Mit einem Sieg gegen Lindau wären die Alligators in der Tabelle wieder oben dran gewesen, doch trotz großer Anstrengungen reichte es am Ende nicht. So verliert der HEC das Spitzenduo der Bayernliga etwas aus den Augen.
Vielleicht lag es daran, dass der amtierende Bayernliga-Meister zu Gast war. Obwohl nämlich zeitgleich der Höchstadter Weihnachtsmarkt eröffnet wurde, strömten mehr als 680 Zuschauer ins Eisstadion am Kieferndorfer Weg. Sie wollten die Alligators dabei unterstützen, nach dem 6:1-Erfolg im Hinspiel ein weiteres Mal Revanche für die Final-Pleite in der vergangenen Saison zu nehmen. Vielleicht lag es aber auch an der Rückkehr von Publikumsliebling Philipp Schnierstein, der lautstark willkommen geheißen wurde, aber noch keine Eiszeit bekam.
Höchstadter EC - EV Lindau 3:4
Beide Mannschaften starteten verhalten in die Partie, waren darauf bedacht, hinten sicher zu stehen und möglichst keinen Fehler zu machen. Das war auch nicht verwunderlich, denn personell sah es in beiden Lagern nicht gerade rosig aus.
Die Gäste waren mit lediglich 16 Spielern angereist, bei den Alligators waren es gar nur 15, wobei mit Daniel Sikorski nur ein einziger etatmäßiger Verteidiger auf dem Eis stand.
Torchancen wurden dementsprechend nicht gerade am Fließband produziert, trotzdem rappelte es schon nach drei Minuten zum ersten Mal in der Kiste: Patrik Dzemla erkämpfte sich die Scheibe und stocherte diese quer zu Daniel Jun. Der Spielertrainer schickte mit einem Diagonalpass Stephan Hiendlmeyer auf die Reise, der einen Verteidiger aussteigen ließ und aus kurzer Distanz trocken zum 1:0 traf. Lindau suchte nach einer Antwort, fand sie aber erst in der 10. Minute, als ein Pass von Mlynek von einem Höchstadter Schläger unglücklich zu Babic abgefälscht wurde, und der keine Mühe hatte, den Ausgleich zu markieren.
Die Islanders blieben nun am Drücker, und in Überzahl fand Cech den völlig freistehenden Mlynek, der Goalie Martin Fous beim 1:2 keine Chance ließ (14.). Nun war der HEC gefordert, scheiterte aber zunächst in Person von Marco Pronath (17.). Eine Minute später fanden die Alligators im Powerplay aber Tomas Urban, der den Puck zum 2:2-Pausenstand genau in den Winkel wuchte. Da hätte kein Blatt Papier mehr dazwischen gepasst.
Fous hält die Alligators im Spiel
Dass zweite Drittel ging dann klar an die Gäste, die sich gut auf das Höchstadter Spiel einstellten, hinten sicher standen und immer wieder Pässe abfingen, die in gefährlichen Kontermöglichkeiten mündeten.
Doch die Alligators konnten sich auf Goalie Martin Fous verlassen, der sowohl bei einer Doppelchance von Sing und Cech (27.) auf dem Posten war als auch gegen Mikesz (38.) und Mlynek (39.) glänzend reagierte und seine Farben so im Spiel hielt.
Die Vorgaben für das Schlussdrittel waren klar: Die Panzerechsen brauchten unbedingt wieder mehr Konzentration und Disziplin, wenn sie das Eis als Sieger verlassen wollten. Doch Lindau hatte Blut geleckt, und überrumpelte den HEC mit zwei schnellen Treffern:Erst tauchte Babic frei vor dem Tor auf (42.), dann zog Cech technisch stark ab (44.). Beide Male war Fous machtlos.
Doch der HEC gab nicht auf, warf nun alles nach vorn. Eine erste Drangphase mit Chancen von Lukas Lenk, Jun und Sven Gäbelein, stoppten die Gäste nur durch eine Auszeit.
Die Aischgründer blieben aber bissig und verkürzten durch Hiendlmeyer, der perfekt in Szene gesetzt wurde (54.). Der HEC war ganz nah dran, die Verlängerung zu erzwingen, doch Urban traf nur den Pfosten (57.). Lindau verrammelte in der Folge das Tor und rettete sich ins Ziel.
Beim ESV Buchloe können die Alligators die Scharte nun wieder auswetzen. So leicht wird das aber nicht, denn die Pirates holten sich mit einem 3:2-Erfolg beim Tabellenführer aus Dorfen viel Selbstvertrauen.
Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC -EV Lindau 3:4 (2:2, 0:0, 1:2)
Höchstadter EC: Tor: Fous, Schnierstein;
Verteidigung: Sikorski/A. Lenk, Hörl/Urban;
Angriff: Jun/Grau/Hiendlmeyer, Pronath/Dzemla/Tratz, Gäbelein, L.
Lenk, Seelmann
EV Lindau: Tor: Mayer, Reisinger;
Verteidigung: Haug, Leiprecht, Seifert, Fuchs, Sing;
Angriff: Kirsch, Paul, Cech, Babic, A. Katjuschenko, J. Katjuschenko, Sekera, Mikesz, Mlynek
SR: Jürgen Sperl, Lukas Altmann, Markus Wohlgemut
Zuschauer: 681
Tore: 1:0 Hiendlmeyer (3.), 1:1 Babic (10.), 1:2 Mlynek (14.), 2:2 Urban (18.), 2:3 Babic (42.), 2:4 Cech (44.), 3:4 Hiendlmeyer (54.)
Strafzeiten: 10 / 10