Der FC-Bayern-Fanclub aus Adelsdorf ist auch im 20. Jahr seines Bestehens attraktiv. 30 Prozent der knapp 320 Mitglieder sind unter 18 Jahre alt. Wie das geht, berichtet Frank Hauke, der seit 17 Jahren Vorsitzender ist.
"FC Bayern, Stern des Südens, du wirst niemals untergeh'n", tönte es am Samstagabend aus den Lautsprechern der Adelsdorfer Aischgrundhalle. Im rot-weiß geschmückten Foyer der Halle feierte der Fanclub "Bayern-Power '92" sein 20-jähriges Bestehen.
Anders als vor fünf Jahren, wollte man diesmal nicht mit aufwändigen Jubiläumsfestivitäten und Live-Acts auf sich aufmerksam machen. Vielmehr lud die Vorstandschaft dazu, in familiärer Atmosphäre gemeinsame Erinnerungen an zwei Jahrzehnte im Verein aufleben zu lassen. An die Anfänge des Fanclubs konnten sich viele Anwesende schließlich noch genau erinnern. "Zu Beginn waren wir vier, fünf Kumpels, die sich regelmäßig zum Fußball schauen trafen", ruft sich Gründungsmitglied Georg Dentler aus Adelsdorf beispielsweise ins Gedächtnis. In der damaligen Christlichen Arbeiter Jugend, kurz CAJ, formierten sich die Fans des Münchner Vereins dann zu einer Art Vorstufe des heutigen Fanclubs. In der Region galten die Adelsdorfer damit als absolute Vorreiter.
Erster Vorsitzender wurde Jens Jedlitschka. Er war drei Jahre lang im Amt und verschaffte dem Club zunächst eine solide Basis von für eine offizielle Gründung erforderlichen 25 Mitgliedern. Als Frank Hauke 1995 die Führung übernahm, stieg die Mitgliederzahl bereits stark an - und zwar bis heute stetig. Knapp 320 Anhänger zählt der Fanclub inzwischen. Nachwuchsprobleme? Fehlanzeige.
"Mehr als 30 Prozent unserer Mitglieder sind momentan unter 18 Jahre", berichtet Hauke.
Angebote für die ganze Familie
Ein Jugendbeauftragter des Vereins rufe jährlich zahlreiche Aktivitäten für die kleinsten Fans ins Leben und sorge somit für einen wahren Boom. Ob bei gemeinsamen Schwimmbadbesuchen, Kegelnachmittagen oder Grillfesten - die Familie stünde zumeist im Mittelpunkt des Vereinslebens. Lediglich der Sport komme manchmal etwas zu kurz. "Selbst für uns als Fanclub ist es ein Schweres, an Stadionkarten zu kommen", gesteht Frank Hauke. Trotzdem versuche die Vorstandschaft, den Besuch von vier bis fünf Spielen pro Jahr auf die Beine zu stellen.
"Fast schon eine Religion"
Woher kommt die Begeisterung für den Verein im Süden eigentlich? Vorstandsmitglied Bernd Brehm erinnert sich: "Als nach einer gewonnenen Meisterschaft hupende Autos mit feiernden Fans durch die Straßen hier fuhren, beeindruckte mich das nachhaltig." Die eigene Familie müsse da schon des Öfteren mal zurückstecken. Immerhin nehme der Fanclub viel Freizeit in Anspruch. "Manche würden sogar behaupten, der FC Bayern sei eine Religion", grinst Frank Hauke seinen Kollegen an.
An die Anfänge des Vereins erinnern können sich die neunjährige Katharina und ihre Kindergartenfreundin Tina logischerweise nicht mehr. Äußerst interessiert durchblätterten die beiden Mädchen dennoch die in Bildern und Zeitungsberichten festgehaltene Vereinsgeschichte.
"Wir waren sogar schon mal zusammen im Stadion", berichtet Katharina stolz. Während ihre Mutter selbst Bayern-Fan mit Leib und Seele ist, stößt sie bei ihrem Vater eher auf Unverständnis. "Der ist Gladbach-Fan", bemerkt die Kleine.
17 Gründungsmitglieder
Gegen Ende des Abends folgte die feierliche Ehrung der 17 noch zum Verein gehörigen Gründungsmitglieder: Harald Betz, Bernd Brehm, Georg Dentler, Harald Hack, Gerald Hahner, Frank Hauke, Jens Jedlitschka, Andreas Kraus, Thorsten Menze, Holger Müller, Günter Münch, Konrad Wagner, Alfred Weller, Jörg Willert, Margot Wozelka, Johannes Zöbelein und Peter Zöbelein. In sehr persönlichen Worten dankte Hauke zahlreichen Weggefährten und Freunden dafür, dass sie dem Fanclub zu einer wahren Erfolgsgeschichte verholfen hätten. Er selbst erhielt für seine 17 Jahre als Vorsitzender der "Bayern-Power" stehende Ovationen und minutenlangen Applaus. "Mit deiner unersättlichen Leidenschaft bist du maßgeblich dafür verantwortlich, dass wir so exzellent dastehen", lobte ihn sein Vorgänger Jedlitschka. Für alle Geehrten gab es außergewöhnliche Präsente. Neben einem echten und personifizierten Bayern-München-Flachmann erhielten sie Freikarten für das Heimspiel gegen den Hamburger SV im kommenden März. "Damit wir alle endlich mal wieder gemeinsam ins Stadion kommen", erklärte Frank Hauke das Geschenk. Immerhin seien manche Mitglieder schon seit zehn oder mehr Jahren nicht mehr live bei einem Fußballspiel "ihrer" Bayern gewesen.
da mach ich doch lieber eine Wallfahrt nach Gößweinstein oder 14-Heiligen.