Kurz vor dem Start in die neue Saison überwiegen Vorfreude und Zuversicht, obwohl so mancher Trainer personell schon jonglieren muss.
Nachdem die Herren schon seit einigen Wochen wieder dem runden Leder hinterherjagen, starten an diesem Wochenende auch die Frauen in die neue Fußballsaison. Sowohl auf Verbandebene, wo die SpVgg Erlangen in der Landesliga Nord in ihre zweite Saison geht, als auch im Bezirk und auf Kreisebene, wo sich in der Sommerpause einiges getan hat.
Bezirksoberliga Mittelfranken
TSV Brand: Den um eine Woche verschobenen Saisonstart hat sich der TSV mit seinem Weiterkommen im Bezirkspokal verdient. Für die sechste BOL-Spielzeit in Folge sieht Trainer Manuel Karger seine Schützlinge aber schon auf einem guten Weg. Um noch ein Plätzchen weiter vorne zu landen als 2016/17 (4.), lautet das Rezept "gepflegten Fußball spielen". Ob das am 10. September gegen "Angstgegner" Sulzkirchen gleich gelingt? Der SV hat den Abstieg in den vergangenen beiden Jahren erst in der Relegation abgewendet, den Brandern in den letzten drei Aufeinandertreffen aber jeweils ein Unentschieden abgetrotzt. "Sulzkirchen hat eine gute Defensive und mit Kerstin Lux eine Stürmerin, die aus unmöglichen Situationen Tore macht", erklärt Karger.
TSV Lonnerstadt: Dieter Brodmerkel hat bei seinem ersten Engagement als Trainer eines Frauenteams in den vergangenen Wochen gelernt, dass er bei Damen die Trainingsbelastung anders dosieren muss als bei Herren und versucht, viel im taktischen Bereich zu arbeiten, um das Spiel seiner Mädels variabler zu machen. Er ist begeistert, wie gut diese mitgezogen haben, und hat in der Vorbereitung gute Eindrücke gewonnen. Kurz vor dem Saisonstart wird der Optimismus jedoch getrübt, da durch Verletzungen und Urlaub fünf Stammspielerinnen für den Saisonauftakt fehlen. "Wir sind heuer nicht der Aufsteiger, müssen aber gleich bei einem Aufsteiger ran, der viel Euphorie mitbringen wird und schwer einzuschätzen ist. Aber wir fahren nicht dorthin, um zu verlieren." Ingesamt glaubt Brodmerkel, dass die BOL stärker ist als vergangene Saison. "Außerdem sind es jetzt nur noch elf Teams, von denen zwei direkt absteigen und eins in die Relegation muss. Der Klassenerhalt wird kein Selbstläufer."
Bezirkliga Mittelfranken 1
SC Adelsdorf (N): "Ich bin gespannt, aber guter Dinge, dass wir die Liga halten können. Was ich bislang gesehen habe, zeigt mir, dass die anderen Teams nicht unbedingt stärker sind als wir", sagt Wolfgang Lausen, der die SCA-Damen zusammen mit seinem Sohn Felix von Pascal Benes übernommen hat. Lausen ist seit 1981 im Trainergeschäft, aber Frauenfußball ist für ihn Neuland. "Die Mädels sind wissbegierig und technisch gut. Auch die sechs, sieben Spielerinnen, die aus der Jugend hochgerutscht sind. Ihnen fehlt nur noch Routine, und ich versuche, mit ihnen an Körperspannung und Explosivität zu arbeiten." Die Vorbereitung sei gut gelaufen, und obwohl Lausen zum Saisonstart verletzungsbedingt auf wichtige Spielerinnen verzichten muss, blickt er dem Aufsteiger-Duell mit Effeltrich am Samstag optimistisch entgegen.
TSV Frauenaurach: Nachdem Steven Cyrson aufgrund der Nähe zu seinem Wohnort zur SG Nürnberg/Fürth gewechselt ist, hat Norman Buchmann das Ruder übernommen. Als Co-Trainerin und Spielleiterin steht ihm Kerstin Berg zur Seite. "Es ist zwar schade, dass Steven gegangen ist, aber Norman macht seine Sache sehr gut, obwohl er bislang nur im Jugendbereich Erfahrung als Trainer gesammelt hat. Er gestaltet die Einheiten sehr abwechslungsreich, die Mädchen sind begeistert", erzählt Berg. Die Vorbereitung sei gut gelaufen, die Neuzugänge hätten sich gut integriert und seien voll dabei. Der TSV habe 25 Spielerinnen, personelle Engpässe seien nicht zu erwarten. "Wenn alle an Bord sind, haben wir eine richtig gute Mannschaft, die vorne mitspielen kann. Die Mädels sind ehrgeizig, aber wir üben keinen Druck aus", erklärt Berg.
