Wenn früh der Hahn kräht

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Solch stolze Hähne und Hühner wollen die Adelsdorfer Züchter seit Jahren schon in Wiesendorf ansiedeln. Foto: FT-Archiv
Solch stolze Hähne und Hühner wollen die Adelsdorfer Züchter seit Jahren schon in Wiesendorf ansiedeln. Foto: FT-Archiv

Der Geflügelzuchtverein Adelsdorf will weiter in Wiesendorf bauen - was nicht jedem Anwohner gefällt. Deshalb schaute sich der Bauausschuss eine vergleichbare Zuchtanlage an.

Zu Beginn der 7. Sitzung des Bau- und Umweltausschusses des Gemeinderates von Adelsdorf fanden sich nicht nur die Vertreter des Ausschusses "Vereine, Kultur, Soziales und Bildung" zu einer Ortsbesichtigung in der Geflügelzuchtanlage in Hemhofen ein. Da es um die zukünftige, umstrittene Anlage in Wiesendorf geht, waren auch Geflügelzüchter und Gegner dieser Anlage gekommen.

Seit 25 Jahren sind die Pläne zum Bau einer Geflügelzuchtanlage einigen Wiesendorfern ein Dorn im Auge. Und um zu wissen, worum es geht, lud der Bürgermeister kurzerhand die Gemeinderäte an den "Tatort" ein. "Es geht heute nicht darum, einen Beschluss zu fassen. Es ist einfach einmal interessant, tatsächlich solch eine Anlage kennen zu lernen", so Karsten Fischkal (FW). Aktuell liege auch noch kein Bauantrag vor, aber man müsse wissen worüber man redet.
In Hemhofen wurde die Gruppe vom dortigen Vorstand des GZV , Anton Dromann und von Bärbel Dorner, begrüßt.

Leises Gegackere begleitete den Rundgang. Hemhofens Anlage hat 15 Parzellen auf etwa einem Hektar.Hingegen sind in Wiesendorf nur fünf Parzellen vorgesehen. "Hier darf nur Rasse- und Ziergeflügel - keine Martinsgans - gehalten werden", so Dromann. Mit der Nachbarschaft komme man gut aus - allerdings war die Anlage vor den angrenzenden Häusern da. Nachts sei vergleichsweise wenig zu hören, aber im Frühjahr krähen die Hähne am Morgen schon ganz ordentlich.

"So eine Anlage ist für die Tierliebhaber gedacht, die keine Möglichkeiten haben, auf ihrem Anwesen Geflügel zu halten", erklärt der Vorsitzende. Die Anlage ist nicht abgeschlossen und jeder kann hereinkommen. Schulen und Kindergärten, aber auch Familien machen gerne von dieser Möglichkeit Gebrauch. Mit neuen Erkenntnissen kehrten die Räte ins Rathaus zurück.

"Wenn die Pläne für die Anlage eingereicht werden, müssen wir sie prüfen", so Fischkal. Die Emission und auch die Lärmbelastung müssen genau untersucht werden. Johannes Weiß, Vorstand des GZV Adelsdorf, hatte bei der Geflügelschau Anfang des Monats bereits erklärt: "Im Moment arbeiten wir an der Erstellung eines Bebauungsplanes für unser Gelände in Wiesendorf. Das Lärmgutachten wird erstellt und wir hoffen, dass der Plan im nächsten Frühjahr eingereicht werden kann." Nicht nur der Bürgermeister hofft auf eine friedliche und positive Lösung für beide Seiten.

Bierkeller-Ausbau mit Auflagen

Auch Anwohner der Kellerwirtschaft von Fritz Scharold in Aisch lauschten interessiert dem Sachverhalt bei der öffentlichen Bauausschusssitzung im Rathaus. Der Tagesordnungspunkt "Anbau einer Küchenanlage mit Wintergarten an die bestehende Kellerwirtschaft in Aisch" war für sie interessant. Aus dem Keller soll eine Gastwirtschaft mit ganzjährigem Betrieb werden. Im Sommer zieht es nicht nur Aischer auf den Scharolds-Keller, der einen schönen Blick über ganz Adelsdorf bietet. Den Anwohnern gefällt jedoch der viele Autoverkehr nicht, die Autos parken den Kellerberg zu, sie fühlen sich durch Lärm und Küchendämpfe belästigt.

Der Beschluss der Räte jedoch war einstimmig für den Anbau jedoch nicht ohne einige Auflagen bezüglich Stellplätzen, Carport und Dachneigung von Wintergarten und Küchenanbau. "Baulich gibt es kein Problem, das können wir absegnen. Aber über den Betrieb der Gastwirtschaft wird alleine das Landratsamt entscheiden", klärte Fischkal die Anwesenden auf.