die zerschlugen sich auch deswegen, weil weiter dort gebraut werden sollte. Ein gutes Jahr noch, wie sich herausstellte. "Doch dann war der Investor schon weg", stellte Stumpf fest.
Das Thema ist gegessen, ebenso auch eine kulturelle Nutzung. Die Nachfrage aus der Region nach Citywohnen ist groß, so der geschäftsführende Sontowski-Gesellschafter Matthias Hubert. Deshalb nur Wohnungen.
Man wolle auch keine Läden umverlagern, sagte Hubert.
Marktplatz prägend Den Planer Thomas Krügel stellt der Grundstückszuschnitt vor eine Herausforderungen. Der Hauptbau ist nämlich nur sieben Meter tief. Und durch die enge Straße am Sudhaus schieben sich die Stadtbusse. Krügel setzt auf eine "Straßenraum prägende und ihm folgende Bebauung". Der gesperrte Durchgang werde wegfallen. Da der - nicht nur für Stadtbauchef Gerhard Zedler - überraschende Kauf erst drei Tage zurückliegt, ist man, so Hubert, erst in der Konzeptphase.
Krügel denkt an die "Architektursprache unserer Zeit, angepasst an die Umgebung". Und vielleicht auch ein bisschen an das Erinnerungsbild des gebürtigen Forchheimers.
Das Endres-Anwesen und das Bräustüberl sollen sich hervorheben. Die Braukeller bieten Platz für eine Tiefgarage. In einigen Monaten werden die Baupläne dem Stadtrat vorliegen, möglichst frühzeitig. Der Planer hofft, dass das Gremium seinen Ideen folgen will. Das Stadtoberhaupt und den Wirtschaftsförderer Viktor Naumann hat er auf seiner Seite.