Die Investorengruppe von "Krauß Verpachtungen" hat mit dem Baugebiet am Reuthsee einiges vor. Ob Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften - die Wahl liegt bei den Käufern.
Theoretisch ist im neuen Gewerbegebiet Reuthsee alles möglich. Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, fünfspännige Reihenhäuser - die Wahl liegt bei den Käufern. "Wie es kommt, das bestimmt der Markt. Das, was die Leute wollen, bekommen sie. So lässt es sich am besten vermarkten", erklärt Ralph Munck von der Investorengruppe "Krauß Verpachtungen" in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch.
Der Luxemburger Investor GIG hatte im Januar das komplette Gebiet an die neue Investorengruppe verkauft. Der bisherige Bebauungsplanentwurf wurde jetzt nochmal grundlegend überarbeitet. Platz ist für theoretisch insgesamt 500 Wohneinheiten, in der Realität werden es aber - je nachdem, wieviele Einfamilienhäuser dabei sind - eher um die 400.
Im kompletten Wohngebiet ist laut Stadtplaner Bertram Wegner aus Veitshöchheim ein verkehrsberuhigter Bereich vorgesehen. Es herrscht somit Schrittgeschwindigkeit. Gehsteige sind in diesem Zusammenhang nicht geplant. Das Straßensystem soll netzartig verlaufen, um Sackgassen zu vermeiden.
Aufenthaltsbereiche mit Bäumen Pro Haus sind des weiteren zwei Stellplätze vorgesehen. Ein dritter Stellplatz soll erst ab 165 Quadratmeter Wohnfläche erforderlich werden. Zusätzlich sollen 150 nicht zugeordnete Garagen im Gebiet entstehen. "Wir müssen einen Teil der Wohnbauflächen aus dem Flächennutzungsplan an anderer Stelle herausnehmen und hier neu zuordnen", erklärt Bürgermeister Karsten Fischkal (FW).
Was die Begrünung des neuen Wohngebiets angeht, ist von Landschaftsplaner Sebastian Klebe eine einseitige Baumreihe entlang der Traufseiten vorgesehen - ein Baum pro zwei Wohneinheiten. Außerdem sind vier sogenannte Quartiersplätze geplant. Hier sollen Baumgruppen als Aufenthaltsbereiche den Wohnbereich auflockern."Für die Garagen steht eine extensive Dachbegrünung auf dem Plan", so Klebe.
Hinter den Zäunen zum öffentlichen Straßenraum hin soll es eine Heckenpflanzung geben. Eine Eingrünung nach Westen und Südwesten erfolgt über Baum- und Strauchpflanzungen in den Privatgärten, nach Südosten über Baumgruppen auf öffentlicher Grünfläche.
Die Wasserversorgung soll in Form einer Ringleitung realisiert werden. Fast für das gesamte Gebiet ist außerdem ein Trennsystem für Oberflächen- und Schmutzwasser vorgesehen. Nur bei acht bis zehn Prozent der Fläche müsse mit einem Mischsystem vorlieb genommen werden. Das Niederschlagswasser soll durch ein Regenrückhaltebecken beseitigt werden.
Angebunden am Radweg Ein besonderer Clou wird außerdem der Spielplatz sein, der im Norden des Baulands entstehen soll. "Er wird 5000 bis 10.000 Quadratmeter groß", kündigt Munck an. Er soll an den vorhandenen Radweg angebunden und somit mit dem bereits bestehenden Wohngebiet verzahnt werden. "Damit wird er als Spielplatz von Adelsdorf empfunden und nicht nur des neuen Baugebiets", findet Munck.
Der Gemeinderat war sich einig, dem vorgelegten Bebauungsplankonzept sein Einverständnis zu erklären. Die Verwaltung wird nun beauftragt, einen Billigungs- und Auslegungsbeschluss vorzubereiten.