Es hätte ein ergebnistechnisch perfektes Wochenende werden können: Allerdings hat der Höchstadter EC das zweite Spiel in Miesbach mit 2:5 verloren.
Vorentscheidung vertagt, alles wieder offen: Der Höchstadter EC war am Sonntag im Kampf um die bayerische Eishockey-Meisterschaft auf dem richtigen Weg, den zweiten Sieg in Miesbach einzufahren und einen großen Schritt in Richtung Halbfinale zu gehen. Der HEC ließ sich aber von der unorthodoxen Spielweise der Oberbayern von seinem Kurs abbringen und musste den 1:1-Ausgleich in der Best-of-five-Serie hinnehmen. Wer in dieser Saison kein Faktor mehr werden wird, ist Philipp Schnierstein. Der Stammkeeper des HEC fehlte bereits am Freitag aufgrund eines Innenbandrisses, er wird in dieser Spielzeit nicht mehr eingreifen können. Allerdings, und das ist die gute Nachricht: Carsten Metz erwies sich als adäquater Ersatzmann. Am Freitag (20 Uhr) kann Höchstadt daheim wieder vorlegen.
TEV Miesbach - Höchstadter EC 5:2Viel Kampf, hartnäckig verteidigende Miesbacher und ein HEC, der versuchte, das Spiel an sich zu reißen: Die Abläufe vom Freitagsspiel ähnelten auch dem Spiel am Sonntag. Beide Teams begannen forsch, dann hatte Höchstadt zwei Überzahlsituationen in kurzer Folge, wusste damit aber nur wenig anzufangen. Dann musste sich auch einmal HEC-Keeper Carsten Metz auszeichnen. Obwohl die Partie immer ruppiger wurde, hatte das Schiedsrichter-Gespann die Akteure gut unter Kontrolle. Kurz vor Drittelende jubelte nicht unverdient der Gast: Während ein Miesbacher draußen saß, spielte Daniel Sikorski einen tiefen Pass auf Michal Petrak. Der Tscheche tanzte von der Mittellinie kommend erst drei Verteidiger aus, behielt frei vor dem Tor die Ruhe und netzte zum 1:0 (18.) ein.
Nach der Pause gelang Miesbach ein phänomenaler Blitzstart: Innerhalb von nur 28 Sekunden trafen Baumer (21.) und Gaschke (22.) zum 2:1 für die Hausherren. Letzterem Tor ging aber ein vermeintliches Foul an Daniel Tratz voraus, das ungeahndet blieb. Quasi vom Pully weg traf der TEV. Höchstadt musste sich nur kurz schütteln, etwas mehr als eine Minute darauf netzte Daniel Jun aus der Halbdistanz zum 2:2 ein, Patrick Dzemla gab den Assist. Der Rest des zweiten Abschnitts war purer Kampf, viele Nickligkeiten und Unterbrechungen störten den Spielfluss der Alligators - die Taktik der Miesbacher ging hier voll und ganz auf.
An der Marschroute der Gastgeber änderte sich auch im letzten Abschnitt nichts: Höchstadt fand aber trotzdem wieder zu einem strukturierten Spiel zurück, den Gästen offenbarten sich viele Chancen. Der Puck wollte aber nicht ins Tor. Dies gelang auf der anderen Seite aber Fissekis, der Metz im Eins-gegen-Eins keine Chance ließ - 3:2 (46.). Der HEC-Goalie parierte in der 51. Minute zwar einen Penalty, hatte aber in der 56. Minute erneut gegen Fissekis das Nachsehen, der die quergelegte Scheibe bei einer 5-3-Überzahlsituation nur einzuschieben brauchte. Als Metz dann für einen weiteren Feldspieler geopfert wurde, traf Benjamin Frank ins leere Tor zum 5:2-Endstand - ein unbedeutender Treffer.