Die Vorfreude auf die dritte Runde des Molten Cup war in den Reihen der TSH-Handballherren groß: Schließlich hatte der Bezirksoberligist die Chance, sich mit zwei klassenstärkeren Kontrahenten zu messen.
Am Ende setzte es für die Herzogenauracher jedoch zwei erwartete Niederlagen und das damit verbundene Aus im Pokalwettbewerb.
Einiges hatte den Ballwerfern der Turnerschaft gefehlt, um für eine große Überraschung zu sorgen. So konnten die Gastgeber gegen den Landesligisten aus Roßtal und die Bayernliga-Spitzenmannschaft aus Haunstetten nur zwölf Spieler aufbieten - darunter drei Torhüter. "Wir haben momentan viele gesundheitsbedingte Ausfälle zu kompensieren. Daher haben wir die Chance genutzt, um unserem Eigengewächs Jonas Busch und Neuzugang Jörn Marks Spielpraxis zu verschaffen", erklärte Spielertrainer Ingo Kundmüller später.
TS Herzogenaurach - TV Roßtal 30:35
Ähnlich dezimiert trat auch der TV Roßtal an, was der spielerischen Qualität des Tabellenneunten der Landesliga Nord aber keinen Abbruch tat.
Denn besonders die Angriffsreihe der Roßtaler offenbarte in der ersten Partie des Turniers einmal mehr die Herzogenauracher Achillesferse: Dem Bezirksoberligisten gelang es nicht, sich am eigenen Kreis beherzt zu wehren. Das nutzten die Gäste eiskalt und verwandelten ein 0:4 in eine 14:12-Halbzeitführung. Doch offensiv wusste die TSH zu überzeugen und hielte die Partie nach dem Seitenwechsel offen. Vor allem die Achse Theiss-Marks-Kundmüller, die alleine 18 Treffer erzielte, war kaum zu bändigen. Doch näher als auf vier Torte (29:33) kamen die Hausherren nicht heran.
TS Herzogenaurach - TSV Haunstetten 31:34
Das eigentliche Highlight für die TSH war jedoch das Spiel gegen den aktuellen Tabellenzweiten der Bayernliga. Dieser war in Vollbesetzung angereist und unterstrich von Beginn an seine Ambitionen.
Nachdem Roßtal mit 31:25 aus dem Weg geräumt worden war, sollte die Rollenverteilung auch gegen die Gastgeber klar sein. Umso überraschender war der Spielverlauf : Die Akteure der Turnerschaft boten dem haushohen Favoriten 30 Minuten lang Paroli und überzeugten sowohl offensiv als auch im Abwehrverbund. Allen voran Flügelflitzer Markus Theiss und Distanzschütze Philipp Wolf fanden immer wieder probate Mittel, um die Hintermannschaft des TSV zu überlisten. Die 16:13-Halbzeitführung der TSH ging demnach vollkommen in Ordnung.
Bis zum 30:30 war Herzogenaurach ebenbürtig, dann schwanden beim Bezirksoberligisten die Kräfte. "Wir haben im zweiten Durchgang einfach gemerkt, dass wir nur begrenzte Wechselmöglichkeiten auf der Bank hatten. Zudem wurde Haunstetten immer stärker und hat den Druck erhöht.
Trotzdem war das eine super Leistung unserer Mannschaft", zeigte sich TSH-Kapitän Jonas Hirning nach der 31:34-Niederlage sichtlich zufrieden. Ähnlich bewertete auch Trainer Kundmüller die Leistung seiner Schützlinge: "Gegen Haunstetten haben wir super reagiert und insgesamt eine solide Leistung abgerufen. Der Kader war heute schlichtweg zu klein."