Obwohl die Zahl der Starter bei der 8. Radtourenfahrt nicht den Erwartungen entsprach, ist der RCH zufrieden. Im Ziel entstand Neues aus alten Schläuchen.
Konkurrenzveranstaltungen, schlechte Wetterprognose und fehlender Kooperationspartner - die achte Radtourenfahrt (RTF) des Radfahrer-Clubs Herzogenaurach stand unter keinem guten Stern, doch weder die Organisatoren, noch die rund 550 Starter ließen sich die Radler-Laune nehmen. "Es war eine schöne Veranstaltung. Die Teilnehmer waren zufrieden, von Verletzten oder sonstigen Zwischenfällen ist mir nichts bekannt", sagt der Pressebeauftragte des RC, Kristian Fischer.
Im vergangenen Jahr zählte der Verein mehr als doppelt so viele Strampler, der Rekord liege sogar bei 1600 Teilnehmern. Was hielt die Herzogenauracher und sportliche Menschen aus der Umgebung denn heuer davon ab, bei bestem Wetter eine der vier unterschiedlich langen Strecken in Angriff zu nehmen? "Das Wetter war wechselhaft vorausgesagt, letztlich war es perfekt. Zudem hatten wir mit den Triathlons in Roth und Forchheim zwei große Konkurrenzveranstaltungen und da die Radtourenfahrt diesmal nicht im Rahmen des Mittelfranken-Cups stattfand, sind uns zusätzliche Stammgäste durch die Lappen gegangen", zählt Fischer die Gründe auf.
Prüfer gibt sein Okay
Doch auch ohne die Unterstützung des Verbands und mit weniger Teilnehmern ging die RTF vom Weihersbach-Gelände aus reibungslos über die Bühne. "Ein Prüffahrer vom Bund deutscher Radfahrer hat von den Strecken über die Verpflegung bis zum Start-/Zielbereich alles positiv attestiert", sagt der 44-Jährige. Etwa 120 Leute beschränkten sich ab dem ersten Startschuss um 7 Uhr auf die Kurzstrecke von 56 Kilometern, der Rest nahm ab spätestens 11 Uhr die längeren Distanzen von 88, 129 und 157 Kilometern bis Höchstadt, Pommersfelden und Frensdorf in Angriff, ehe alle Teilnehmer gemeinsam die Füße hochlegen durften.
Sechseinhalb Stunden durch die Heimat
"Der durchschnittliche Fahrer braucht für die längste Strecke ungefähr sechseinhalb Stunden", berichtet Fischer. Um unterwegs versorgt zu sein, hatte der RCH reichlich eingekauft - und zwar für erwartete 800 bis 1000 Teilnehmer. "Die übrig gebliebenen Lebensmittel haben wir an unsere Mitglieder verschenkt oder verkauft", sagt der Herzogenauracher. Diese Wiederverwertung passt zum Thema Upcycling, dem sich Am Weihersbach ein Frau widmete, indem sie aus alten Fahrradschläuchen Handtaschen und andere Gegenstände bastelte.
Noch begehrter bei aktiven und passiven Gästen der RTF waren die Trikots des RC. "Wir wurden häufig darauf angesprochen, deshalb bieten wir sie inzwischen auch Nichtmitgliedern an", erklärt Fischer. "Ich habe schon manchmal jemanden angesprochen, weil er unser Trikot trug, um dann zu merken, dass er gar kein Vereinskollege ist", sagt der Pressesprecher schmunzelnd.