Die Kartoffelernte stand am Sonntag im Mittelpunkt der Weppersdorfer Dorfgemeinschaft. Zahlreiche Besucher ließen sich zeigen, mit welchem Aufwand die Knolle früher angebaut wurde.
Die Weppersdorfer Dorfgemeinschaft hatte am Sonntag zum 16. Dorffest eingeladen und trotz des "Aprilwetters" waren viele Gäste aus nah und fern der Einladung gefolgt.
Vier Mal mussten die eifrigen Dörfler Tische und Bänke trocknen und Männlein nebst Weiblein im Wetterhäuschen hätten an diesem Tag bestimmt eine Magenverstimmung bekommen, so oft mussten sie ihre Position ändern.
"Die Vorbereitung für unser Fest läuft immer im Herbst davor schon an", sagte Klaus Ruß, ein Vertreter der Dorfgemeinschaft. "Da muss schon alles Organisatorische geklärt sein." Ab letzten Freitagnachmittag ging's dann los mit dem Aufbau. Die zwei Dorfmetzger haben schon am Donnerstag mit dem "Wurschten" angefangen. Eigentlich ist so jeder der Dorfgemeinschaft im Einsatz.
Der Gottesdienst am Sonntagmorgen begann noch recht verheißungsvoll. Als es jedoch kurz vor 10 Uhr anfing zu regnen, holten einige der Organisatoren geistesgegenwärtig das Dach des Eisstandes und stellten es schützend über den Altar. So konnte Pfarrer Thomas Ringer zusammen mit Pater Josef Steger die Heilige Messe fast ungestört weiter feiern - auch wenn die Predigt etwas kürzer ausfiel als geplant. Die meisten Gläubigen flüchteten beim Regenschauer kurzerhand ins Festzelt, so dass die Priester teilweise alleine am Altar standen. Gegen Ende der Messe konnten sie sich jedoch wieder ins Freie wagen.
Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) machte bei seiner Begrüßung schmunzelnd dem Geistlichen den Vorschlag, doch seine Predigt in voller Länge beim Aischer Pfarrfest am Nachmittag zu halten. Als die Adelsdorfer Musikanten ihr Platzkonzert im Zelt beendet hatten, lachte gerade wieder einmal die Sonne. Die Kartoffelvorführung zog viele Neugierige an und Karl Hubert erklärte fachmännisch die einzelnen Schritte vom Stecken bis zum Ernten der Kartoffel, "Bodaggng", "Erpfl" oder "Erdbirn" im Laufe der Zeit. Vom Häufelpflug, dem Pflanzenlocher, der halb- und vollautomatischen Kartoffel- und Legemaschine, dem Bohr- oder Hackgerät, dem Häufelgerät, einer Kartoffelhacke, dem Schleuder- und dem Schüttelroder bis zum Kartoffel-Vollernter - alles war vertreten und das vorbereitete Feld wurde bestens bestellt.
Küchla und Dorfquiz Die Bio-Kartoffelkäfer-Fangmaschine war nicht im Einsatz, konnte aber neben vielen anderen, einfachen Geräten und Maschinen auf dem Weg zur Vorführung bestaunt werden. "Man spricht immer von der guten alten und gemütlichen Zeit", meinte Karl Hubert zu Beginn der Vorführung. "Die war aber auch sehr arbeitsreich, mühsam und entbehrlich. Unsere Vorfahren mussten gegenüber heute viel und hart arbeiten."
Keiner der vielen Gäste musste hungern, denn ein reichhaltiger Mittagstisch und viele selbst gebackene Kuchen, Küchla und Torten verlockten zum Genießen. So zwischendurch konnte man umher laufen und das Dorfquiz rund um die Kartoffel lösen. Gar mancher zog nach der Preisverleihung mit einem leckeren oder praktischen Gewinn von dannen. Die Kinder wurden von einem eifrigen Team zum Spielen, Malen und Basteln angeregt und gerne setzten sich Alt und Jung gegen Ende des Festes eng gedrängt ins Zelt, um mit Vitus Kramer zusammen beim "Fränkischen Liedersingen für jedermann" Volkslieder zu schmettern.
Die Vorführungen des Volkstanzkreises Steigerwald rundeten das Fest ab und trotz des launischen Wetters kamen alle auf ihre Kosten!