Beflügelt vom Sieg der Damen und mit einem furiosen Endspurt haben die Herzogenauracher einen klaren Sieg eingefahren.
Trotz Anfeuern blieb noch Kraft zum Spiel: Nach den Herzogenauracher Bayernliga-Damen (Seite 21) haben auch die Handballherren der Turnerschaft
Herzogenaurach einen Sieg gegen den TSV Winkelhaid gefeiert. Punktgleich mit der Brucker Reserve führt die TSH die Bezirksoberliga nach 13 Partien weiter an.
TS Herzogenaurach - TSV Winkelhaid 30:22
Mit 37:22 hatte die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Kästl im Vorfeld Winkelhaid förmlich überrannt. Die Truppe von Spielertrainer Ingo Kundmüller war mit dem TSV etwas gnädiger. Gegen den Aufsteiger ging die Heim-Sieben als klarer Favorit in die Partie, wenngleich der TSV auf einen namhaften und erfahrenen Kader zurückgreifen kann. Dieser wurde vom ehemaligen Herzogenauracher Christian Leschke ergänzt, der sich spontan bereit erklärt hatte, gegen seine früheren Teamkollegen anzutreten.
Doch die Tore für den Tabellen-Achten machte ein anderer: Rückraumrecke Benjamin Loser erwischte einen Blitzstart und überrumpelte die TSH-Deckung im Laufe der ersten Hälfte mehrmals. Insgesamt sieben Mal zwang Loser den sonst so gut aufgelegten Herzogenauracher Schlussmann Ferdinand Mayer, hinter sich zu greifen. Dessen Vorderleute fanden nur behäbig in die Partie und ließen gerade in der Anfangsphase jegliche defensive Grundordnung im Innenblock vermissen.
Erst nach etwa 20 Minuten brachten die Schuhstädter mehr Schwung in ihr Spiel: Mit der Hereinnahme von Kapitän Jonas Hirning wurde das Offensivspiel wesentlich agiler, während auch die Abwehrreihe beherzter zu Werke ging. Dadurch gelang es der Kundmüller-Sieben, einen 9:11-Rückstand in eine 13:11-Führung zu verwandeln.
Dieser Zwei-Tore-Vorsprung hatte bis zur Pause Bestand (15:13).
Grundstein für zweite Halbzeit
Anders als zu Beginn der Partie kam der Tabellenzweite nach dem Seitenwechsel äußerst fokussiert aus der Kabine zurück. "Wir haben in der Abwehr gut gearbeitet und sind mustergültig frühzeitig auf die Gegner gegangen. Das war der Grundstein für eine starke zweite Halbzeit", resümierte Hirning nach Abpfiff. Dies spiegelte sich in der Statistik wider: Lediglich neun Gegentreffer mussten die Gastgeber im zweiten Durchgang hinnehmen. Ein Spitzenwert, der nach zuletzt mäßigen Defensivauftritten neue Hoffnung keimen lässt.
Vor dem gegnerischen Gehäuse lief es hingegen wie gewohnt reibungslos.
Der Rückraum präsentierte sich mit platzierten Distanzwürfen von seiner treffsicheren Seite und setzte einige Male die beiden Flügel- und den Kreisspieler geschickt in Szene. Zwar hielt sich Winkelhaid bis zum 19:23 wacker in Schlagdistanz, allerdings ließen die Kräfte beim Team von Trainer Richard Wagner in der Schlussviertelstunde entscheidend nach. Dies begünstigte den Herzogenauracher Endspurt, der die Torausbeute noch etwas hochschraubte.
In Auerbach anknüpfen
"Zeitweise war es ein ziemlich ruppiges Spiel. Aber die Jungs haben den Kampf super angenommen", lobte Kundmüller den Auftritt seiner Schützlinge, "daran müssen wir nächste Woche in Auerbach unbedingt anknüpfen."
Neben der Begegnung verloren die Gäste ihren Aktuer Mangold, der sich im ersten Durchgang nach einem unglücklichen Zusammenstoß mit Hirning eine Platzwunde zugezogen hatte und das Spielfeld vorzeitig verlassen musste.