Mit einem gezückten Brotmesser versuchte am Sonntagabend ein Unbekannter in der Tankstelle in Röttenbach Bargeld zu erbeuten. Der Pächter konnte den Mann in die Flucht schlagen.
Gerade einmal eine Woche hat die neue Tankstelle am Kreisverkehr in Röttenbach geöffnet. Schon tritt der Albtraum jedes Tankmitarbeiters ein. Am Sonntagabend, gegen 19.45 Uhr, betrat ein Mann, maskiert mit einer Mütze und einem schwarzen Tuch, den Verkaufsraum. Mit einem gezückten Brotmesser mit etwa 20 Zentimeter Klingenlänge ging er auf die Theke zu und forderte die Herausgabe von Bargeld.
Als der Pächter der Tankstelle, Alexander Zöllner, in seinem Büro in den Hinterräumen von den Vorkommnissen mitbekommt, geht er in den Verkaufsraum und kommt seiner Angestellten zu Hilfe.
"Erstmal habe ich meine Mitarbeiterin in Sicherheit gebracht", sagt Zöllner. Dann sei er der Aufforderung nachgekommen und habe das wenige Bargeld, was sich in der Kasse befand zusammen gesucht und eine Tüte genommen.
"Dabei habe ich bemerkt, dass der Räuber relativ wenig Druck macht."
Dem Mann ins Gewissen geredet
Daher habe er dem Mann ins Gewissen geredet. "Überlegen Sie es sich", habe er dem Mann gesagt und habe ihm den Weg zur Schiebetür offen gehalten. In ein paar Minuten sei die Polizei sowieso vor Ort. Der Alarmknopf, der die Polizei über den Überfall benachrichtigt, sei bereits gedrückt, sagte Zöllner dem Mann.
Was genau den Räuber schließlich dazu bewog, doch noch einen Rückzieher zu machen, ist nicht bekannt. Ohne Beute ergriff er die Flucht in Richtung Sportplatz. "Wirklich gelohnt hätte es sich eh nicht", sagt Zöllner. Viel mehr als 200 Euro seien nicht in der Kasse gewesen. Auch sonst sei nie viel mehr Bargeld vorhanden, so der Pächter.
Streifen, Suchhunde, Helikopter
Kunden befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls nicht in der Tankstelle. Was das Szenario nur wenige Minuten später rund um die Tankstelle angeht, hat Zöllner schließlich recht behalten. Mehrere Streifen fuhren vor, Suchhunde waren im Einsatz und ein Hubschrauber kreiste über der Ortschaft, um Ausschau nach dem Geflüchteten zu halten.
Dieser wird nach Angaben der Polizei wie folgt beschrieben: etwa 20 bis 25 Jahre alt, schlank, geschätzte 1,75 Meter groß und zur Tatzeit mit schwarz-weißen Turnschuhen sowie einem grauen Kapuzenoberteil bekleidet.
Polizei sucht Zeugen
Hinweise zu dem Überfall nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter Telefon 0911/21123333 entgegen.
Tankstellenpächter Zöllner bleibt trotz des Überfalls eine Woche nach Eröffnung recht gelassen: "Das Risiko, überfallen zu werden, ist am ersten Tag das gleiche, wie nach zwei Jahren. Gott sei Dank ist alles glimpflich ausgegangen." Das Wichtigste sei ihm die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden. Und die sei zum Glück nicht in akuter Gefahr gewesen.