Wegweiser für Radwege: Diese Kommunen im Aischgrund haben investiert

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Neuerdings können sich Radfahrer im Aischgrund an Wegweisern orientieren. Teils mussten sie sehr hoch angebracht werden, da bereits andere Verkehrsschilder hingen. Foto: Christian Bauriedel
Neuerdings können sich Radfahrer im Aischgrund an Wegweisern orientieren. Teils mussten sie sehr hoch angebracht werden, da bereits andere Verkehrsschilder hingen. Foto: Christian Bauriedel
 
 
 
 
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten im Aischgrund alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und alle Radwege zu vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren. Foto: Top Plan
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten  im Aischgrund  alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und  alle Radwege zu  vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren.   Foto: Top Plan
 
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten im Aischgrund alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und alle Radwege zu vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren. Foto: Top Plan
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten  im Aischgrund  alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und  alle Radwege zu  vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren.   Foto: Top Plan
 
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten im Aischgrund alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und alle Radwege zu vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren. Foto: Top Plan
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten  im Aischgrund  alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und  alle Radwege zu  vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren.   Foto: Top Plan
 
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten im Aischgrund alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und alle Radwege zu vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren. Foto: Top Plan
Mitarbeiter der Firma Top Plan radelten  im Aischgrund  alle Radwege ab, um Schilder-Standorte festzulegen und  alle Radwege zu  vermessen, zu bewerten und digital zu kartieren.   Foto: Top Plan
 

Seit kurzem sind alle Fahrradwege im Aischgrund beschildert. Damit ist der erste Schritt für ein modernes Radwegenetz gelegt. Doch in Sachen Radler-Freundlichkeit soll sich noch mehr tun.

Türkisfarbener Druck auf weißem Schild, so leuchten die neuen Wegweiser an den Radwegen in Höchstadt und den Nachbarorten. Seit Wochen war eine Spezialfirma unterwegs und hat die Schilder angebracht.

Der Aischgrund arbeitet damit weiter an seinem touristischen Potenzial. Und das heißt: Man will fahrradfreundlicher werden. Das ist das Ziel der Kooperation des Landkreises Neustadt-Bad Windsheim sowie der Kommunen der Lokalen Aktionsgruppe Aischgrund und südlicher Steigerwald rund um Höchstadt.

Insgesamt 813 neue Wegweiser

Insgesamt 813 Wegweiser wurden im Raum Höchstadt installiert. Vor allem für Ortsfremde ist es eine wichtige Neuerung. Denn: Ohne Herauskramen der Radwanderkarte war bisher nicht ersichtlich, wie man zum Beispiel aus der Höchstadter Innenstadt am besten nach Adelsdorf gelangt.

Die Ironie an der Schild-Revolution: Es sind Auswärtige, die planen, wohin welcher Wegweiser kommt. "Wir sind alles vor Ort mit dem Fahrrad abgefahren", sagt Eva Mast. Die Geografin und Tourismusmanagerin arbeitet bei der Firma Top Plan aus dem Allgäu, spezialisiert auf Rad- und Wanderwegkonzepte.

Alles abgeradelt

Im Auftrag der Kommunen erfasste sie vorhandene Routen, Engstellen und Brücken, kartierte künftige Wegweiser-Standorte und machte Verbesserungsvorschläge. Eine herausfordernde Aufgabe in für sie wildfremdem Gelände. Mit Smartphone und Tablet im Gepäck radelten sie und ihre Kollegen im Jahr 2017 fünf Monate durch den Aischgrund und gaben alles in einer firmeneigenen Karten-App ein.

Insgesamt 1600 Kilometer sind im Gebiet Neustadt/Bad Windsheim und im Raum Höchstadt zusammengekommen. "Ohne ein E-Bike wäre es nur schwer möglich gewesen", sagt Mast. Geht das heutzutage nicht einfacher mit der digitalen Karte am Computer? "Dann weiß ich nicht, ob vor Ort schon ein Pfosten steht, an den ein Schild angebracht werden kann", sagt die Planerin. Hyperlokales Wissen nennt man so etwas.

