Herzogenauracher bezwingen Erlanger souverän

1 Min
Max Kaltenhäuser hatte mit neun Treffern großen Anteil am insgesamt doch souveränen Derbysieg der TSH. Foto: herzopress
Max Kaltenhäuser hatte mit neun Treffern großen Anteil am insgesamt doch souveränen Derbysieg der TSH. Foto: herzopress

Mit 30:27 (18:12) bezwangen die Bezirksoberliga-Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach die Routiniers vom Olympischen Gedanken Erlangen recht souverän. Doch große Freude wollte bei den Aurachstädtern unmittelbar nach Abpfiff nicht aufkommen.

Eine ruckartige Stoppbewegung mit schlimmen Konsequenzen: Als Rückraumschütze Thomas Janson zur Mitte des zweiten Durchgangs mit schmerzverzerrter Miene zu Boden ging, schien sich ein Bruch im Spiel der Turnerschaft anzubahnen. Doch bis dahin lief es für die Hausherren um Spielertrainer Ingo Kundmüller mehr als zufriedenstellend. Gegen die erfahrenen Handballroutiniers aus der Universitätsstadt lieferten die Schuhstädter eine ansehnliche erste Halbzeit ab.

Zwar gewährte man den gegnerischen Schützen im Laufe der ersten 30 Spielminuten die eine oder andere Lücke in der Defensive, jedoch wurde dies durch eine weitere sehenswerte Vorstellung der stärksten Offensivabteilung der Liga postwendend ausgemerzt. Durch eine schnelle erste und zweite Welle wurden die OG-Akteure stets in Bedrängnis gebracht. So zogen Auer, Josnik und Co. zwischenzeitlich auf 14:8 davon und schienen den Kontrahenten unter Kontrolle zu haben. Ein gut aufgelegter Keeper Adrian Schauer komplettierte eine geschlossene Mannschaftsleistung im ersten Durchgang und trug maßgeblich dazu bei, dass der Tabellenzweite mit einer komfortablen 18:12-Führung in die Kabine ging.

TSH-Spielertrainer Kundmüller warnte in der Pause vor den Comeback-Qualitäten der Erlanger und lobte zugleich sein Team für einen couragierten Auftritt vor heimischem Publikum. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schienen die TSHler dort weiterzumachen, wo sie zuvor aufgehört hatten. Bis zum Zwischenstand von 21:15 hatten die Gastgeber weiterhin die Oberhand im Derby.

Doch in den folgenden Minuten erlebten die Zuschauer am Burgstaller Weg eine Schwächephase der Gastgeber, es wurde wieder spannend. Ausgehend von der schweren Verletzung von Rückraumshooter Thomas Janson, der mehrere Minuten lang aufgrund eines Achillessehnenrisses behandelt werden musste, zeigten die Schuhstädter Nerven. Im Angriff wurden Bälle leichtsinnig verschenkt, während die Abwehrreihe sich ein ums andere Mal durch individuelle Aktionen des Gegners überwinden ließ.

So mussten die Herzogenauracher, sichtlich beeinträchtigt durch den Verletzungsschock, einen 0:6-Lauf und somit den Ausgleichstreffer zum 21:21 hinnehmen. Dieser war aber auch ein Weckruf für die Gastgeber, die jetzt zurück in die Spur fanden. Durch zahlreiche wichtige Treffer über die linke Angriffsseite meldeten sich Hübner, Kaltenhäuser und Co. wieder zurück und schaukelten letztlich einen verdienten 30:27-Erfolg nach Hause.

Die Sorgenfalten werden tiefer

Ein erleichterter Kundmüller lobte nach Abpfiff den Kampfgeist seiner Mannschaft: "Nach einer solchen Verletzung hat man es als Mannschaft immer schwer. Das muss man erst mal verdauen. Die Jungs waren kurz geschockt, aber haben sich dann wieder gut gefangen. Ich bin froh, dass wir diese sehr wichtigen zwei Punkte eingefahren haben."

Nichtsdestotrotz ist Kundmüller, der von seinem Team mit einem Sieg zum Geburtstag beschenkt wurde, nun um eine tiefe Sorgenfalte reicher. Denn aufgrund des langfristigen Ausfalls von Janson (voraussichtlich neun Monate) gehen der TSH allmählich die Distanzschützen aus. Dies muss bereits am kommenden Freitag kompensiert werden. Denn da gastieren die Schuhstädter bei der HSG Erlangen/Niederlindach.