Zum dritten Mal in Folge setzt sich der Nürnberger Tobias Heining beim Erlanger Kurztriathlon durch. Vom späteren Zweiten trennen ihn rund drei Minuten - und 22 Jahre.
669 Athleten gingen am gestrigen Sonntag beim Erlanger Triathlon an den Start. Während dabei ein bekanntes Gesicht über die Kurzdistanz triumphierte, konnte sich in der Mitteldistanz ein neuer Athlet in der Sieger-Chronik verewigen. "Dranbleiben, dranbleiben, dranbleiben!", dürfte sich Marcus Schattner gestern während des Erlanger Triathlons über die Kurzdistanz gedacht haben.
Nach eineinhalb Kilometern im Main-Donau-Kanal und 40 Kilometern auf der Radstrecke hatte er den Führenden und späteren Gesamtsieger noch im Blickfeld. Doch auf der elf Kilometer langen Laufstrecke verlor Schattner sein Zugpferd letztlich aus den Augen. Zu hoch war das Tempo, zu groß der Altersunterschied. Rund drei Minuten fehlten dem 48-jährigen Schattner (2:07:21 Stunden) auf den 22 Jahre jüngeren Tobias Heining (TSV Altenfurt), der schon in den vergangenen beiden Jahren über die Kurzdistanz gewann.
Der 26-jährige Student, der nach zwei Stunden und vier Minuten die Ziellinie auf dem Gelände des TV 48 Erlangen überschritt, wurde seiner Favoritenrolle gerecht.
Keine schweren Arme Dabei hatte er am Vortag noch an einer anderen Schwimmveranstaltung teilgenommen. "Ich hatte anfangs schon Angst, dass deshalb meine Arme schwer sein würden. Aber das war überhaupt nicht der Fall. Stattdessen lief das Schwimmen heute einfach bombe", erzählte Heining. 20:10 Minuten benötigte er für die eineinhalb Kilometer lange Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal. Nahezu zeitgleich hatte er diesen mit seinem Verfolger verlassen und sich auf sein Rennrad geschwungen.
Dafür hatte Schattner auf der Radstrecke, die aufgrund einer Baustelle in Hannberg um drei Kilometer verlängert wurde, hauchdünn die Nase vorne: Mit einem Vorsprung von neun Sekunden traf der Triathlon-Oldie vor Heining in der Wechselzone ein (1:04:34). Doch spätestens auf der Laufstrecke machte sich ein klarer Leistungsunterschied bemerkbar.
Schon nach 39 Minuten hatte Heining elf Lauf-Kilometer hinter sich gebracht und baute seinen Vorsprung bis zum Zieleinlauf aus (2:04:03). Schattner, der sich vor zwei Wochen noch einen Muskelfaserriss in der rechten Wade zugezogen hatte, bog anschließend ebenfalls mutterseelenalleine auf der Zielgeraden ein. "Bei den Sprints kann ich mit Tobi nicht mithalten, das ist klar. Dafür konnte ich ihn in den Wechselzonen immer einholen", analysierte der sichtlich ausgelaugte Zweitplatzierte im Ziel.
Christian Schröter (Ifa Nonstop Bamberg) sicherte sich schließlich den dritten Rang über die Kurzdistanz (2:16:00). Bei den Frauen setzte sich Lena Gottwald mit einer Gesamtzeit von zwei Stunden und 22 Minuten durch. Damit erkämpfte sich die 19-Jährige in der Gesamtwertung Rang 12 und landete direkt vor dem bestplatzierten Herzogenauracher. TSH-Athlet Mark Zitzmann war einer der 256 Starter über die Kurzdistanz und sicherte sich mit einer Finalzeit von zwei Stunden und 23 Minuten eine Top-Platzierung. Bei den Frauen gewann Tamara Zeltner (CIS Amberg) die Goldmedaille.