Doch könnten das nicht die Kommunen auch selbst machen? Das habe er sich anfangs auch gefragt, sagt Gert de Groot, Radwegnetzbeauftragter in Adelsdorf. Doch er habe gemerkt, dass es Sinn macht, das ganze von der Spezialfirma in einem Guss planen zu lassen. Dies verhindere Wildwuchs und Qualitätsunterschiede zwischen den Kommunen. Die Bauhöfe seien mit anderen Aufgaben bereits stark ausgelastet.

De Groot findet die Umsetzung gelungen, auch wenn hier und da vielleicht noch Nachbesserungsbedarf bestehe. So könnte man Zentbechhofen oder Jungenhofen noch mit in die Beschilderung aufnehmen.

Schilder hängen teils sehr hoch

Er habe, wie auch andere Radfahrer, bemerkt, dass die Schilder teils sehr hoch hängen, weil bereits schon andere Verkehrsschilder an den Masten befestigt waren. Diese extra abzumontieren, wäre teuer gekommen. Das könne man aber auch im Laufe der Zeit noch erledigen. "Wir bitten die Bevölkerung, auf die Gemeinde zuzukommen, wenn auffällt, dass etwas noch nicht passt", betont Karsten Fischkal, Bürgermeister von Adelsdorf (FW).

Die Beschilderung inklusive Radwegkonzept kostet nach Angaben von Magdalena Geitner vom Landkreis Neustadt insgesamt über 700.000 Euro. Etwa 80 Prozent werden von der EU gefördert. Für die LAG-Kommunen außerhalb des Neustadter Landkreises bleiben rund 35 000 Euro Eigenanteil. Höchstadt etwa investiert 9000 Euro, Adelsdorf 8000 Euro.

Weitere Schritte sind nötig

Siegfried Nürnberger von der Verkehrswacht Höchstadt begrüßt die Beschilderung. Jedoch bedürfe es noch weiterer Schritte: "Es wird nun auch wichtig, die Lücken bei den Radwegen zu schließen." So gebe es von Gremsdorf bis Klebheim keinen Radweg. Und das, obwohl es sich dabei um die wichtige Verbindung nach Erlangen handelt.

Auch von Höchstadt über Nackendorf nach Schirnsdorf fehle eine Verbindung. Dass die Achse Höchstadt-Weisendorf einen Radweg bekommen soll, freue ihn, so Nürnberger. Das Problem, dass innerorts die Straßen teils zu eng für einen Radweg sind, werde man aber wohl nicht lösen können.

Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist tätig geworden. Ebenfalls mit der Firma Top Plan wird der Alltagsradverkehr im kommenden Jahr unter die Lupe genommen.

Und auch Höchstadt wird aktiv. Der Radweg nach Weisendorf sei beschlossen, sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). In etwa einem Jahr, wenn Fördergeld sprudelt, könne gebaut werden. Nach Mühlhausen und Pommersfelden soll es ebenfalls durchgehende Radwege geben.

Brehm kündigt zudem Ladestellen für E-Bikes an. Mögliche Standorte seien der Engelgarten, Frei- und Hallenbad sowie am Karpfenradweg. Es tut sich was im Fahrradland Aischgrund.

Infos:

Beschildert wurden die Radwege im Kreis Neustadt-Bad Windsheim und in Höchstadt, Adelsdorf, Lonnerstadt, Gremsdorf, Mühlhausen, Wachenroth und Vestenbergsgreuth.

Das neu beschilderte Radwegnetz wird am Mittwoch, 16. Oktober, in Neustadt eingeweiht.

Es gibt zwölf Themenradwege wie den Genussradweg rund um Neustadt, die Teich-Kultur-Runde rund um Höchstadt oder den Kräuterrundweg (Vestenbergsgreuth-Lonnerstadt-Uehlfeld).