Wieder Leben im Höchstadter Reitstall

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Sylvia Groß hat die Anlage des ehemaligen Höchstadter Reitvereins gepachtet und bringt sie wieder auf Vordermann. Foto: Andreas Dorsch
Sylvia Groß hat die Anlage des ehemaligen Höchstadter Reitvereins gepachtet und bringt sie wieder auf Vordermann. Foto: Andreas Dorsch
Die Pferde der neuen Pächterin fühlen sich auf dem Gelände in Höchstadt schon pudelwohl. Foto: Andreas Dorsch
Die Pferde der neuen Pächterin fühlen sich auf dem Gelände in Höchstadt schon pudelwohl. Foto: Andreas Dorsch
 
Unterstützung bekommt Groß neben ihren Reitschülerinnen Isabell, Mia und Lena (von links) auch von Gerlinde Bethke (rechts), die die Mädels mit Verpflegung versorgt. Foto: Andreas Dorsch
Unterstützung bekommt Groß neben ihren Reitschülerinnen Isabell, Mia und Lena (von links) auch von Gerlinde Bethke (rechts), die die Mädels mit Verpflegung versorgt. Foto: Andreas Dorsch
 

Sylvia Groß hat mit der Stadt Höchstadt einen Pachtvertrag unterschrieben und poliert die Anlage des früheren Reitvereins am Kieferndorfer Weg wieder auf.

Fühlt sich ein Pferd irgendwo wohl, erkennt man das daran, dass es sich dort auch schon mal niederlegt. Reitlehrerin Sylvia Groß erklärt dies mit Blick auf ihre eigenen fünf Pferde, die seit einigen Tagen wieder für Leben auf dem Gelände des ehemaligen Reitvereins Höchstadt sorgen - und die Tiere lassen sich in der für sie neuen Umgebung bereits nieder.

Den Höchstadter Reitverein gibt es nicht mehr. Er musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden. Fluchtartig hatten Einsteller ihre Pferde abgezogen, der Vorstand kapituliert. Das Inventar des Vereins wurde versteigert, die Immobilie ging an die Stadt. Nach mehr und weniger erfolgreichen Jahrzehnten schien der Reitsport in Höchstadt gestorben zu sein.


Sylvia Groß möchte nun auf eigenen Beinen stehen

Jetzt macht sich Reitlehrerin Sylvia Groß daran, die Reiterei in Höchstadt wieder aufleben zu lassen. Die bestens ausgebildete Pferdefreundin hat in den letzten Jahren einen privaten Reitstall in Bammersdorf mit gemanagt und möchte sich nun auf eigene Beine stellen. Die Anlage in Höchstadt kennt sie noch aus jüngeren Jahren, als sie selbst hier geritten ist.

Mit der Stadt hat sie einen Pachtvertrag ausgehandelt, der vom Stadtrat abgesegnet wurde. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) ist froh, eine kompetente Partnerin gefunden zu haben, die die Anlage wieder aufleben lässt.
Mit großem Engagement versetzt Sylvia Groß derzeit das Reitgelände am Kieferndorfer Weg wieder in einen ansehnlichen Zustand. Dabei freut sie sich ganz besonders über die Nachbarschaftshilfe der einen oder anderen Firma, der Familie Bethke und die Mitarbeit einiger junger Reitschülerinnen.


Erstmal geht es ans sauber machen


In Reithalle, Stallungen und dem restlichen Gebäude wurde erst einmal kräftig ausgemistet, Müll, Staub und Spinnweben der letzten 30 Jahre weggeputzt. Kommende Woche werden knapp hundert Tonnen neuer Reitboden erwartet - für Halle und Dressurplatz. Ein Landwirt aus Kleinweisach hat den alten Mist abgeholt und liefert jetzt Heu und Stroh auf die Anlage.

"Wie im Krieg auf der Flucht" habe der Reitverein die Anlage verlassen, erzählt die Unternehmerin. Auch mit Hilfe des städtischen Bauhofs sind diese Spuren aber inzwischen beseitigt.

Jetzt möchte die Reitlehrerin ihre fünf Pferde an die neue Umgebung gewöhnen und im August mit dem Reitunterricht beginnen. Über das Vermieten einzelner Boxen werde später nachgedacht. Sylvia Groß ist von der Anlage und dem Gelände darum herum ebenso begeistert wie ihre Schülerinnen. Alle Flächen, die der Reitverein hatte, stehen ihr auch wieder zur Verfügung.

Einen Wunsch hat sie noch an die Stadt: Die Ausweitung der Tempo-30-Zone vom Freibad bis zum Reitstall.