"Hier entsteht kein Hobbit-Haus": Ungewöhnliches Wohnprojekt in Franken sorgt für Aufsehen

2 Min
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
Nur auf der Südseite sollen die Wände des Erdhügelhauses in Wachenroth sichtbar sein.
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
privat
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
Nur auf der Südseite sollen die Wände des Erdhügelhauses in Wachenroth sichtbar sein.
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
privat
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
Nur auf der Südseite sollen die Wände des Erdhügelhauses in Wachenroth sichtbar sein.
Wachenroth: Außergewöhnliches Wohnprojekt sorgt für Aufsehen - "hier entsteht kein Hobbit-Haus"
privat

Ein außergewöhnliches Wohnprojekt ist das Erdhügelhaus in Warmersdorf sicherlich. Mit "Hobbits", wie teils die Runde mache, hätten die beiden Bewohner jedoch nicht viel am Hut, erzählen Michaela Weishaupt und ihr Partner Frank Neuner.

  • Erdhügelhaus in Wachenroth: Wohnhaus soll fast gänzlich unter der Erde verschwinden
  • "Hier entsteht kein Hobbit-Haus": Was das ungewöhnliche Projekt mit "Herr der Ringe" zu tun hat
  • 100 Prozent Gartenfläche, Witterungsbeständigkeit: Vor- und Nachteile eines Erdhügelhauses
  • "Am Anfang gab es viele kritische Stimmen": So verwirklichte das Paar den außergewöhnlichen Bau

Rund ein Jahr ist zwischen dem ersten Spatenstich und dem Einzug des Paares Michaela Weishaupt und Frank Neuner in ihr Erdhügelhaus in Warmersdorf (Markt Wachenroth im Kreis Erlangen-Höchstadt) vergangen. Die Idee sei jedoch schon Jahre alt: "Alleine die Planungsphase, die Grundstücksuche und das Finden eines Bauunternehmers haben ewig gedauert", erklärt Neuner im Gespräch mit inFranken.de. "Wir haben uns dabei auch alles selbst überlegt und auf Papier gebracht", ergänzt Weishaupt. Mittlerweile steht das Haus, das sich fast gänzlich unter der Erde befindet. Mitte Juli 2022 konnte das Paar schlussendlich einziehen. Mit dem Hinweis "Hier entsteht kein Hobbit-Haus" an der Fassade.

Erdhügelhaus in Warmersdorf: Hobbit-Bezeichnung "wird man nicht wieder los"

In der Berichterstattung nach einer Gemeinderatssitzung zum Thema Erdhügelhaus in Warmersdorf sei der Begriff des "Hobbit-Hauses" zum ersten Mal gefallen. "Seitdem hat sich das dann so durchgezogen - mit Hobbits haben wir aber eigentlich nicht viel am Hut", erklärt Weishaupt. "Aber ich glaube, wenn das einmal in den Köpfen drin ist, wird man das nicht wieder los." Deshalb ziert nun ein Schild mit der Aufschrift "Hier entsteht kein Hobbit-Haus" die Fassade. Die Assoziation mit den kleinen Bewohnern von Mittelerde aus dem "Herr der Ringe"-Universum kommt vermutlich durch die ungewöhnliche Form des Wohnhauses.

"Das Haus ist quasi in den Hang reingeschoben", erklärt Weishaupt. Zwar liegen gerade noch drei Wände der einstöckigen Behausung frei - bis "hoffentlich Ende des Jahres" sollen bis auf die Südfassade, an der sich Fenster und die Haustür befinden, jedoch alle Gebäudewände unter einem großen Erdhügel verschwunden sein. Auch das Dach ist bereits bepflanzt. In der Folge kann das Paar den 800 Quadratmeter großen Garten zu 100 Prozent nutzen: "Eigentlich soll das Haus auch nur Beiwerk zum Garten sein", so Neuner.

Ein Nutzgarten und ein Gewächshaus, Stellplätze, eine Treppenanlage, eine Terrasse sowie ein Schwimmteich sollen die Anlage erst noch komplett machen. "Es steht auf jeden Fall noch einiges an Arbeit an", erklärt der Bauherr weiter. Das Haus sei außerdem witterungsgeschützter als herkömmliche Wohnhäuser - "gerade in Zeiten des Klimawandels war uns das wichtig", sagt Neuner.

Trotz "kritischer Stimmen": Ungewöhnliches Bauprojekt im Kreis Erlangen-Höchstadt erfolgreich umgesetzt

Trotzdem habe so ein Erdhügelhaus auch durchaus seine Nachteile: "Zum einen ist man mit dem Grundriss nicht so flexibel. Wir haben eben nur auf der Südfassade Fenster und auch das Gelände muss zum Haus passen", erklärt Bauherrin Weishaupt. "Es ist außerdem schwierig, eine Firma zu finden, die das baut." Durch die Lage unter der Erde müsse eine solche Konstruktion "absolut dicht" sein - "ich kann schon nachvollziehen, wenn ein Bauunternehmer sich da nicht rantraut". 

Es fehle einfach vielen die Erfahrung, ergänzt Neuner, "ich bin selbst in der Baubranche und man baut eben lieber, was man kann und kennt." Nicht alle waren von Beginn an begeistert von der Idee des Erdhügelhauses: "Am Anfang gab es viele kritische Stimmen und auch im Ort waren viele skeptisch", sagt Neuner. Das Paar ließ sich davon jedoch nicht von der ungewöhnlichen Bauidee abhalten. "Inzwischen sind auch alle wirklich begeistert von uns. Selbst die, die sich damals kritisch geäußert haben, kommen mittlerweile gern zu Besuch."

Letztendlich konnte das Paar nach eigener Aussage fast alles genau so umsetzen, wie geplant: "Ein paar Kleinigkeiten mussten wir aufgrund der statischen Eigenschaften oder aus Kostengründen ändern, aber eigentlich hat alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben", erklärt Weishaupt. "Wir würden das auf jeden Fall auch wieder so machen", schließt das Paar aus Wachenroth zufrieden ab.

Auch interessant: Neues Baugebiet im Nürnberger Land - hier entstehen 52 Mietshäuser für Familien