Die TSH-Herren versuchen gegen den Tabellenzweiten aus Forchheim alles, um eine Überraschung zu schaffen und doch noch die Wende im Abstiegskampf einzuleiten. Doch der Favorit lässt sich nur kurz aus dem Konzept bringen.
Mit neun Toren Unterschied mussten sich die Handballherren der Turnerschaft Herzogenaurach im Bezirksoberligaderby gegen den HC Forchheim deutlich geschlagen geben. Es ist die elfte Niederlage in Folge, welche die Hoffnung auf den Klassenerhalt bei den Mittelfranken erneut verringert.
Abgesehen von der klaren Rollenverteilung vor der Partie spielten die gesundheitsbedingten Ausfälle von Kapitän Bernhard Auer, Sebastian Kammerer, Marco Loncar, Max Kaltenhäuser und Igor Zhilinskiy dem Außenseiter von der Aurach nicht gerade in die Karten. Dafür erklärten sich der A-Junior Marco Brand und die beiden Reserve-Routiniers Rudi Kares und Sören Möller bereit, den abstiegsbedrohten BOL-Herren der tatkräftig auszuhelfen.
TS Herzogenaurach - HC Forchheim 21:30 Gegen den Tabellenzweiten vom Handballclub Forchheim gelang den Schuhstädtern dann sogar ein richtig guter Start. Durch schnelle Kontertore oder Treffer über den Kreis netzten die Schuhstädter souverän ein und bauten ihren Vorsprung auf 5:1 aus. Doch durch eine Reihe von unüberlegten Fehlwürfen aus der zweiten Reihe, die teilweise deutlich zu harmlos und überhastet waren, brachte man den Gegner immer wieder in Ballbesitz und gab ihm die Möglichkeit, allmählich zurück ins Spiel zu finden.
Besonders die beiden wurfgewaltigen HC-Brüder Philipp und Markus Wolf, die die beiden Halbpositionen der Gäste bekleideten, fanden immer besser in die Begegnung und nutzten entweder ihre Tormöglichkeiten eiskalt aus, oder brachten ihre diversen Kreisläufer gekonnt in Position. Besonders der halbrechte Angreifer, Markus Wolf, der mit seinen 17 Jahren zu den wohl besten Nachwuchsspielern der Bezirksoberliga zählt, bereitete der Herzogenauracher Defensive zunehmend Schwierigkeiten. So geschah es, dass die Forchheimer von Trainer Dirk Samel einen 5:0-Lauf starteten und zwischenzeitlich auf 6:8 davonzogen.
TSH kämpft sich zurück Von hier an entwickelte sich das Spiel in reinen Einbahnstraßen-Handball. Während Forchheim immer wieder über die Kreisposition zum Torerfolg kam, nutzten die TSH'ler ihre Chancen schlichtweg nicht aus und präsentierten sich oftmals zu statisch und ideenlos. Die deutlich 10:16-Halbzeitführung für die Gäste aus Forchheim war leistungsgerecht und ging vollkommen in Ordnung.
Aufgegeben hatten sich die Hausherren allerdings noch nicht. Neu motiviert gingen sie in die zweite Hälfte der Partie, die deutlich besser gestaltet wurde. Eine aggressivere Abwehr, die phasenweise auch offensiver als zuvor agierte, und die Unkonzentriertheit der Forchheimer Schützen brachten den Schuhstädtern neuen Mut. Über zahlreiche Gegenstöße kämpften sich die Herzogenauracher wieder zurück und verkürzten etwa acht Minuten vor Abpfiff auf 21:25.
Hektisch und nervös Ein weiterer Ballgewinn, mit dem man womöglich auf drei Tore herangekommen wäre, wurde jedoch leichtfertig abgegeben. Genau in diesen entscheidenden Phasen präsentieren sich die Herzogenauracher in letzter Zeit oftmals zu hektisch und nervös und lassen leider ein Grundmaß an Cleverness vermissen. Trotzdem muss der Mannschaft, die nach weiteren individuellen Fehlern die Begegnung letztlich mit 21:30 zu Recht, aber etwas zu hoch verlor, ein Kompliment ausgesprochen werden: Hinsichtlich der wöchentlichen Rückschläge in der Personalplanung gab das TSH-Team zu keinem Zeitpunkt auf und kämpfte sich geschlossen im zweiten Durchgang noch einmal zurück. In der kommenden Woche müssen die Schuhstädter zu einer der stärksten Heimmannschaften der Liga reisen. Der FC Neunburg v.W. vergab vor heimischer Kulisse bislang lediglich drei Zähler und wird erneut eine enorm schwierige Hürde für das gebeutelte Team aus Herzogenaurach werden.