Regionale Talente im Blick

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Manfred Dedaj
Manfred Dedaj

Als Leiter einer Fußballschule appellierte Manfred Dedaj an die Vereine, ein Auge offen zu halten für Nachwuchsspieler mit Potenzial, anstatt mit viel Geld auf den schnellen Erfolg zu setzen.

Erneut wurde der Steilpass abgefälscht. So landet das Zuspiel von Marc Reichelsdorfer anstatt wie geplant bei Bernd Geinzer (Kickers Erlangen) vorerst bei Manfred Dedaj. Der ehemalige Vertragsamateur des 1. FC Nürnberg leitet aktuell eine Fußballschule und fördert junge Talente aus der Region. Als Trainer ist er derzeit jedoch nicht tätig und wartet noch auf die passende Aufgabe.

Wer hat Sie angespielt?
Manfred Dedaj: Ich wurde von Marc Reichelsdorfer angespielt. Ihn habe ich als Trainer des BSC Erlangen kennengelernt. Marc hat damals in der Reservemannschaft gekickt. Nachdem ich dieser ein paar Mal zugesehen habe, ist Marc zu uns in die erste Mannschaft gestoßen. Er hat fußballerisch einen riesigen Sprung gemacht und ist menschlich absolut top. Aktuell spielt er für die Kickers Erlangen.
Außerdem haben wir noch immer sehr viel Kontakt.

Wie schaut Ihr Laufweg aus?
Als Jugendspieler habe ich unter anderem für den FC Herzogenaurach und den 1. FC Nürnberg gespielt. Anschließend habe ich als Vertragsamateur für den Club gespielt. Im Herrenbereich war ich zudem noch unter anderem für die SG Quelle/1860 Fürth oder den ASV Neumarkt aktiv. Als Trainer war ich bislang beim SV Henfenfeld, der SG Siemens Erlangen und dem BSC Erlangen tätig. Außerdem coachte ich eine Zeit lang auch ein Jugendteam des FSV Erlangen-Bruck. Derzeit leite ich eine Fußballschule und arbeite viel mit Jugendtalenten des 1. FCN zusammen. Ich könnte mir zwar ein weiteres Engagement als Trainer vorstellen, allerdings muss dann alles zusammenpassen. Das war bei den bisherigen Anfragen noch nicht der Fall.

Was erwarten Sie vom Wochenende?
Natürlich verfolge ich noch den regionalen Fußballsport. Besonders die Vereine und Ligen, in denen nun viele meiner ehemaligen Spieler kicken, schaue ich noch sehr gerne an. Die Landesliga Nordost und die Bayernliga interessieren mich beispielsweise sehr. Allerdings habe ich Sorgen, dass viele Vereine die damit verbundenen finanziellen Hürden nicht länger tragen können. Besonders kleinere Clubs versuchen immer wieder, mit Geld Spieler zu verpflichten und somit Schritt halten zu können. Das geht dann meist aber nur ein, zwei Jahre gut. Daher appelliere ich an die regionalen Vereine und Trainer, auch mal ein Auge für junge Talente aus der Umgebung offen zu halten. Das ist zwar auch mit einem gewissen Aufwand verbunden, aber ich bin mir sicher, dass es genügend gute Jungs gibt, die sehr gerne in einer höheren Liga spielen würden und auch das Potenzial dazu haben.

An wen passen Sie weiter?
Ich werde Bernd Geinzer von den Kickers Erlangen anspielen. Ihn habe ich damals ebenfalls beim BSC trainiert. In unserer ersten Saison ist uns gleich der Aufstieg gelungen. Bernd hat damals 35 Tore erzielt. Er hat ein tolles Auge, ist sehr torgefährlich und kann auch seine Mitspieler gut in Szene setzen. Zwar ist er nicht unbedingt der lauffreudigste Spieler, aber das war mir in seinem Fall egal. Mittlerweile stürmt er ebenfalls für die Kickers Erlangen. Er hätte zwar auch irgendwo anders spielen können, hat sich aber dafür entschieden, das noch junge Projekt gemeinsam mit seinen Freunden aufzubauen.