Mit dem Erlös von zwei Solibrotaktionen in Weisendorf wurden Schülern in Indien neue Schuhe finanziert.
WeisendorfAus dem Nagaland erhielten die Weisendorfer Zubzas eine sehr erfreuliche Nachricht. Was die Weisendorfer Schüler und ihren Sprecher Ernst Klimek über Jahre beschäftigte, ist jetzt endlich erfolgreich eingeführt. Die Don-Bosco-Highschool in Sechü-Zubza startet am 4. Februar im Schuljahr 2019 zusätzlich mit den elften und zwölften Klassen. Damit werden die Schüler dann auf den höheren Schulabschluss vorbereitet und können auch die allgemeine Hochschulreife erreichen.
Ein Hostel-Aufenthalt in Kohima war bis jetzt von den Eltern - die als Tagelöhner nur gelegentlich Arbeit finden - nicht finanzierbar und an ein Studium deswegen nicht zu denken. Nur mit Hilfe von Stipendien aus Weisendorf können Einzelne bisher die Schule in Kohima besuchen.
Nachdem es im Nagaland keine Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung gibt, müssen die Kinder später die Eltern finanziell zu unterstützen. Der Abschluss an der Don-Bosco-Schule - auch nach der zehnten Klasse - ist "convent educated", gleicht damit einem "Gütesiegel" und findet bei Behörden, Firmen und Universitäten in den Städten Indiens Anerkennung. Es erleichtert die Arbeitsplatzsuche.
"Damit soll die Don-Bosco-Schule zur Schwerpunkt- und Mittelpunktschule für das Nagaland werden, ein wichtiges Ziel unseres Projektes", freuen sich Ernst Klimek und die Zubzas. So werden mit den Spenden aus Weisendorf und von weiteren Sponsoren nicht nur Schulen gebaut, sondern auch für eine erfolgreiche Schul- und Unterrichtsqualität gesorgt.
Grunsdschule erweitern
Mit entsprechender Didaktik, Methodik und Pädagogik gilt es, Standards zu sichern und in Zukunft an den beiden Schulen im Nagaland zu gewährleisten. Ein neues Projekt der Zubzas ist jetzt eine Erweiterung der Grundschule in Peducha um zwei weitere Klassenräume. Derzeit besuchen 162 Kinder die Grundschule, mit der Erweiterung könnten weitere Kinder aufgenommen werden, denen dann der oft stundenlange beschwerliche Schulweg erspart bleibt.
Aufgeplatzt, verschlissen, zerrissen, mit Schnüren und Klammern zusammengehalten und über viele Jahre von den Geschwistern abgetragen: Schuhe der Kinder im Nageland mit Verformungen an den Füßen. So erkannten die Delegationen aus Herzogenaurach und Weisendorf bei den Besuchen den dringenden Bedarf an neuem Schuhwerk. Zwei Solibrotaktionen der Grundschule, der Pfarrei St. Josef, der evangelischen Kirche und des Brothauses Weisendorf machten dies möglich: Endlich können die weitgehend verschlissenen Schuhe durch neue ersetzt werden. "Die trage ich nur, wenn es draußen schön und trocken ist", erzählt die zehnjährige Kethovinuo ganz stolz.
Es geht um Perspektiven
Aber auch mit anderen Problemen müssen sich die Zubzas beschäftigen. Bereits beim Bau der Schule in Peducha gelang es - zuerst mit einem Baustopp -, die Verwendung von asbesthaltigen Materialien zu verhindern und einheimischen Bambus für die Decken der Klassenzimmer durchzusetzen. Diese Idee wurde inzwischen auch von weiteren weltweit tätigen Hilfsorganisationen übernommen.