Weisendorf baut Haus für Flüchtlinge um

1 Min
Bevor in dieses Haus in Weisendorf anerkannte Flüchtlinge einziehen können, muss es saniert werden. Foto: Richard Sänger (Archiv)
Bevor in dieses Haus in Weisendorf anerkannte Flüchtlinge einziehen können, muss es saniert werden. Foto: Richard Sänger (Archiv)

Mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich angenommen werden die neuen Böden in einem Haus, das die Gemeinde Weisendorf für Flüchtlinge sanieren lässt.

Nur wenige Punkte gab es in der Sitzung des Weisendorfer Bau- und Umweltausschusses zu behandeln. Unter anderem ging es um einen Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Aussiedlerwohnhauses am Schlossweg in der Gemarkung Oberlindach.

Auf dem Grundstück wurden bereits 1996 und 1998 eine landwirtschaftliche Gerätehalle und eine Getreideaufbereitungsanlage sowie 2012 eine weitere landwirtschaftliche Unterstellhalle mit einer Photovoltaikanlage errichtet. Nun möchte der Antragsteller ein Wohnhaus errichten und stellte einen Antrag auf Vorbescheid, um vor Einreichung eines Bauantrages einige Fragen beantwortet zu bekommen. Wie Bürgermeister Heinrich Süß (UWG) erläuterte, ist das für die Wohnbebauung vorgesehene Grundstück im Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Fläche dargestellt und liegt im Außenbereich. Somit können privilegierte Vorhaben zugelassen werden.

Nach Auffassung des Antragstellers handelt es sich um ein solches privilegiertes Vorhaben. Die landwirtschaftliche Erschließung ist über einen öffentlichen Flurweg zwischen Oberlindach und Weisendorf gesichert. Bereits bei den früheren Bauanträgen wurde mit Beteiligung des staatlichen Bauamtes festgelegt, dass die Zufahrt nur über den geschotterten Flurweg erfolgen darf und nicht über den Flurweg zur Staatsstraße. Zur Wasserversorgung kann ein Anschluss an der vorbeiführenden Hauptwasserleitung vorgenommen werden. Zur Sicherung des Schieberabzweiges vor Beschädigungen müsste im Zufahrtsbereich eine Straßenbefestigung eingebaut werden. Der Ausschuss stimmte zu, dass das anfallende Oberflächenwasser großflächig auf dem Grundstück versickern darf.

Wegen der großen Entfernung zu den gemeindlichen Schmutzwasserkanälen kann das geplante Wohnhaus allerdings nicht an die öffentliche Entwässerung angeschlossen werden. Für die Schmutzwasserentsorgung kann allerdings eine hauseigene Kleinkläranlage errichtet werden. Der Ausschuss stimmte dem Beschlussvorschlag, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen - vorbehaltlich der Bestätigung einer landwirtschaftlichen Privilegierung - ohne Diskussion zu.

Verärgerter Gemeinderat

In einem weiteren Tagesordnungspunkt legte der Bürgermeister dem Ausschuss das Submissionsergebnis zur Sanierung und zum Umbau des gemeindeeigenen Hauses Hauptstraße 7 vor, das für anerkannte Flüchtlinge vorgesehen ist. Für die Parkett- und Bodenbelagsarbeiten wurden acht Firmen zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert. Zum Submissionstermin ging nur das Angebot der Firma PTG Systemböden in Höhe 10 500 Euro ein. Gegenüber der Kostenschätzung vom April des vergangenen Jahres ergeben sich Mehrkosten von rund 5000 Euro. Darüber wurde auch die Förderstelle der Regierung von Mittelfranken informiert, denn das Vorhaben wird staatlich gefördert.

Die Mehrkosten kritisierte Günther Vogel (BWG/FW). "Ich lass mir solche Summen nicht einfach aufdrücken", schimpfte der Gemeinderat und stimmte gegen die Vergabe. Nach seiner Meinung habe das Büro Topos Team nicht die richtigen Firmen angeschrieben. Das wäre auch bei vorausgegangen Ausschreibungen schon vorgekommen und die Gemeinde sei mit Mehrkosten überrascht worden.