Höchstadter Läufer machen Höhentraining am Grand Canyon

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Konstantin Wedel findet den Grand Canyon überwältigend.
Konstantin Wedel findet den Grand Canyon überwältigend.
 
 
Martin Grau sucht Abkühlung im Schnee
Martin Grau sucht Abkühlung im Schnee
 
 

Mit dem deutschen B-Kader machen sich die Höchstadter Läufer Martin Grau und Konstantin Wedel in der Bergluft Arizonas fit und erkunden die einmalige Landschaft.

Die Lauftalente des TSV Höchstadt, Martin Grau und Konstantin Wedel, die auch für den deutschen B-Kader starten weilen derzeit für vier Wochen in Flagstaff im US-Bundesstaat Arizona, wo sie erste Erfahrungen im Höhentraining sammeln. Daneben haben sie Zeit, die Umgebung zu erkunden und sich mit der amerikanischen Lebensart vertraut zu machen.

Etwas gesundes zu finden, grenzt an ein Wunder

"Die ersten Tage in Flagstaff sind vorbei. Wir haben uns ganz gut eingelebt, die Anpassung an die veränderten Bedingungen zeitlich wie auch klimatisch haben uns keine allzu großen Probleme bereitet", schreiben Wedel und Grau per E-Mail in die Heimat. Das Erste, das die Höchstadter machten, war, sich mit Lebensmitteln einzudecken, denn in Flagstaff teilen sie sich mit zwei anderen Sportlern ein Haus und müssen sich selbst versorgen.

Dabei war es gar nicht so einfach, sich in einem amerikanischen Supermarkt zurecht zu finden. "Es gibt einfach so viel verschiedenes Ungesundes zu kaufen. Etwas Gesundes zu finden, wie ein normales Brot, grenzt an ein Wunder", erzählt Wedel. Und so landeten vor allem Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Kartoffeln, Obst und Gemüse im Einkaufswagen. Auch das Training müssen die Athleten selbstständig organisieren. Gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass 60 Sportler aus ganz Deutschland unter einen Hut gebracht werden müssen.

"Bis jetzt haben wir bei zirka 20 Grad und Sonnenschein unsere Zeit damit verbracht, den Körper an andere Bedingungen zu gewöhnen und einen knappen Einblick in ein fremdes Land zu bekommen. Größtenteils standen Wanderungen auf dem Programm. Unser erster Dauerlauf war auf 2000 Meter Höhe eine ungewohnte Belastung für den Kreislauf, aber so langsam sollte sich der Körper daran gewöhnen", schildert Martin Grau seine ersten Eindrücke. Die Strecken und Landschaften, an denen die Höchstadter bis jetzt waren, böten optimale Möglichkeiten für ein geregeltes Training: Kilometerlange Schotterstrecken wechseln sich mit anspruchsvollen Trailstrecken ab. Auch Berge für Wanderungen im Schnee lassen sich mit dem Auto in zehn Minuten erreichen.

Geburtstagsparty in Las Vegas

In der zweiten Woche wurden der Trainingsumfang und die Belastungen schon deutlich erhöht, mittlerweile trainieren die Höchstadter wieder wie zu Hause. "Die Beine machen gut mit, aber das Atmen fällt immer noch etwas schwer, störend ist trotz der Wärme der starke Gegenwind", weiß Konstantin Wedel. Willkommene Abwechslung brachte ein Ausflug zum Grand Canyon. "Wer dieses Naturschauspiel das erste Mal sieht, ist überwältigt. Als Leistungssportler haben wir es uns nicht nehmen lassen, den Trail bis ganz nach unten an den Colorado River in nur drei Stunden zu bewältigen, nach einer kurzen Sonnenpause am Fluss ging es wieder steil bergauf, 1200 Höhenmeter bis zum Rand", erzählen die Mittelfranken. Das Training sei sehr abwechslungsreich und durch die mehr als 60 deutschen Kaderathleten finde sich immer ein geeigneter Trainingspartner. So kamen allein in der zweiten Woche 140 Kilometer zusammen.

Und das nächste Highlight steht schon an, denn Martin Grau nutzt zwei trainingsfreie Tage, um seinen 21. Geburtstag mit Konstantin Wedel und den anderen in Las Vegas zu feiern. "In den nächsten Wochen wiederholen sich die Trainingsinhalte zum Teil. Wichtig ist, eine solide Grundlage für den Sommer zu bilden. Inwieweit sich die Erhöhung der roten Blutkörperchen auf die Leistungsfähigkeit auswirkt, wird sich noch zeigen", sagen die Athleten.