Adventsfeier unter Baumwipfeln: Adelsdorf hat seit einem Jahr einen Waldkindergarten. Der Ansturm ist enorm. Auch in Höchstadt regt sich Interesse.
"Kling, Glöckchen kling" und "In der Weihnachtsbäckerei": Die Lieder sind die gleichen, nur das Ambiente der Adventsfeier im Waldkindergarten "Fuchsbau" im Oesdorfer Weg bei Adelsdorf ist etwas anders als in "normalen" Kindergärten.
Die Frischluft-Betreuung unter Baumwipfeln ist dabei, sich von der Nische zum festen Bestandteil in der Angebotslandschaft der Kindergärten zu mausern.
Seit Oktober gibt es den Waldkindergarten in Adelsdorf. 22 Plätze stehen zur Verfügung. Doch die reichen eigentlich nicht aus, sagt Tobias Kauper, Leiter des "Fuchsbaus".
"Es gibt schon 40 bis 50 Anfragen alleine fürs nächste Jahr", sagt der 27-jährige Adelsdorfer. Eltern aus dem ganzen Umkreis interessieren sich dafür, ihr Kind naturnah im Freien betreuen zu lassen. Darunter Röttenbacher, Hemhofener, Höchstadter, sogar Familien aus Neustadt. In Adelsdorf denke man daher schon darüber nach, sich möglicherweise zu vergrößern.
Die hohe Nachfrage ist auch den Verantwortlichen in Höchstadt nicht verborgen geblieben. Nun reifen hier Pläne für einen eigenen Waldkindergarten. Alexander Schulz, CSU-Fraktionschef im Stadtrat, hat vergangene Woche einen dementsprechenden Vorschlag gemacht, versehen mit der Bitte, die Stadtverwaltung möge prüfen, ob tatsächlich Bedarf bestünde. Obwohl sich, so Schulz, abzeichne, dass der Ansturm von Höchstadter Eltern groß sein dürfte. Viele hätten ihm gegenüber den Wunsch nach einer solchen Einrichtung geäußert.
"Jägerhäusla" als Unterstand?
Als Standort könnte sich Schulz das Areal rund um das "Jägerhäusla" vorstellen. Der Bau könnte als Rückzugsort für die Kinder dienen, so Schulz. Eine erste vage Idee. Das "Jägerhäusla" ist ein altes, schon länger ungenutztes und leicht bemoostes Waldhaus an einem Weg im Staatswald Birkach zwischen den Windrädern auf der Anhöhe und den Nackendorfer Weihern im Grund. Es ist im Eigentum der Bayerischen Staatsforsten, zuständig ist der Forstbetrieb Forchheim. Aber ist das "Jägerhäusla" nicht ein wenig weit draußen für eine Kinderbetreuung im Freien? In Adelsdorf ist man nur rund 100 Meter von der Ortsgrenze entfernt. "Die Einrichtung in Hemhofen liegt noch weiter im Wald drin", sagt Schulz. Er habe sich dort den Waldkindergarten angesehen und sei begeistert von der Naturnähe gewesen.
Schulz schwebt für Höchstadt zwar ein "vollwertiger Waldkindergarten" vor. Aber falls sich das nicht machen lässt, könne man auch mit einer kleineren Variante anfangen, etwa einer "Außenstelle" der städtischen Kindertagesstätte Regenbogen.