Die Anmeldung für den Unterricht an der städtischen Musikschule ist ab sofort möglich. Der Leiter, Gerhard Geuder, informiert über Lieblingsinstrumente, Rentner, die es noch einmal wissen wollen und Stars, die einst in Höchstadt begannen.
Noch herrscht Ruhe im Haus der Vereine. Die Notenhefte liegen schon an ihrem Platz. Im Halbrund um das Dirigentenpult. In der Ecke stehen bronzefarbene Pauken und ein Schlagzeug. An der Wand kann man die Noten der Nationalhymne lesen.
"Eigentlich befinden sich unsere Räume ja in der Fortuna Kulturfabrik. Die Bläserklasse, die gleich kommen wird, probt aber hier", sagt Gerhard Geuder, Leiter der städtischen Musikschule. Etwa zwölf Schüler der Ritter-von-Spix-Mittelschule haben sich entschlossen, ihre Mittagspause nicht nur mit Leberkäse und Kaugummi auf dem Schulhof zu verbringen. Nach einer kurzen Pause blasen sie lieber den Marsch. Mit Trompete, Posaune oder Klarinette.
Dario Teixeira ist in der fünften Klasse. Der Elfjährige aus Frimmersdorf spielt Trompete. "In diesem Schuljahr habe ich angefangen.
Und es macht mir riesigen Spaß. Ausgesucht habe ich sie, weil es richtig viel Krach macht, wenn man reinbläst", lacht Dario verschmitzt und gibt gleich eine imposante Kostprobe.
Die Trompete ist jenes Instrument, das seinen Lehrer Gerhard Geuder am meisten umtreibt: "Bei den Trompetern haben wir bei uns an der Musikschule einen gewissen Nachwuchsmangel." Auch in der Big Band, die es seit einem Jahr schon nicht mehr gibt, sei es schwer gewesen, talentierte Neulinge zu finden. "Viele spielen ja heute schon in der Schule in einer Bläsergruppe. Oder sie kommen bei den Vereinen im Umland unter. Dann herrscht bei unseren Ensembles natürlich ein bisschen Trompetenmangel", bedauert Geuder. Jetzt will er einen Neustart mit der Big Band wagen.
Natürlich nur, wenn sich geeignete Musiker finden.
60-Jähriger Bläser-Neuling Nicht nur junge Leute, sondern auch ältere, erfahrene Musiker können sich anmelden. "Das ist ja gerade das Schöne an der Musik. Egal wie alt man ist, man kann trotzdem zusammen musizieren. Das ist beim Sport anders, da kann der 14-Jährige nicht in der selben Mannschaft spielen wie der 50-Jährige", sagt Geuder. In seinen Bläsergruppen kam es schon vor, dass der Jüngste sieben Jahre, der Älteste ein 60-jähriger Rentner war. "Der wollte es noch einmal wissen und hat in dem Alter noch ganz neu ein Instrument erlernt. Saxophon. Und es hat wirklich gut geklappt", erzählt Geuder begeistert.
Aber nicht nur Holz- und Blechblasinstrumente werden an der Höchstadter Musikschule gelehrt.
"Von Klavier über Gitarre, Akkordeon, Querflöte bis hin zum Schlagzeug - bei uns werden eigentlich alle gängigen Instrumente angeboten. Dazu gibt es noch die musikalische Früherziehung für die ganz Kleinen." Am beliebtesten seien die Klassiker Klavier und Gitarre. Aber auch der Gospelchor sei sehr begehrt.
Und es müssen anscheinend wirklich nicht immer nur die Jungen sein, die sich einem Instrument widmen. "Oft sind es auch Eltern, die, nachdem die Kinder aus dem Haus sind, in ihrer Freizeit ein bisschen Musik machen wollen. Frauen greifen dann komischerweise häufig zum Saxophon", erzählt Gerhard Geuder.
Es sind auch schon Profis aus der Musikschule in Höchstadt hervorgegangen. So etwa der berühmt gewordene Jazz-Pianist Florian Höfner. Er hat in New York studiert.
"Unser Angebot richtet sich aber an die breite Bevölkerung, also an alle, die Lust darauf haben, hobbymäßig ein Instrument zu lernen", meint der Musikschulleiter. Um ihn herum hat sich nun die komplette Bläserklasse der Ritter-von-Spix-Mittelschule versammelt. Bevor es richtig losgeht, wird erst einmal wild durcheinander getrötet.
Annetta Schreiner aus der fünften Klasse der Ritter-von-Spix-Mittelschule spielt schon seit vier Jahren Klarinette. "Ich mag einfach den weichen Klang . Am liebsten spiele ich den Song `Old Mc Donald had a band`", strahlt die Elfjährige. Sie freut sich schon, wenn sie vielleicht auch in einem der Ensembles der Musikschule spielen wird.