Kreisliga ER/PEG
FC Herzogenaurach: Trainer Nico de Luca hat mit dem FC Herzogenaurach Großes vor. "Nach der tollen Rückrunde, der guten Vorbereitung und aufgrund unseres breiten Kaders denke ich schon, dass wir um die ersten drei Plätze mitspielen können." Das Selbstvertrauen bei den Puma-Damen ist da, jetzt müssen sie ihr Potenzial auf dem Platz anrufen. Dabei wartet auf den FC mit Absteiger Hüttenbach zum Auftakt ein Brocken. De Luca muss auf der Torhüterposition improvisieren, weil sich die Stammkeeperin im Pokal eine Gehirnerschütterung zugezogen hat. "Aber wir werden eine gute Lösung finden", sagt der Coach zuversichtlich.
SC Oberreichenbach: Sechs Neuzugänge vom aufgelösten Frauenteam des Hammerbacher SV verstärken den SCO bei dessen Rückkehr ins Kreis-Oberhaus und ziehen laut Trainer Rainer Kufer genauso gut mit wie alle anderen rund 25 Frauen, die für das Großfeld- und das Kleinfeldteam zur Verfügung stehen. "Wir sind froh, wieder in der Kreisliga zu sein, da gehören wir hin. Die Begeisterung im Team und im Umfeld ist da. Ich denke, die Liga ist sehr ausgeglichen, wir streben einen Platz im Mittelfeld an", sagt Kufer, dessen Team zur Sportlerkerwa am Sonntagmorgen (10 Uhr) den SV Offenhausen empfängt.
Kreisklasse 1 ER/PEG
SpVgg Etzelskirchen: Die SpVgg geht weiter als Spielgemeinschaft mit der Lonnerstadter Reserve an den Start. Hauptziel ist es, dass alle fußballbegeisterten jungen Frauen aus beiden Orten, vor allem die, die aus der U17 in den Seniorenbereich wechseln, in Punktspielen zum Zug kommen. Im vergangenen Jahr ging das auf. Platz 5 und 34 Punkte aus 20 Spielen konnten sich sehen lassen.
SC Gremsdorf (A): Zur Kerwa ist der Absteiger spielfrei, kann erst einmal schauen, was die Konkurrenz zum Saisonauftakt treibt."Wir haben eine Rückkehrerin, eine Anfängerin und zwei Mädchen aus der U17 dazugewonnen. Dazu machen wir zwei U15-Juniorinnen frei, die gute fußballerische Qualität mitbringen", freut sich Spielleiter Rainer Knoll. Trainer Alexander Dierke, der in seine dritte Saison geht, muss zwar aufgrund von Schwangerschaften auf Leistungsträgerinnen verzichten, hat aber 20 Spielerinnen zur Verfügung und strebt einen vorderen Mittelfeldplatz an.
SpVgg Heßdorf (N): Alle Beteiligten betreten Neuland. Sowohl Julian Leitner und Steffen Nagel, die sich erstmals als Trainer versuchen, als auch das Team, das nach mehr als einem Jahr Training in den Punktspielbetrieb einsteigt. "Wir haben mit 17 Spielerinnen einen kleinen Kader, aber eine gute Trainingsbeteiligung. Wir sind eine gemischte Truppe mit guten Fußballerinnen und Anfängerinnen. Unser einziges Testspiel haben wir mit 14:0 gewonnen und wir haben auf jeden Fall genug Qualität, um mithalten zu können", erklärt Leitner. Er hofft, in der Winterpause noch ein paar Neuzugänge gewinnen zu können.
ASV Weisendorf: Matthias Mönch hat das Team von der U11 bis zur U17 begleitet und dann das Zepter an Jan Rebel abgegeben. Der ist nun dem Ruf der Damen von Greuther Fürth gefolgt, weshalb Mönch wieder an der Seitenlinie steht - zumindest solange, bis er einen neuen Coach gefunden hat. "Das ist nicht so einfach, denn ich will eine ordentliche Lösung, und Jan hat die Messlatte hochgelegt", sagt der Rückkehrer. Mönch glaubt an die Qualität seines - immernoch sehr jungen - Teams und daran, dass es um die vorderen Ränge mitspielen kann.
Kreisklasse Bamberg Süd
DJK Schnaid/Rothens.: Nach dem Abstieg aus der Kreisliga ER/PEG 2015 landete die DJK in der Kreisklasse 2 desselben Spielkreises. Vergangene Saison trat das Team von Trainerin Tanja Fritsch in der KK1 an, ehe der Umzug in den Kreis Bamberg folgte. Am Sonntag muss Schnaid beim FV Bamberg an.